Ölmühle (Düsseldorf-Angermund)

Ölmühle (Düsseldorf-Angermund)
Ölmühle (Düsseldorf-Angermund)
Frontseite der Ölmühle März 2010
Östliche Giebelseite der Ölmühle mit Angerbach

Die Ölmühle, im Volksmund auch Rapsmühle oder Winkelhauser Mühle genannt, ist eine ehemalige Wassermühle mittelalterlichen Ursprungs im Düsseldorfer Stadtteil Angermund.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Mühle befindet sich im nördlichsten Zipfel des Gebiets der Stadt Düsseldorf an der Grenze zum Duisburger Stadtteil Huckingen. Nur wenige Meter weiter östlich verläuft der Angerbach, direkt nördlich der Ölmühle die Bundesstraße 288.

Geschichte

Die Ölmühle existiert seit mindestens dem 12./13. Jahrhundert. Sie gehörte wie die Sandmühle zum Besitz der Herren von Winkelhausen, die auf dem einige Hundert Meter südlich gelegenen Rittersitz Groß-Winkelhausen saßen. Zusammen mit dem Gut Winkelhausen kam die Ölmühle als Erbe an die Herren von Hatzfeld. Als diese 1817 von Behörden nach einer Konzession für den Betrieb der Ölmühle gefragt wurden, antwortete die Gräfin Hatzfeld: „… da kündig ist, dass die Rittergüter schon im Jahre 1450 ihre Freyheit genossen, so glaube ich, dass derobenhalben nie ein Concessionschein, davon ich keinen besitze, ist ertheilt worden.“ Das später zur Kornmühle umgestaltete Haus war zu diesem Zeitpunkt aber schon nicht mehr in Betrieb.

Im 19. Jahrhundert waren dort lange die Schweizer, d.h. Melker, des Guts Groß-Winkelhausen untergebracht. 1830 lebten in der Winkelhausmühle noch 10 Menschen.[1] Später wurde das Schweizerhaus als Wohnhaus vermietet. Das Wasserrad wurde vor 1933 entfernt. Doch kann man noch heute im Mauerwerk des östlichen Giebels die runde Aussparung für die Achse des Mühlenrads erkennen. Der mittelalterliche Keller, in dem sich ein Großteil des Mühlwerks befunden haben muss, wurde in der Vergangenheit zugeschüttet.

Heutiger Zustand

Zur Zeit verfällt die Ölmühle. Da die Bundesstraße 288 bis zur Bundesautobahn 524 weiter ausgebaut werden soll, ist ein Abriss der oberirdischen Gebäudeteile geplant. Die seit dem 7. April 2010 als Bodendenkmal[2] geschützten mittelalterlichen Fundamente und Keller sollen unter der Seitenböschung der ausgebauten B288 begraben werden.

Eine archäologische Untersuchung der Ölmühle vor Abriss der oberirdischen Gebäudeteile ist derzeit in Diskussion.

Weblinks

Belege

  1. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Berlin und Stettin 1830, S. 359 (Google bücher).
  2. Eintrag in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Düsseldorf beim Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege

Literatur

  • Winkelhauser Ölmühle muss der Autobahn weichen. In: Nordbote, Nr. 2, Jahrgang 23 vom 12. Februar 2010, Seite 7.
  • Martin Kleinwächter: Bauarbeiten entlang der B 288 – Winkelhauser Ölmühle In: Der Westen, 8. März 2010 (online).
  • Martin Kleinwächter: Winkelhauser Ölmühle ist eine Bruchbude mit Historie. In: Der Westen, 12. März 2010 (online).
  • Stefan Ossenberg: Duisburg: Alte Ölmühle wird abgerissen. In: Rheinische Post online, 10. April 2010 (online)
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