Skulptur

Skulptur
Les trois Grâces, Skulptur im Pariser Louvre. Hellenistisch, römische Kopie (2. Jh.?), restauriert und ergänzt von Nicolas Cordier 1609.

Die Bezeichnung Skulptur (lateinisch sculptura, zu sculpere ‚schnitzen‘, ‚bilden‘, ‚meißeln‘) steht einerseits für eine bestimmte Gattung der Bildhauerei, andererseits für das entsprechende dreidimensionale Kunstwerk, das sich durch sein festes Material und die Fertigungsweise im subtraktiven Verfahren, das heißt durch das Abtragen, Ausstechen oder Aushöhlen dieses Materials auszeichnet. Eine Skulptur ist nicht zu verwechseln mit einer Plastik, die im additiven Verfahren, das heißt durch das Hinzufügen von Material entsteht.

Umgangssprachlich wird der Begriff Skulptur auch für dreidimensionale Kunstobjekte jeder Art, zum Beispiel Plastiken, verwendet.

Kupferstecher wie Bildhauer signierten ihr Werk mit sculpsit („hat gestochen“, „geschnitten“, „geschnitzt“ usw.).

Inhaltsverzeichnis

Werkstoff und Technik

Bereits in prähistorischen Zeiten fanden die unterschiedlichsten Werkstoffe Verwendung, wie beispielsweise Bein, Zähne und Stoßzähne oder Geweih. Vielfach verwendet werden Stein und Holz. Die Gartenkunst kennt aus Pflanzen erarbeitete Skulpturen.

Die Bearbeitung des Materials erfolgt in der Regel durch Abtragen mittels Schlägel oder Meißel (Schnitzen oder Meißeln). Im Gegensatz zur Plastik kommt bei der Skulptur also ein trennendes Verfahren zur Anwendung, d. h. das Kunstwerk wird aus dem vorliegenden Rohstoff herausgearbeitet („gehauen“, „geschnitten“, „geschnitzt“).

Skulpturen können als freistehende Form, als Reliefs (Flachrelief, Hochrelief) oder im Rahmen einer collageartigen Rauminstallation gestaltet werden, sind auf Frontalansicht oder Rundumansicht ausgelegt.

Skulpturen stehen roh, also materialsichtig, oder gefasst.

Moais am Ahu Tongariki (Polynesien, ca. 1.500 Jahre alt)

Geschichte

Skulpturen wurden bereits von prähistorischen Künstlern geschaffen. Die Griechen orientierten sich an dem vollkommen Menschlichen und schufen idealisierte und anatomisch korrekte Skulpturen. Das wohl beste Beispiel, welches noch großen Einfluss auf die Renaissance haben sollte, ist die Laokoon-Gruppe. Im Mittelalter entfernte man sich zusehends von den schönen und naturgetreuen Darstellungen zu Gunsten der Intention und Aussagekraft, die vor allem christliche Skulpturen haben sollten. Die Figuren wurden statischer und unproportionaler. Berühmte Skulpturen schuf u. a. der italienische Bildhauer der Renaissance Michelangelo. Die Künstler dieser Zeit orientierten sich wieder an der Antike und ihren Idealen. Bis ins 19. Jahrhundert blieben die Bildhauer der realen Gestaltung treu. Die moderne, zeitgenössische Skulptur wurde insbesondere durch Auguste Rodin begründet, die sich vor allem durch neue Themen und Gestaltungsweisen, sowie Materialien auszeichnet.

Ursprünglich waren Skulpturen statische Kunstwerke. Moderne Künstler erschufen Skulpturen, die sich bewegen oder bewegt werden können. Diese bezeichnet man auch als „kinetische Skulpturen“.

Bekannte Skulpturen

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Skulpturen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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