Huckingen

Huckingen
Duisburger Stadtwappen
Huckingen
Stadtteil von Duisburg
Karte
Karte von Huckingen
Basisdaten
Koordinaten: 51° 21′ 53″ N, 6° 45′ 4″ O51.3647222222226.7511111111111Koordinaten: 51° 21′ 53″ N, 6° 45′ 4″ O
Fläche: 4,49 km²
Postleitzahl: 47259
Vorwahl: 0203
Bevölkerung [1]
Einwohner: 9625 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte: 2144 Einwohner/km²
Ausländeranteil: 7,64 % (735)
Gliederung
Stadtbezirk: Duisburg-Süd
Ortsteilnummer: 707
Eingemeindung: 1. August 1929

Huckingen ist ein Stadtteil im Duisburger Stadtbezirk Duisburg-Süd. Im Stadtteil leben 9.625 Einwohner auf einer Fläche von 4,49 km². (Stand: 31. Dezember 2010[1])

Huckingen mit seiner über 1.300-jährigen Geschichte, von der noch heute verschiedene ehemalige Burgen, Wasserschlösser und Gutshöfe zeugen, war bis in das 20. Jahrhundert hinein dörflich und stark landwirtschaftlich sowie aufgrund seiner jahrhundertelangen Zugehörigkeit zum Bergischen Amt Angermund durch den Düsseldorfer Raum geprägt. Erst mit der einsetzenden Industrialisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerung stark an. 1929 wurde Huckingen verwaltungstechnisch dem Stadtkreis Duisburg zugeordnet.

Heute zeigt Huckingen eine breite gewerbliche Infrastruktur und ein reges bürgerliches Zusammenleben, das insbesondere auf den lokalen Kirchengemeinden und verschiedenen Vereinen basiert.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

Zum Ortsnamen existieren zwei Theorien:

Die ältere besagt, dass alle dokumentierten Namen, z. B. Huchilheym/Huchilheim, Huckichhoven, Huckum oder Huckingen, im Kern dasselbe bedeuten: Huck ist danach ein dialektaler Ausdruck für Ecke oder Spitze, d. h. Huckingen eine Siedlung an einer Spitze oder Ecke (vgl. niederl.: hoek). Diese Spitze oder Ecke ist die Einmündung der heutigen Raiffeisenstraße (früher Unterstraße) in die Düsseldorfer Landstraße (früher Oberstraße), denn das alte Huckinger Kerndorf bestand hauptsächlich aus zwei Häuserreihen, die sich entlang diesen Straßen zogen. Die Endsilbe -ingen lässt auf einen altfränkischen Ursprung schließen. Gleiches gilt für einige der umliegenden Orte, wie zum Beispiel Ehingen.

Eine jüngere These besagt, dass der Name analog des Ortsnamens von Hocquinghen, einem ebenfalls vom Ursprung her fränkischen Ort in Nordfrankreich, abgeleitet werden kann. Danach stammt der Name Huckingen von der germanischen Form huigininga haim, d. h. dem Heim eines unbekannten fränkischen Edelmanns Hugin bzw. Hugo. Die aus dem Jahr 1229 für Huckingen bekannte Form Huchilheym war damit noch sehr nah an der ursprünglichen Form, zumal ein g im Niederdeutschen oft wie ein ch ausgesprochen wurde. Der Ortsname hat sich dann durch Lautverschiebungen und sprachlichen Schliff von Huginheim/Huchilheym über Hukinhem, Huckinghen zu Huckingen entwickelt.[2]

Im Vergleich zum heutigen Verwaltungsbezirk Huckingen war die frühere Honnschaft Huckingen deutlich größer. Sie umfasste auch die damals dünn oder nicht besiedelten Gebiete, heute eigenständigen Bezirke Buchholz, Großenbaum, Eichelskamp, Wedau und Bissingheim. Außerdem gehörten zur früheren Honnschaft Huckingen auch Teile der heutigen Bezirke Hüttenheim und Ungelsheim.

Historisches Wappen

Wappen Huckingens nach Fritz Brockerhoff

Der lokale Malermeister Fritz Brockerhoff (†1936) hat das Wappen von Huckingen für die Chronik der Katholischen Kirchengemeinde Huckingen gezeichnet. Drei Kreuze im ersten Feld sollen vermutlich an die Pest erinnern und die drei Boote in den anderen drei Feldern an Zeiten des Hochwassers.

