- Weihnachten bei Hoppenstedts
-
Filmdaten Originaltitel Loriot VI Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1978 Stab Regie Loriot Drehbuch Loriot Besetzung - Loriot: Opa Hoppenstedt / Weinvertreter Blümel / Erich Pröhl / Konzertbesucher
- Heinz Meier: Walter Hoppenstedt / Konzertbesucher
- Evelyn Hamann: Lieselotte Hoppenstedt / Spielwarenverkäuferin / Konzertbesucherin
- Katja Bogdanski: Dicki Hoppenstedt
- Rudolf Kowalski: Staubsaugervertreter Jürgens / Konzertbesucher
- Bruno W. Pannek: Weihnachtsmann / Pianist
- Gerda Gmelin: Roswitha Pröhl
- Kurt Ackermann: Versicherungsvertreter Schober
- Erwin Wirschaz: Dr. Sudermann / Direktor Poppenhöhler / Konzertbesucher
- Thomas Kylau: Herr von Lilienkorn / Herr Leistner
- Hans Kirchner: Jodellehrer Dr. Vogler
Weihnachten bei Hoppenstedts ist der Sammelname einer Reihe von Sketchen von Loriot. Die Erstausstrahlung fand am 7. Dezember 1978 im Rahmen der Folge VI der Fernsehserie Loriot als Produktion von Radio Bremen im Ersten Deutschen Fernsehen statt.[1][2]
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Im Spielzeugladen
Opa Hoppenstedt besucht einen Spielzeugladen, um nach einem Weihnachtsgeschenk für sein Enkelkind Dicki zu sehen. Nachdem er aber weder über Geschlecht noch Alter des Enkelkindes Auskunft geben kann („Hat Ihr Enkelkind denn ein Zipfelchen?“ – „Mein Enkelkind hat alles, was es braucht!“), empfiehlt ihm die Verkäuferin den Modellbaukasten Wir bauen uns ein Atomkraftwerk, das Modell eines Atomkraftwerks zum Selberbauen, das „Puff“ macht, wenn beim Aufbau ein Fehler unterläuft.
Vertreterbesuch
Während der Vorbereitungen zu den Feiertagen bekommt Frau Hoppenstedt Besuch von mehreren Vertretern: Weinvertreter Blümel bietet ihr verschiedene Weine zum Probieren an, ist aber schnell selbst betrunken, als er einen nach dem anderen verkostet. Staubsaugervertreter Jürgens preist den Saugblaser Heinzelmann, einen Staubsauger der sich mit nur einer Hand bedienen lässt und so ein gleichzeitiges Haaretrocknen mittels Trockenhaube ermöglicht (Werbespruch: „Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann.“). Er scheitert aber an der Bedienung des Gerätes. Zu guter Letzt stößt Versicherungsvertreter Schober zur Runde hinzu und probiert genau wie sein Kollege Jürgens von Herrn Blümels Wein. Währenddessen lauscht Dicki im Fernsehen einem Mann, der in einem Cartoon das makabre Gedicht Advent vorträgt („[...] Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer / die Försterin im Herrenzimmer. / In dieser wunderschönen Nacht / hat sie den Förster umgebracht. [...]“), während Mutter Hoppenstedt die Selbständigkeit preist, die sie sich von ihrem „Jodeldiplom“ erhofft. Erstaunt reagiert Vater Hoppenstedt auf die angeheiterte Runde, als er nach der Arbeit nach Hause kommt.
Weihnachten bei Hoppenstedts
An Heiligabend versucht Familie Hoppenstedt, sich zu einigen, in welcher Reihenfolge Weihnachtsprogramm, Bescherung und Weihnachtsgedicht erfolgen sollen, bis man es sich schließlich „gemütlich“ machen kann, während Opa Hoppenstedt quengelt: „Früher war mehr Lametta!“ und „Ich will jetzt endlich mein Geschenk haben.“ Dickis Weihnachtsgedicht besteht zur Enttäuschung von Mutter Hoppenstedt lediglich aus „Zicke Zacke Hühnerkacke“. Auch die Bescherung des Enkelkindes fällt kurz aus, als es unter dem Weihnachtsmannkostüm Opa Hoppenstedt wiedererkennt, der daraufhin einmal mehr sein Geschenk einfordert.
