Wangechi Mutu

Wangechi Mutu

Wangechi Mutu (* 1972 in Nairobi, Kenia) ist eine kenianische Künstlerin. Mutu ist vor allem bekannt für ihre Collagen von Frauengestalten und Gesichtern auf Kunststofffolie, sowie in den letzten Jahren zudem für Rauminstallationen. Sie lebt und arbeitet in New York.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bis 1991 studierte Mutu am United World College of the Atlantic in Wales. Danach ging sie nach New York City und absolvierte hier ihr Kunststudium an der Cooper Union, wo sie 1996 ihren Bachelor of Fine Arts absolvierte. Danach ging sie an die Yale University und schloss dort ihr Studium im Jahr 2000 mit dem Master of Fine Arts ab.

1997 stellte Wangechi Mutu ihre Arbeiten in der Ausstellung Life’s Little Necessities auf der Biennale in Johannesburg, Südafrika vor, im gleichen Jahr waren sie Teil der Ausstellung The Castle in Kapstadt. In den Folgejahren nahm sie an zahlreichen Gruppenausstellungen in den Vereinigten Staaten sowie in anderen Ländern teil.

2005 hatte Mutu ihre ersten beiden Einzelausstellungen in Kunstmuseen: das Miami Art Museum zeigte unter dem Titel Amazing Grace eine Installation, die sich thematisch mit dem atlantischen Sklavenhandel und – allgemeiner – entwurzelten Menschen und ihrer Geschichte in Florida befasst.[1] Das San Francisco Museum of Modern Art zeigte im selben Jahr neuere Arbeiten auf Papier und eine site-specific installation.[2]

Im Jahr 2010 wurde Wangechi Mutu von der Deutschen Bank als Künstlerin des Jahres 2010 ausgezeichnet und mit einer Einzelausstellung in der Deutschen Guggenheim in Berlin, unter dem Titel My Dirty Little Heaven bedacht.[3]

Arbeiten

Pin-Up
Externe Weblinks!

Forensic Forms
Externe Weblinks!

The Ark Collection
Externe Weblinks!

Exhuming Gluttony: A Lovers' Requiem
Externe Weblinks!

Wangechi Mutu arbeitet vor allem mit Collagen aus Modemagazinen, Pornos, Motorradzeitschriften, Büchern und anderen Publikationen, die sie auf PET-Kunststofffolie zu Bildern zusammenfügt. Sie befasst sich damit, „wie Frauen in den Medien dargestellt werden.“ und wie sie „wahrgenommen werden, sondern auch, wie sich die Gesellschaft selbst sieht.“[3] Neben dieser Auseinandersetzung mit den modernen Medien konzentriert sie sich auf Ereignisse der jüngsten Geschichte, vor allem auf humanitäre Katastrophen.

In ihrem 2001 entstandenen Zyklus Pin-Up stellte sie, angeregt durch den Bürgerkrieg in Sierra Leone, zwölf Frauen dar, die auf den ersten Blick erotischen Pin-up-Darstellungen entsprechen und bei genauerem Hinsehen durch Verstümmelungen entstellt sind. Weitere Serien waren unter anderen die Forensic Forms (2004), in der sie Porträts aus Collagen mit verschiedenen Körperteilen zusammenstellte, sowie The Ark Collection (2006) aus Collagen mit erotischen Frauenbildern auf Postkarten und Crowns (ebenfalls 2006).

In neueren Arbeiten wie etwa der Installation Exhuming Gluttony: A Lovers' Requiem von 2006 bedient sich Mutu verschiedener Objekte und erweitert damit ihr Arbeitsspektrum auf die Skulptur. In diesem Werk gestaltete sie gemeinsam mit dem britischen Architekten David Adjaye die Galerieräume der Salon 94 in der Upper East Side um.[4] Bei dieser Installation bedeckte sie eine Wand mit Pelzen und eine weitere war von Kugeln durchsiebt. Von der Decke hing ein Konstrukt aus tropfenden Weinflaschen über einem Esstisch mit einer Vielzahl unterschiedlich langer Beine. Der Raum war außerdem mit einem beißenden Geruch erfüllt, mit dem auch der Geruchssinn angesprochen werden sollte.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. MAM presenets Kenyan Bron Artist in First Solo Exhibition: Wangechi Mutu—Amazing Grace, 22. Juli bis 9. Oktober 2005.
  2. New Work: Wangechi Mutu, SFMOMA, 16. Dezember 2005 bis 2. April 2006.
  3. a b c Matthew Evans: Wir kategorisieren die Dinge, vor denen wir Angst haben. Eine Begegnung mit Wangechi Mutu Interview im ArtMag der Deutschen Bank.
  4. Projektseite auf der Homepage des Salon 94

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wangechi Mutu — (b.1972, Nairobi, Kenya) is an artist who lives and works in New York. She moved to New York in the 1990s to study anthropology and fine art at Cooper Union (BFA, 1996), and Yale University (MFA, 2000).… …   Wikipedia

  • Wangechi Mutu — El texto que sigue es una traducción defectuosa o incompleta. Si quieres colaborar con Wikipedia, busca el artículo original y mejora o finaliza esta traducción. Puedes dar aviso al autor principal del artículo pegando el siguiente código en su… …   Wikipedia Español

  • Mutu — may refer to: Mutu (singer), Australian singer–songwriter Wangechi Mutu (born 1972), artist Adrian Mutu (born 1979), Romanian footballer Mutu (music), a type of improvised sung poetry from Sardinia This disambiguation page lists articles… …   Wikipedia

  • Mutu — ist der Familienname folgender Personen: Adrian Mutu (* 1979), rumänischer Fußballspieler Wangechi Mutu (* 1972), kenianischstämmige Künstlerin Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit …   Deutsch Wikipedia

  • Mutu — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Le mutu, une langue océanienne de Papouasie ; surnom de la Maison de la Mutualité Mutu est un nom de famille notamment porté par : Adrian Mutu,… …   Wikipédia en Français

  • Муту, Вонгечи — Вонгечи Муту Имя при рождении: Wangechi Mutu Дата рождения: 1972 год(1972) Жанр: коллаж, графика, живопись Вонгечи Муту (англ. Wan …   Википедия

  • Cooper Union — Coordinates: 40°43′45″N 73°59′26″W / 40.72927°N 73.99058°W / 40.72927; 73.99058 …   Wikipedia

  • List of contemporary artists — This is a list of artists who create contemporary art, i.e. those whose peak of activity can be situated somewhere between the 1970s (the advent of postmodernism) and the present day. Artists on this list meet the following criteria: The person… …   Wikipedia

  • Gwangju Biennale — The Gwangju Biennale, which started in September of 1995 in the city of Gwangju in the South Jeolla province of South Korea, was Asia s first contemporary art biennale. The purpose of Gwangju Biennale is globalization of art and it respect… …   Wikipedia

  • Victoria Miro Gallery — The Victoria Miro Gallery is a leading [http://www.telegraph.co.uk/arts/main.jhtml?xml=/arts/2003/04/14/bacol14.xml Market news: Howard Rutkowski and the Frieze Art Fair ] , The Daily Telegraph , 14 April 2003. Retrieved 22 April 2008.] British… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”