In der Gestaltung des Ortswappens scheint man sich zum damaligen Zeitpunkt an dem alten Ritterwappen der Herren von Hucking orientiert zu haben. Die Herren von Hucking (auch Hueking, Hoeking oder Heuking) waren ein altes, niederrheinisches Adelsgeschlecht, das in der Zeit zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert nachgewiesen werden kann. Neben dem Huckinger Land, welches das Geschlecht vermutlich durch das Kapitel in Kaiserswerth in Erbpacht erhalten hatte[3], besaß es unter anderem Buir im historischen Kreis Gemünd.[4] 1337 wird ein Adolphum de Hokichhoven zu Haus Boechem (Haus Böckum) genannt.[5] Das Adelsgeschlecht, dessen Mannsstamm am 31. Oktober 1757 mit dem Tod von Johann Bertram Ferdinand Freiherr von Hucking, Herr auf Bechhausen im Kreis Lennep, erlosch, führte ein viergeteiltes Wappen. Im ersten Feld sind, wie im Ortswappen von Huckingen, drei schwarze, unten zugespitzte Kreuze und in den übrigen drei Feldern ist je ein goldenes Seeblatt zu sehen.[6]

Ein Teil des Geschlechts der Herren von Hucking siedelte Ende des 15. Jahrhunderts auf das Baltikum über und führt dort bis in die heutige Zeit den Namen von Heyking (auch Heycking, Henking oder Hoiking; polnisch: Hejking).[7] Die Linie Heyking hat im Laufe der Zeit ein neues Wappen angenommen, welches einen goldenen Löwen über drei weißen Berggipfeln auf blauem Grund darstellt.[8]

Ortsentwicklung

Zu Zeiten der alten Honnschaft Huckingen hatte diese folgende Einwohnerzahlen:[9]

Jahr Einwohnerzahl
1476 ca. 1.000
1799 ca. 1.000
1815/6 1.083[10]
1832 1.284[11]
1843 1.471[12]
1895 3.389[13]

Nach Ausgliederung der heute eigenständigen Verwaltungsbezirke Großenbaum, Buchholz, Wedau, Bissingheim, Hüttenheim etc. entwickelten sich die Einwohnerzahlen des nun enger gefassten Verwaltungsbezirks Huckingen wie folgt:[14]

Jahr Einwohnerzahl
1925 2.613
1930 2.440
1939 3.126
1962 7.586[15]
1964 8.230
31. Dezember 2003 8.923
31. Dezember 2004 9.007
31. Dezember 2005 9.079
31. Dezember 2006 9.238
31. Dezember 2007 9.418
31. Dezember 2008 9.451
31. Dezember 2009 9.564
31. Dezember 2010 9.625

Geschichte

Ur- und Frühgeschichte

Huckingen befindet sich in einem uralten Kulturraum zwischen dem unteren Rhein und dem Angerbach und gleichzeitig an einer alten Nord-Süd-Handelsstraße zwischen dem Düsseldorfer und dem Duisburger Raum.

Gut Kesselsberg - Südseite
Sandmühle (Duisburg) - Südwestseite

Funde in den Ehinger Bergen belegen, dass die Gegend bereits in der mittleren Steinzeit (8000 v. Chr. – 5300 v. Chr.) besiedelt war. Auch aus der jüngeren Steinzeit (5300 v. Chr. - 2000 v. Chr.) sind Funde, zum Beispiel neben dem Gut Kesselsberg, dem Biegerhof und in den Ehinger Bergen, bekannt. Während aus der Bronzezeit kaum Spuren vorhanden sind, existieren für die jüngere Eisenzeit wieder einige Hinweise, z. B. aus dem Süden Huckingens nahe der alten Sandmühle. Aus der römischen Epoche stammen germanische Gräber vom Ende des 2. Jahrhunderts bis Anfang des 3. Jahrhunderts am Heidberg und ein römischer Goldschatz bei Großenbaum.[16] Vom Gelände der Mannesmann-Werke stammt ein fränkischer Grabfund der Zeit um 500.[17]

