William Hobson

William Hobson
William Hobson (1896)

William Hobson (* 26. September 1793 in Waterford, Irland; † 10. September 1842 in Auckland, Neuseeland) war der erste Gouverneur der britischen Kolonien Neuseeland mit Sitz in Neuseeland und Co-Autor des Treaty of Waitangi.

Inhaltsverzeichnis

Leben

William Hobson wurde am 26. September 1793 (einige Quellen nennen fälschlicherweise 1792) als dritter von fünf Jungen geboren. Dazu kamen drei Schwestern, so dass die Familie von Samuel Hobson und seiner Frau Martha, geborene Jones, insgesamt zehnköpfig war. Hobsons Vater war Rechtsanwaltsassistent für das County Cork und wohlwollend zu den Kindern, wogegen seine Mutter sehr streng war, wie sich Hobson später erinnerte.

Royal Navy

Mit nur 9 Jahren meldete er sich zur Royal Navy und tat als zweiter Klasse Volontär auf der Fregatte La Virginie ab dem 25. August 1803 seinen Dienst. Als sein erster Einsatz nahm er im Napoleonischen Krieg an der Seeblockade in der Nordsee teil und wurde im April 1806 als Oberfähnrich zum Einsatz auf die Westindischen Inseln abkommandiert. Nach 10 Jahren Dienst auf See erhielt er dann im April 1813 seine Beförderung zum Leutnant, nahm an dem Britisch-Amerikanischen Krieg teil und war mit seinem Schiff Teil des Geschwaders, welches Napoleon 1815 in sein Exil nach St. Helena brachte.

Nach 18 Monaten Pause bekam er das Kommando, gegen Piraterie in den Gewässern der Westindischen Inseln vorzugehen, wurde 1821 von Piraten gefangen genommen, kam wieder frei, wurde im Juli 1823 wieder gefangen genommen und entkam mit seinen Crewmitgliedern schließlich der Gefangenschaft durch eigenes Bemühen. Während er sich in den Gebieten der Westindischen Inseln aufhielt, bekam er drei Mal das Gelbfieber, an dessen Folgen er sein Leben lang litt. Am 18. März 1824 wurde er zum Kommandanten ernannt und vier Jahre später im Juli 1828 ausgemustert.

Familie

Während seiner Zeit auf den Westindischen Inseln lernte er die Tochter des schottischen West-Indien-Kaufmanns Robert Wear Elliott kennen. Am 17. Dezember 1827 heiratete er seine Frau Eliza in Nassau auf den Bahamas und ging, seinem zeitweiligen Ruhestand folgend, mit ihr zurück nach Plymouth nach England und besuchte zeitweise seine Familie und Heimat in Irland. Im März 1830 wurde seine erste Tochter geboren. Insgesamt hatten sie vier Töchter und einen Sohn.

Einsatz in der Navy

Als Lord Auckland zum ersten Lord Commissioner of the Admiralty ernannt wurde, bekam Hobson einen Promotor. Auckland entsandte ihn 1834 zu den East Indies und gab ihm das Kommando über die Fregatte Rattlesnake, was er gerne annahm. Wieder in Dienst gestellt, wurde er 2 Jahre später dem Gouverneur von New South Wales, Sir Richard Bourke empfohlen. Ihm Unterstellt, machte sich Hobson 1836 daran den Hafen von Port Jackson zu untersuchen und Empfehlungen für einen Ausbau zu geben. Einen weiteren Monat später bekam er die Abordnung nach Port Phillip in Victoria, wo eine neue Kolonie gegründet wurde und Dank seiner Dienste dort, ihm zu Ehren später die Hobsons Bay, ein Teil von Melbourne nach ihm benannt wurde.

Treaty of Waitangi vom 6. Februar 1840

Einsatz in Neuseeland

Anfang 1837 kam von James Busby die Warnung, dass die Kriege und Konflikte unter den Māori in Neuseeland die britischen Siedler gefährden könnten. Hobson, nun mehr gefragter denn je, wurde von Gouverneur Bourke sofort nach Neuseeland geschickt, um die Situation zu klären und britische Siedler zu schützen. Hobson erreichte die Bay of Islands am 26. Mai desselben Jahres, traf verschiedene Māori-Chiefs, prominente Siedler und Missionare, erstellte einen Bericht und segelte 1838 zurück nach England. Dort angekommen, unterbreitete er dem Colonial Office den Vorschlag, in Neuseeland ein ähnliches System zu installieren, wie in den East Indies, Handelsniederlassungen zu gründen und mit den Māori einen Vertrag auszuhandeln, der England das Land sichern würde. Das Colonial Office, anfangs an Neuseeland nicht so stark interessiert, beschloss dann doch einen Abgesandten der britischen Regierung als britischen Konsul in Neuseeland einzusetzen und mit den Māori in Verhandlungen zu treten.

