World Vision Schweiz

World Vision Schweiz
World Vision Schweiz
Logo
Typ gemeinnütziger Verein[1]
Gründung 3. November 1982
Sitz Dübendorf, Schweiz
Ursprung Ausgründung von World Vision International
Personen

Annemarie Pfeifer (Präsidentin), Urs Winkler (Geschäftsführer)

Aktionsraum Schweiz
Schwerpunkt Humanitiäres Kinderhilfswerk
Budget 2010 bei 58,2 Mio. CHF
Angestellte 70 (Stand Jahresbericht 2010)
Motto Eine bessere Welt für Kinder
Website http://www.worldvision.ch/

World Vision Schweiz (WVS) ist ein [1][2] Kinderhilfswerk mit evangelikaler Grundlage und hat seine Schwerpunkte in den beiden Bereichen der Humanitären Hilfe, nämlich der Katastrophenhilfe und der Entwicklungszusammenarbeit.

WVS ist ein gemeinnütziger Verein und wurde am 3. November 1982 gegründet. Das christlich-humanitäre Hilfswerk ist ein eigenständiger Teil der internationalen „World Vision-Partnerschaft“ und hat seinen Sitz in Dübendorf. Der Verein hat 70 hauptamtliche Mitarbeiter.[3] Mehr als 100 Ehrenamtliche arbeiten für WVS.[4]

Inhaltsverzeichnis

Ziele und Schwerpunkte

Ziel der christlich-humanitären Organisation[5] ist immer die Hilfe zur Selbsthilfe. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Kinder.[6] Die regionalen Entwicklungsprojekte entstehen zusammen mit der lokalen Bevölkerung, sind langfristig angelegt und werden meist durch Patenschaften finanziert. Hierdurch entsteht ein Beziehungsgeflecht zwischen Menschen in Industrie- und Entwicklungsländern. Indem das Kind, die Familie und das ganze Dorf unterstützt werden, können sich Regionen nachhaltig entwickeln.[6]

Die Schwerpunkte der Entwicklungszusammenarbeit liegen bei den Themen Gesundheit, Ausbildung, Wasser, Landwirtschaft[7][8] und Einkommensförderung. Sektorielle Projekte führt World Vision Schweiz unter anderem in den Bereichen Strassenkinder[9], Traumaverarbeitung, HIV/Aids und Mädchenbeschneidung durch.

Struktur und Netzwerke

WVS wird von einem ehrenamtlichen, siebenköpfigen Vorstand geleitet.[4] Präsidentin des Vorstandes ist Annemarie Pfeifer.[3]Geschäftsführer ist Urs Winkler.[4]

WVS ist Mitglied bei World Vision International und beteiligt sich an den Netzwerken der Swiss Microfinance Platform und dem Netzwerk Bildungsarbeit. Daneben werden Anlässe zur Beteiligung des KOFF (Zentrum für Friedensförderung Schweiz) und von aidsfocus wahrgenommen.[10] Weitere Partnerschaften bestehen mit der DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit), dem schweizer Bundesamt für Migration, Schweizerische Allianz gegen den Hunger, dem Netzwerk für internationale Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik, dem FIZ (Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration), dem netzwerk-kinderrechte Schweiz und cinfo (Zentrum für Information, Beratung und Bildung, Berufe in der internationalen Zusammenarbeit).[11]

Finanzen

World Vision Schweiz verfügt über das NPO-Label für Management Excellence und ist ISO 9001 zertifiziert. Von der Independent Development Experts Association (IDEAS) wurde Wold Vision Schweiz in einer unabhängigen Transparenz-Studie 2009 mit dem ersten Platz honoriert und als Fazit hält die Studie fest: „Nach wie vor informativste und vollständigste Berichterstattung von allen.“[12]

World Vision Schweiz finanzierte im Jahr 2010 in 20 Ländern insgesamt 46 Regionale Entwicklungsprojekte, unterhielt in 15 Ländern 18 sektorielle Projekte (Schwerpunktprojekte) und leistete in den Krisenregionen der Welt Not- und Katastrophenhilfe. Das Spendenvolumen lag 2010 bei 58,2 Mio. Schweizer Franken[6].

