Zentralverband der Augenoptiker

Zentralverband der Augenoptiker

Der Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) ist die Interessenvertretung des deutschen Augenoptiker-Handwerks.

Als Bundesinnungsverband nimmt er die Gesamtinteressen des Berufsstandes wahr. Er ist berufspolitisches Sprachrohr und zentrale Anlaufstelle für die Öffentlichkeit. Als Rechtsnachfolger des 1905 in Dresden gebildeten „Centralverbandes“ wurde der Zentralverband der Augenoptiker 1951 wiederbegründet und hat seinen Sitz in Düsseldorf. Mitglieder des ZVA sind die ihm angeschlossenen Landesinnungsverbände bzw. Landesinnungen. In diesen Verbänden sind die örtlichen oder regionalen Augenoptiker-Innungen organisiert, die durch die Obermeister repräsentiert werden.

Die Mitglieder der Innungen sind die Augenoptiker-Betriebe. Die Innungsmitgliedschaft ist freiwillig.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben des ZVA

Der ZVA vertritt die Gesamtinteressen der deutschen Augenoptiker. Er übernimmt Aufgaben, die der einzelne nicht oder nicht ausreichend wahrnehmen kann. In dieser Funktion ist der Verband Ansprechpartner des Berufsstandes auf Bundesebene. Primäre Zielsetzung des ZVA ist die Absicherung und Optimierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die selbständigen Augenoptiker. Durch diese Aktivitäten sollen die Wertschöpfung der Innungsmitglieder effizient unterstützt werden.

Die Aufgaben des ZVA sind wie folgt:

Berufspolitik

Als Arbeitgeberverband ist der ZVA Ansprechpartner der Branche. Er verhandelt mit dem Gesetzgeber, den zuständigen Bundesministerien (und nachgeordneten Behörden), Gerichten, Gewerkschaften (ver.di) und Krankenkassen. Der ZVA unterstützt technische Innovationen in der Augenoptik, z. B. durch die Mitarbeit bei der Festlegung von Qualitätsstandards und Vorschriften zur Normung. Die Klärung berufspolitischer Grundsatzfragen, wie z. B. Refraktionsrecht, Screening, Kontaktlinsenvertrieb von Nicht-Augenoptikern oder Fertigbrillen werden vom ZVA initiiert und bearbeitet. Die Entwicklung von Arbeitsrichtlinien und Qualitätssicherungs-Konzepten durch den ZVA stellen ein einheitliches Leistungsniveau sicher.

Recht

Der ZVA ist auf zahlreichen juristischen Fachgebieten (z.B. Berufs- und Handwerksrecht, Sozial- und Wettbewerbsrecht) aktiv. Er informiert seine Mitglieder über gesetzliche Änderungen und neue Urteile, führt Musterprozesse und nimmt Stellung gegenüber dem Gesetzgeber und Gerichten. Die Mitglieder des ZVA erhalten Beratungen, insbesondere im Wettbewerbs- und Vertragsrecht.

Aus-, Fort- und Weiterbildung

Die berufliche Bildung der Augenoptiker zählt zu den Kernaufgaben des ZVA. Der Verband beteiligt sich maßgeblich an der konzeptionellen und einheitlichen Ausgestaltung der beruflichen und berufsschulichen Ausbildung sowie an der überbetrieblichen Ausbildung. Er arbeitet federführend an dem Berufsbild des Augenoptikermeisters mit und bietet über das "ZVA-Fortbildungswerk e.V." diesbezügliche Fortbildung in Lehrgängen. Weiterbildungangebote für alle Berufsangehörigen macht das ZVA-Fortbildungszentrum in Form von Seminaren und Tagungen. Er unterstützt, zum Teil auch als Schulträger, die Fortbildung an den Fach- und Fachhochschulen des Berufsstandes. Der ZVA betreut im Auftrag des Europäischen Augenoptikerverbandes (ECOO) europaweit das „Europäische Diplom in Augenoptik und Optometrie“.

Betriebswirtschaftliche Grundlagen

Hierzu zählt die Beobachtung des Marktes unter Hinzuziehung von externen und internen Datenquellen. Um eigene Zahlen zu erhalten, führt der ZVA eine ERFA-Statistik sowie einen Betriebsvergleich durch. Als kostenlose Dienstleistung erhalten die teilnehmenden Betriebeindividuelle Auswertungen ihres Betriebes im Vergleich zum Durchschnitt. Die so gewonnenen Daten liefern Argumentationsgrundlagen gegenüber Regierung, Gewerkschaft und anderen Organisationen sowie wertvolle Entscheidungshilfen für künftige Strategien des ZVA und der Innungsmitglieder. Durch Gutachten werden Informationen für den Markt-Auftritt bereitgestellt. Die Erstellung von Kalkulationsgrundlagen für die Branche gehört auch dazu.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Der ZVA informiert die Innungsmitglieder über wichtige Neuigkeiten und Entwicklungen (z. B. über den ZVA-Report, www.optikernetz.de und die Fachpresse). Der Verband realisiert Marketingmaßnahmen und bietet den Innungsmitgliedern dazu passende Kommunikationsmittel an. Nach außen ist der ZVA Sprachrohr der Branche. Er informiert die Medien über politische, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen des Augenoptikerhandwerks, über die Bedeutung von gutem Sehen und das Leistungsspektrum der Augenoptiker. Dabei bedient er sich zahlreicher Instrumente moderner Verbandskommunikation.

Der ZVA in der Verbandslandschaft

Als Bundesverband vertritt der ZVA die Augenoptiker auf nationaler Ebene zum Beispiel im Unternehmerverband Deutsches Handwerk (UDH) beim Zentralverband des deutschen Handwerks und in der Brancheninitiative Kuratorium Gutes Sehen e. V. (KGS). Auf internationaler Ebene ist der ZVA im europäischen Rat für Optometrie und Optik (European Council of Optometry und Optics – ECOO) und dem Weltverband der Augenoptiker (World Council of Optometry – WCO) vertreten.

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