Wilhelm Mühle

Wilhelm Mühle

Wilhelm Mühle (* 1844 in Kulm/Böhmen, heute Chlumec u Chabařovic/Tschechien; † 1908 in Temesvár/Österreich-Ungarn, heute Timișoara/Rumänien) war Landschaftsarchitekt und Rosenzüchter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mühle erhielt seine Ausbildung an böhmischen und deutschen Schulen. 1876 eröffnete Mühle einen Gärtnereibetrieb im Temeswarer Stadtteil Elisabetin, und erwarb ein Ladenlokal in der heutigen Strada Alba Iulia, das Casa cu flori (deutsch Das Haus der Blumen).[Anmerkung 1] Von hier vertrieb er erfolgreich Blumen und Zierpflanzen in Südosteuropa, teilweise bis nach Wien oder Budapest.

Mühle war von September 1893 bis Juli 1895 der Herausgeber der damals zweimonatlich erscheinenden deutschen Ausgabe der ungarischen Rosenzeitschrift Rózsa Ujság (1889–1896).[1][2]

Die Wiener Illustrierte Garten-Zeitung veröffentlichte in der August-September Ausgabe von 1899 eine Reportage über Wilhelm Mühles botanische Studienreise nach Nord und Südamerika.[3] In der Österreichischen Gartenzeitung wurde Wilhelm Mühle 1906 mit der Züchtung eine Teerose erwähnt.[4]

Der Rosenpark an der Bega

Wilhelm Mühle war neben Wenceslas Franz Niemitz einer der bedeutendsten Floristen der Stadt; beide wurden mit der Planung und Ausführung des Königlichen Rosengartens betraut, der am 19. Juli 1891 eingeweiht wurde und Vorgänger des heutigen Parcul Rozelor war. Durch seine Arbeit machte er Temeswar schon Anfang des 20. Jahrhunderts als Stadt der Rosen bekannt.

Wilhelms Sohn, Arpad Mühle, führte die Geschäfte seines Vaters nach dessen Tod weiter. 13 von ihm geschaffene neue Rosensorten wurden auf internationaler Ebene registriert.[5] Mit Arpad entwickelte sich der Park in der Zwischenkriegszeit zum größten Rosarium in Südosteuropa mit über 1400 Rosenarten aus Europa, Amerika and Asien.

Ehrungen

Im Parcul Central wurde 2009 auf der Allee der Persönlichkeiten teilweise mit der Enthüllung von 53 geplanten Büsten von Persönlichkeiten, die Timișoaras Geschichte geprägt haben, begonnen. Auch für Wilhelm Mühle ist eine solche Ehrung vorgesehen.[6]

Weblinks

  • CasaCuFlori.ro, Casa Cu Flori: Biografie Mühles, in englischer Sprache

Einzelnachweise

  1. Welt-der-Rosen.de, Rosenpresse - Zeitschriften und Zeitungen für Rosenfreunde
  2. Herausgeber: Ernst Kaufmann, ab 1893 Wilhelm Mühle: Ungarische Rosenzeitung. Deutsche Ausgabe der Rózsa Ujság. Illustrierte Zeitschrift der allgemeinen Rosenkunde und der allgemeinem Gärtnerei, mit einer Kunstbeilage. Pécs (Fünfkirchen) bis 1893, dann in Temeswar (Exemplare sind in der Somogyi-Bibliothek der Universität der Wissenschaften Szeged) vorhanden, Quelle: bkge.de, Eintrag 1035, 1889–1896.
  3. KurtCulbertson.blogspot.com, Kurt Culbertson: Landschaft und Gartenkunst: The German Influence in the Development of Landscape Architecture in America, in englischer Sprache
  4. Gartenbau-Gesellschaft in Wien: Österreichische Garten-Zeitung, Band 1. Kaiserl. Königl. Gartenbau-Gesellschaft, Wien 1906, S. 348.
  5. Temeswar.Diplo.de, Deutsches Konsulat in Temeswar, Presseauswertung 10. - 16. August 2009, Agenda: Auf der Suche nach den Rosen
  6. Agenda.ro, Agenda: Lista finala pentru aleea personalitatilor - 53 de busturi, 30. März 2009, in rumänischer Sprache

Anmerkungen

  1. Das Haus beherbergt noch heute (Stand Dezember 2009) ein Blumengeschäft, sowie das gehobene Restaurant Casa cu flori.

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