World Vision Schweiz lässt seine Jahresrechnung von der PricewaterhouseCoopers AG prüfen, welche der Organisation eine im Branchenvergleich mustergültige Transparenz bescheinigt.[4] Des Weiteren ist World Vision Schweiz Kollektivmitglied bei Transparency International[13]

Patenschaften

WVS finanziert langfristige Projekte der regionalen Entwicklungszusammenarbeit durch Kinderpatenschaften. Mit rund 55.000 Paten werden rund 65.000 Patenkinder sowie ihre Familien unterstützt.[6] Die Finanzierung durch Patenschaften ist unter Romands angesehener als unter Deutschschweizern.[14][15][16]

In der Schweiz wird ein Spendensiegel durch die ZEWO an Patenschaftsorganisationen, die Einzelkinderpatenschaften fördern, für diese Patenschaften grundsätzlich nicht erteilt. Die ZEWO kritisiert am System der Patenschaften, dass „eine Organisation (...) für ihre Projekte sammeln [soll] und nicht aus Marketinggründen Kinder instrumentalisieren und mit persönlichen Patenschaften werben [soll]“[17]. WVS entgegnet, „den Paten werde kommuniziert, dass ihre Spende auch der Familie und der ganzen Dorfgemeinschaft zugute komme. Die Zewo sei die weltweit einzige Zertifizierungsstelle, die das Modell von World Vision nicht akzeptiere.“ Das Beispiel World Vision zeige, so die NZZ, „dass grundsätzlich auch Organisationen, die über kein Gütesiegel verfügen, das Vertrauen der Spender verdienen können.“[18]

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag von «World Vision (Schweiz), christlich-humanitäres Hilfswerk» im Handelsregister des Kantons Zürich.
  2. http://www.spendenspiegel.ch/sp/index.php?option=com_sobi2&sobi2Task=sobi2Details&catid=4&sobi2Id=534&Itemid=40
  3. a b Stand 30. September 2010, Annemarie Preifer, Urs Winkler et. al.; World Vision Schweiz (Hrsg.): Jahresbericht 2010. Verlag=, Dübendorf 2010, S. 38 (http://www.worldvision.ch/fileadmin/downloads/publikationen/Jahresbericht_10_de.pdf#page=38, abgerufen am 31. August 2011).
  4. a b c d Wer wird sind. WVS, 31. August 2011, archiviert vom Original am 30. August 2010, abgerufen am 30. August 2010 (PDF, deutsch).
  5. http://www.humanrights.ch/home/de/Links/Szene_Schweiz/EZA/idcatart_1067-content.html
  6. a b c d sk/sda: World Vision Schweiz. News.ch, 1. Oktober 2009, archiviert vom Original am 31. August 2010, abgerufen am 31. August 2010 (deutsch).
  7. WVS: Projektbericht für die Hirschmann-Stiftung. 2008, archiviert vom Original am 30. August 2010, abgerufen am 30. August 2010.
  8. Boliviens Kleinbauern kämpfen ums Überleben. Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, 23. Mai 2009, abgerufen am 30. August 2010 (Artikel aus der Neuen Zürcher Zeitung).
  9. Thomas Müller: Auswahl internationaler Programme. In: Straßenkinder-Weltreport. 2009, archiviert vom Original am 30. August 2010, abgerufen am 30. August 2010 (deutsch).
  10. Geschäftsbericht World Vision Schweiz 2008, S. 9.[1]
  11. Partner und Netzwerke World Vision Schweiz[2]
  12. http://www.aidrating.org/downloads/zusammenfassung091212.pdf S. 7.
    Die Transparenz-Studie beurteilt eine repräsentative Berichterstattung gemessen an der Projektanzahl einer Organisation sowie die inhaltliche Aussagekraft der einzelnen Projektberichte. Zielsetzung, Arbeitsweise vor Ort, Kosten und Wirkung der Hilfswerke werden im Rahmen der Studie analysiert und ausgewertet. Daraus ergibt sich schließlich der so genannte Transparenzwert.
  13. http://www.transparency.ch/de/PDF_files/Kollektivmitglieder/Kollektivmitglieder.pdf
  14. http://www.nachrichten.ch/detail/441528.htm
  15. http://www.gfs-zh.ch/?pid=240
  16. http://www.ref.ch/index.php?id=127&tx_ttnews%5Btt_news%5D=1449&tx_ttnews%5BbackPid%5D=21
  17. Schweizer Fernsehen: World Vision - (11. Dezember 2007):Fragwürdige Kinder-Patenschaften.
  18. Niklaus Nuspliger: Wer Vertrauen verdient: Vom Umgang mit Spendengeldern. In: Neue Zürcher Zeitung. 30. November 2007, archiviert vom Original am 31. August 2010, abgerufen am 31. August 2010 (deutsch): „Kommunikationsbeauftragter von World Vision Schweiz, hält entgegen, den Paten werde kommuniziert, dass ihre Spende auch der Familie und der ganzen Dorfgemeinschaft zugute komme. Die Zewo sei die weltweit einzige Zertifizierungsstelle, die das Modell von World Vision nicht akzeptiere. Das Beispiel zeigt, dass grundsätzlich auch Organisationen, die über kein Gütesiegel verfügen, das Vertrauen der Spender verdienen können.“

Weblinks


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