Rosenpark (Timișoara)

Rosenpark (Timișoara)
Freilichtbühne Rosenpark, 2010

Der Rosenpark (rumänisch Parcul Rozelor) ist eine Parkanlage im I. Bezirk Cetate der westrumänischen Stadt Timișoara (deutsch Temeswar). Der Rosenpark wurde 1891 auf der nördlichen Seite der Bega angelegt und gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Ihm verdankt Timișoara den Beinamen Stadt der Rosen.

Inhaltsverzeichnis

Namen

Der Rosenpark hatte im Laufe der Zeit verschiedene Namen: Franz-Joseph-Park, Königin-Maria-Rosarium, Rosengarten, Parcul Trandafirilor, Parcul de Cultură și Odihnă, Parcul Ștefan Plăvăț und letztendlich Parcul Rozelor.

Geschichte

Der Landschaftsarchitekt und Rosenzüchter Wilhelm Mühle und Wenceslas Franz Niemitz wurden mit der Planung und Ausführung des Königlichen Rosengartens in englischem und französischem Gartenbaustil betraut, der am 19. Juli 1891 anlässlich der Universalausstellung für Industrie und Landwirtschaft eingeweiht wurde. Hierfür hatte die Stadtverwaltung einen neun Hektar großen Ausstellungsplatz zwischen den heutigen Parks Parcul Justiției im Westen und dem Parcul Eminescu im Osten am nördlichen Ufer des Begakanals zur Verfügung gestellt. Kaiser Franz Joseph I. besuchte den Park am 16. September 1891 und zeigte sich von der Schönheit der Blumenarrangements beeindruckt.[1]

Während des Ersten Weltkriegs wurde der Rosenpark fast völlig zerstört und in eine Weide für die Pferde der deutschen Kavallerie umfunktioniert. In der darauffolgenden Zeit wurden hier zwei Landeskongresse für Gartenbau veranstaltet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er von dem Architekten Mihai Demetrovici neu gestaltet und erhielt den Namen Rosarium. Unter Wilhelm Mühles Sohn Árpád Mühle entwickelte sich der Park in der Zwischenkriegszeit zum größten Rosarium in Südosteuropa mit über 1400 Rosenarten aus Europa, Amerika and Asien.

1934 wurde der Rosengarten als Parcul Rozelor (deutsch Rosenpark) förmlich eingeweiht. Die Einrichtung des damaligen Parks war den meist weiblichen Sponsoren zu verdanken, die den Kauf verschiedener Rosenarten im Ausland finanzierten. In dem Park wurde ebenfalls ein heute noch bestehendes Sommertheater eingerichtet. 1942 wurde der Park in Königin-Maria-Park umbenannt. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde der Park zerstört. 1955 wurde ungefähr auf der Hälfte der Fläche des Parks der Sommergarten eingerichtet. Erst 1965 wurde der Parcul Rozelor wiederhergestellt.[1]

Zur Zeit (Stand 2011) wird der Park mit 9000 Rosenstöcken, 450 Bäumen und Sträuchern, 11000 qm Rasen, 77 Sitzbänken, 12 Pergolen, 35 Papierkörben, 70 fotovolatischen Strommasten, einer computergesteuerten Beregnungsanlage, römischen Keramikvasen und einer neu gepflasterterten Allee aufgefrischt. Die Kosten hierfür liegen bei 5,6 Millionen Lei, die zum Großteil aus EU-Fördergelden stammen.[2]

Beschreibung

Heute ist der Park durch lange rhombusförmige Alleen, weiße Holzbänke, Rosenspaliere, Rundbeete mit Rosen aller Art und Promenadenwege geprägt.

Mit dem Sommertheater ist der Rosenpark im Sommer einer der wichtigsten Kulturstandorte der Stadt. Hier findet jährlich das internationale Folklorefest Fest der Herzen (rumänisch Festivalul Inimilor) statt.

Im Jahr 2005 wurde das Opern- und Operettenfestival ins Leben gerufen, das seitdem jährlich in der zweiten Augusthälfte stattfindet. Das Festival bietet dem Publikum kostenlos Aufführungen der Temeswarer Staatsoper an. In den vergangenen Jahren wurden unter anderen auf der Bühne des Sommertheaters Opern und Operetten wie Der Barbier von Sevilla von Gioacchino Rossini, Carmen von Georges Bizet oder das Stück für Kinder Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck aufgeführt. Für das Jahr 2011 sind die Oper La Traviata von Giuseppe Verdi, Der Zigeunerbaron von Johann Strauss, Turandot von Giacomo Puccini, Die lustige Witwe von Franz Lehár, die Kinderoper Der gestiefelte Kater von Cornel Trăilescu und die Oper Nabucco von Giuseppe Verdi vorgesehen.[3]

Der Rosenpark an der Bega

Literatur

  • Andreea Oance: Temeswar – Stadt der Gärten
  • Der Rosenpark als Markenzeichen, Banater Post, 27. Februar 2008

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b iasiinvest.ro, Queen Maria Rosary to get back royal charm, 12. September 2008, in englischer Sprache
  2. temeswar.diplo.de, Konsulat der Bundesrepublik Deutschland, Pressespiegel 17. - 23. September 2011, oradetimis.ro
  3. banaterzeitungonline, Banater Zeitung: Siebtes Opern- und Operettenfestival
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