- Schafsmilch
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Schafmilch oder Schafsmilch bezeichnet die Milch von Schafen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon die Hirtenvölker des Altertums schätzten die Schafmilch wegen ihres Wohlgeschmacks und ihrer stärkenden Wirkung. Sie gehört wohl mit zu den ältesten Nahrungsmitteln der Menschheit. Das Schaf wurde lange vor dem Rind, und zwar schon vor etwa 8000 Jahren, domestiziert. Auch in der Bibel ist von den Opferlämmern die Rede: diese Lämmer wurden sehr früh geschlachtet, um dann das Mutterschaf melken zu können.
Schafmilch ist ein sehr altes Kulturgut. Joghurt z. B. wurde ursprünglich nur aus Schafmilch hergestellt; im Kaukasus und in vielen anderen Gegenden der Welt waren die genügsamen Schafe dem anspruchsvolleren Rind überlegen.
In Deutschland hat Schafmilch kaum Tradition. Lediglich in Notzeiten wurden Schafe (neben Ziegen) als „Kuh des kleinen Mannes“ gemolken. Eine kleine Renaissance gab es Anfang der 1980er Jahre, als vermehrt Milchschafe zur Selbstversorgung populär wurden.
Bedeutung
Anders als in den Mittelmeerländern oder im Balkan gibt es in Deutschland keine nennenswerte Schafmilchproduktion. Paradoxerweise stammt eine der leistungsfähigsten Milchschafrassen aus Deutschland: an der deutschen Nordseeküste wurde schon vor mehr als 300 Jahren das Ostfriesische Milchschaf gezüchtet, das in der Milchleistung den meisten anderen Schafrassen überlegen ist. Es blieb allerdings stets bei Kleinhaltungen, seine Milch wurde nicht kommerziell genutzt. Heute gibt es in Deutschland einige hundert Milchschafhalter, von denen aber nur wenige ihre Tiere auch melken.
Außerhalb des deutschen Sprachraums, wird Schafsmilch beispielsweise zu Schafskäse verarbeitet. Berühmte Beispiele sind der Roquefort und Brocciu aus Frankreich, der italienische Pecorino und der griechische Feta. Die Kasachische Küche kennt die Schafsmilch als Getränk, wobei dort Kumys - gegorene Stutenmilch - weiter verbreitet ist. In Spanien und dem Baskenland, kennt man Dickmilch aus Schafsmilch unter dem Namen Cuajada. In der Serbischen Küche findet sich neben Jardum, dem Schaum, der bei mit milder Hitze gekochter und gesalzener Schafsmilch entsteht, auch das Gericht Paprike u jardumu – Paprikaschoten in Schafsmilch.
Nährwert
Schafsmilch besteht im Durchschnitt u. a. aus 18,7 % Trockenmasse, 6,8 % Fett, 6,0 % Eiweiß und 5,0 % Lactose. In 100 g stecken 417 kJ Energie. Zusätzlich sind noch Calcium (183 mg), Kalium (182 mg), Phosphor (115 mg), Natrium (30 mg) und Magnesium (11 mg) enthalten.
Diese Angaben nach Jüngst 2004 schwanken in Abhängigkeit von Fütterung, Jahreszeit und individuellem Tier.
Medizinische Wirkung
Der Fettanteil von Schafmilch liegt etwa dreimal höher, als der von Kuhmilch. Die Zusammensetzung der Fette unterscheidet sich jedoch. Während der Anteil von Cholesterin in etwa gleich ist, hat Schafmilch gegenüber Kuhmilch einen mehrfach höheren Gehalt an CLA (konjugierte Linolsäure)[1].
Auch der Anteil an Vitaminen ist erwähnenswert: Schafmilch enthält mehr Vitamin A, D, E, Riboflavin, B6, B12 und Vitamin C auf als Kuhmilch. Der Folsäuregehalt der Schafmilch ist hingegen geringer[2].
Vertiefende systematische Untersuchungen zur medizinischen und bio-chemischen Wirkungsweise und zum Erfolg von gezielter Ergänzung der Ernährung durch Schafmilchprodukte stehen jedoch aus. Diese würden benötigt, um Hypothesen zur Heilwirkung von Schafmilch zu untermauern.
Aufgrund der ähnlichen Zusammensetzung besteht bei Kuhmilchunverträglichkeit meist auch eine Unverträglichkeit gegen Schafmilch. Je nachdem gegen welchen Bestandteil der Kuhmilch sich die Unverträglichkeit richtet, kann Schafmilch im Einzelfall als Ersatz bei Kuhmilchunverträglichkeit dienen. Da Schafmilch ebenso wie alle anderen tierischen Milcharten Laktose enthält, ist Schafmilch bei Laktoseintoleranz jedoch als Ersatz nicht geeignet. Es bestehen nur sehr wenige medizinisch Studien zur Schafsmilchunverträglichkeit[3].
Quellen
Weblinks
- Informationen des Lehr-, Versuchs- und Fachzentrums „Milch-Analytik“ Triesdorf
- Artikel über die Inhaltsstoffe und gesundheitsfördernden Aspekte der Schafsmilch.
Einzelnachweise
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