Stellvertretender Gouverneur in Neuseeland

Die Wahl fiel auf Hobson, der im Februar 1839 akzeptierte. In Abänderung wurde Hobson nun dem neuen Gouverneur von New South Wales, George Gipps als Leutnant-Gouverneur unterstellt. Am 25. August 1839 segelte Hobson mit seinem Auftrag nach Sydney und nach Abstimmung mit Gouverneur Gipps zu Beginn des Jahres 1840 nach Neuseeland, wo er am 29. Januar 1840 die Bay of Islands erreichte. Er lud alle nördlichen Māori-Chiefs zu einem Treffen am 5. Februar nach Waitangi ein und nach eingehenden Diskussionen war am folgenden Tag der Vertrag, der als Treaty of Waitangi in die Geschichte Neuseelands eingehen sollte, unterzeichnet. Hobson wollte noch weitere Treffen im Lande organisieren und von den anderen Chiefs ebenfalls Unterschrift und Unterstützung für diesen Vertrag zu bekommen, doch am 1. März 1840 traf ihn ein Schlaganfall, von dem er sich nur langsam erholen konnte. So wurde der Lieutenant-Colonel Thomas Bunbury von Gouverneur Gipps am 16. April zu Hilfe geschickt, der dann durchs Land reiste um Unterschriften unter dem Vertrag zu sammeln. Diese Kopie des Vertrages wird häufig auch, da Bunbury mit der Harald die Küste entlang segelte, Herald-Bunbury Treaty Copy genannt[1].

Gouverneur von Neuseeland

Grabstätte von William Hobson, Symonds Street Cemetery, Auckland

Nachdem es Hobson wieder besser ging, wurde er im Mai 1841 zum Gouverneur ernannt, zum ersten Gouverneur von Neuseeland. Damit hatte Hobson auch seine eigene Gesetzgebungskompetenz und eine eigene Regierung zur Verfügung. Doch nicht genug, dass ihm seine Gesundheit nach wie vor zu schaffen machte, hatten auch noch nicht alle Māori-Chiefs den Vertrag akzeptiert und widersetzten sich teilweise. Da Hobson keine militärischen Befugnisse in seinem Amt hatte, lagen alle Vereinbarungen mit allen Beteiligten, so auch mit den Māori, in der Übereinkunft auf der Basis des guten Willens. Das machte das Regieren für ihn nicht einfach, auch nicht einfacher die Interessen des Vereinigten Königreichs zu vertreten. Obwohl Hobson vom Colonial Office angewiesen war, strikte Ausgabenkontrolle zu wahren, liefen ihm die Kosten der Administration aus dem Ruder. Dazu kamen unüberlegte Landkäufe und die Tatsache, dass er Gesetze zu lasten der Staatskasse unterzeichnete, zu denen er nicht autorisiert war. Erschwerend hinzu kam auch, dass die New Zealand Company, selbst in Schwierigkeiten, die Gelegenheit nutzte, die Administration zu attackieren, wo sie nur konnte, und die Ablösung Hobsons zu fordern. Schließlich entschied das Colonial Office, Hobson zum 28. Februar 1843 zurück zu berufen. Diese Demütigung blieb ihm allerdings erspart, denn er starb am 10. September 1842 in Auckland und wurde auf dem alten historischen Friedhof Symonds Street Cemetery in Auckland beerdigt.

Als Gouverneur trat Hobson nicht besonders positiv in Erscheinung. Sein größter Verdienst war es allerdings, den Vertrag von Waitangi ausgehandelt zu haben. Seine Frau starb 1876.

Quellen

Einzelnachweise

  1. The Herald-Bunbury Treaty Copy - Signatories to the Treaty of Waitangi - New Zealand History Online - (abgerufen am 9. März 2010)

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