Während der Bescherung geht die Familie in einer Flut von Geschenkpapier unter. Vater Hoppenstedt packt eine Krawatte nach der anderen aus, während Opa Hoppenstedt sich über einen Plattenspieler freuen kann. Sogleich legt er unter dem Protest der Familie seine Lieblingsplatte mit dem Helenenmarsch auf.
Vater Hoppenstedt baut inzwischen zur Freude von Mutter Hoppenstedt Dickis Weihnachtsgeschenk auf, während Dicki selbst stumm in der Ecke sitzt. Doch das Atomkraftwerk macht „Puff“ und reißt ein Loch in den Fußboden, was bei den unter den Hoppenstedts wohnenden Nachbarn für Unmut sorgt. Während Vater und Mutter Hoppenstedt das Geschenkpapier wegräumen, marschiert Opa Hoppenstedt zur Marschmusik durch das Wohnzimmer und stolpert dabei in das Loch im Fußboden.
Als das Ehepaar Hoppenstedt sein Geschenkpapier unauffällig im Hausflur entsorgen will, geht es in der Geschenkpapierlawine, die bereits die Nachbarn im Flur hinterlassen haben, unter. Ein älterer Mann mit Weihnachtsmannmütze taucht auf und fragt, ob noch ein Weihnachtsmann benötigt werde, er sei Student.
Bezüge zu anderen Sketchen
Die ursprüngliche Loriot-Folge aus dem Jahr 1978 umfasst eine Reihe von Sketchen, die durch eine Reihe von Anspielungen und Zitaten untereinander verschränkt sind. In den Handlungsablauf eingebaut sind auch die Zeichentrickfilme Advent und Der Familienbenutzer, deren Erstfassungen 1968/69 in der Serie Cartoon ausgestrahlt wurden. Die vollständige Sendefolge dauerte 42 Minuten und umfasst:[3]
- Salamo-Konzert
- Die Jodelschule
- Vertreterkonferenz
- Vertreterbesuch 1
- Advent
- Vertreterbesuch 2
- Spielwaren
- Kosakenzipfel
- Weihnachten bei Hoppenstedts 1
- Der Familienbenutzer
- Weihnachten bei Hoppenstedts 2
Eine neu geschnittene Fassung der Weihnachtsfolge wurde am 29. Juli 1997 unter dem Titel Weihnachten bei Hoppenstedts als Folge 14 der 1997er Serie Loriot ausgestrahlt.[4] Diese Folge mit einer Laufzeit von rund 25 Minuten umfasst die folgenden Sketche:[5]
- Im Spielzeugladen
- Vertreterkonferenz
- Vertreterbesuch 1
- Advent
- Vertreterbesuch 2
- Familienbenutzer
- Weihnachten bei Hoppenstedts
Die gekürzte Neufassung konzentriert sich gegenüber der Erstfassung stärker auf die Bezüge zum Weihnachtsfest. Es gingen jedoch einige innere Bezüge zwischen den Sketchen verloren. So bleibt Frau Hoppenstedts Erklärung, auch als Frau einen Anspruch darauf zu haben, ein selbständiges Glied in der Gesellschaft zu sein, ohne die Kenntnis des Jodeldiploms unverständlich. Der ältere Herr, der mit den Worten „Benötigen Sie einen Weihnachtsmann? Ich bin Student …“ als Running Gag durch die ursprüngliche Sendung zieht, taucht in der Neufassung nur ein einziges Mal zum Schluss auf.
Sonstiges
- Am Casting für das im Sketch geschlechtsneutral angelegte Enkelkind Dicki nahm auch Hape Kerkeling teil, die Rolle ging jedoch an Katja Bogdanski.
- So wie seit Jahrzehnten Dinner for One jeweils zu Silvester auf verschiedenen Kanälen läuft, wird die Loriot-Folge Weihnachten bei Hoppenstedts jeweils fast schon in traditioneller Weise häufig zu Heilig Abend im Ersten oder einem der Dritten Programme ausgestrahlt.
Einzelnachweise
- ↑ Sendetermin: Loriot VI siehe 7. Dezember 1978
- ↑ Loriot VI in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- ↑ Trackliste von der DVD-Box Loriot. Die vollständige Fernseh-Edition. Warner Home Entertainment 100005370 (2007)
- ↑ Loriot 14: Weihnachten bei Hoppenstedts in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- ↑ Trackliste von der DVD-Box Loriot - Sein großes Sketch-Archiv, Warner Home Entertainment 9520185 (2001)
Wikimedia Foundation.