Wolhynier

Die Wolhynier (ukrainisch Волиняни, russisch Волыняне) waren ein Stammesverbund der Ostslawen, der am Ende des 1. Jahrtausends und am Anfang des 2. Jahrtausends das nach ihnen benannte Gebiet Wolhynien (am Oberlauf des Pripjat und entlang des Westlichen Bugs) bewohnte. Als ihre Vorfahren werden die Duleben vermutet. Ihre Nachbarn waren im Süden die Weißen Kroaten und die Buschanen, im Westen die westslawischen Wislanen, im Norden die Dregowitschen und im Osten die Drewljanen. Der Stammesname rührt möglicherweise von der legendären mittlerweile verschwundenen Stadt Wolyn (in der Nähe des heutigen ostpolnischen Örtchens Gródek). Eine weitere wichtige Stadt der Wolhynier war Tscherwen.

Die Wolhynier werden vom arabischen Geographen al-Mas'udi als Wolinana erwähnt, sie werden auch in der Nestorchronik aufgezählt. Im Jahr 907 nahmen die Wolhynier am Kiewer Feldzug gegen Byzanz teil. Im Jahr 981 wurden sie von Wladimir dem Heiligen der Kiewer Rus angeschlossen. Er ließ eine neue Stadt Wladimir-Wolynski gründen und installierte anstelle des Stammesfürsten einen Kiewer Statthalter. Während der Epoche der feudalen Zersplitterung der Rus entstand auf ihrem Siedlungsgebiet das Teilfürstentum Galizien-Wolhynien.

Siehe auch

• Wolhynien
• Gouvernement Wolhynien
• Oblast Wolhynien