Wilhelm Guttmann

Wilhelm Guttmann

Wilhelm Guttmann (* 1. Januar 1886 in Berlin; † 24. April 1941 in Berlin) war ein deutscher Opernsänger und Komponist.

Leben

Nach Absolvierung des Joachimthalschen Gymnasiums studierte er ab 1903 an der Hochschule für Musik in Berlin (bei Max Bruch und Paul Juon), später war er Gesangsschüler bei Charles W. Graeff. 1906 besuchte er als Schüler die Meisterklasse von Engelbert Humperdinck. 1912 debütiert er als Konzertsänger in Berlin, trat aber auch in Hamburg und Köln auf. 1914 bis 1918 nahm er am I. Weltkrieg teil. Danach wechselte er als Bariton (unter dem Pseudonym Hans Roland) ins Opernfach. 1920 bis 1926 wirkte er an den Händelfestspielen in Göttingen mit (u.a. als Garibald in der Oper Rodelinda). Ab 1922 war er als Opernsänger an der Großen Volksoper in Berlin, ab 1925 an der Städtischen Oper in Berlin engagiert. Außerdem gab er Gastspiele in Zagreb, Belgrad und Hamburg. Daneben betätigte er sich ab 1926 als Lehrer an der Akademie für Kirchenmusik in Berlin. 1934 wurde er aus rassistischen Gründen aus dem Engagement entlassen. In den folgenden Jahren beteiligte er sich an Opern- und Konzertaufführungen des jüdischen Kulturbundes in Berlin. Er verstarb während eines Gestapoverhörs. Seit 1919 war er mit Eva Toplowitz verheiratet.

Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.

Kompositionen

  • 1905 Violinkonzert (Streichquartett)
  • 1905 Marie Duchatel (Chorballade)
  • 1914 Die Traumprinzess (Oper)

Literatur

  • Paul Frank: Kurzgefasstes Tonkünstler-Lexikon, 12.A. Leipzig 1926, S. 498.
  • Erich H. Müller: Deutsches Musikerlexikon, Dresden 1929, S. 538.
  • Theo Stengel: Lexikon der Juden in der Musik, Berlin 1940, S. 485.
  • Karl J. Kutsch/Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. 4.A., Bd.3, München 2004.
  • Deutsche Biographische Enzyklopädie, 2.A., Bd.4, München 2006, S. 288.

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