Mittelalter

Der Ort Huckingen entstand in fränkischer, frühmittelalterlicher Zeit und war seitdem durchgehend besiedelt. Archäologische Untersuchungen im Ortskern Huckingens konnten zum Beispiel eine Hofstelle aus dem 7. Jahrhundert nachweisen.[18]

Die erste heute eindeutig nachweisbare urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1243. Die Urkunde des Zisterzienserinnenklosters Saarn bestätigt, dass das Kloster den Hof des Wilhelm von Isenburg in Huckingen erhält. Laut einer Literaturquelle aus dem Jahr 1921[19] soll Huckingen aber bereits in einer Urkunde aus dem Jahre 1229 erwähnt werden. In der Urkunde des Stifts Kaiserswerth werden lt. Quelle die Orte Mundelichheym (Mündelheim), Kalichheym (Kalkum) und Huchilheym (Huckingen) genannt. Die zitierte Urkunde ist inzwischen aber nicht mehr ermittelbar.[20] Gemäß der oben erläuterten jüngeren These zur Herkunft des Ortsnamens erfolgte die erste urkundliche Erwähnung aber bereits 1193. In einer Urkunde des Kaisers Heinrich VI. vom 25. November 1193 findet sich neben benachbarten Orten wie Serm, Lintorf und der Grindsmark auch die Flurbezeichnung Ungensham[21], nach der in den 1950er Jahren Huckingens Nachbarstadtteil Ungelsheim benannt wurde.[22] Ungensham ist gemäß obiger These jedoch keine eigene Mark, sondern eine frühe Namensform von Huckingen (Ungensham = (H)uginsheim = Hugins/Hugos Heim).[23]

Wahrscheinlich 1189 verpfändete Arnold von Teveren seinen gesamten rechtsrheinischen Besitz zu Holthausen, Düsseldorf, Buscherhof, Eickenberg bei Millrath, Monheim, Himmelgeist, am Rheinufer nahe Holthausen und an der Anger für 100 Mark an Engelbert von Berg[24] – das Pfand wurde nie eingelöst. Ebenso wie die Duisburger Stadtteile Mündelheim, Serm und Rheinheim gehörte die Honnschaft Huckingen also seit dem 12. Jahrhundert zum Amt Angermund der Grafschaft Berg, ab 1380 Herzogtum Berg, und damit politisch, kulturell und auch sprachlich zum Düsseldorfer Raum. Huckingen bildete die nördliche Grenze zum benachbarten Herzogtum Kleve, zu dem die Enklave Wanheim-Angerhausen und ab 1290 auch die Stadt Duisburg gehörten. Von dieser Grenze zeugt noch heute die ehemalige Burg und Festung Haus Angerort an der Mündung des Angerbachs in den Rhein.

Zunächst noch musste der Graf von Berg dem Kölner Erzbischof in dessen Funktion als Herzog von Westfalen Heeresfolge leisten. Nachdem aber Graf Adolf V. von Berg sich zusammen mit seinem Verbündeten Herzog Johann von Brabant im Limburger Erbfolgestreit und der resultierenden Schlacht von Worringen 1288 gegen den Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg durchsetzte, besaß das Erzbistum keinen politischen Einfluss mehr auf bergisches Territorium. In den folgenden Jahrhunderten festigten die Grafen und Herzöge Berg ihren Einfluss in der Huckinger Gegend, obwohl diese immer wieder Kriegsschauplatz war.

Neuzeit

Während des Truchsessischen Kriegs zogen 1584 holländische Truppen unter Graf Adolf von Neuenahr bei Angerort über den Rhein und durch das Bergische Land um Huckingen. Aufgrund der dadurch verursachten Schäden wurden die Landstände im Jahr 1587 vom Amt Angermund von allen Steuern befreit.

Im Dreißigjährigen Krieg plünderten 1629 erneut holländische Truppen die Burg Angerort und die Gegend um Huckingen. Um 1636 zogen dann schlecht bezahlte neuburgische, um 1642 wiederum hessische Truppen plündernd durch die Region Huckingen. Nachdem sich im Anschluss in der Festung Angerort verschiedene Kommandanten festsetzten und die Gegend terrorisierten, befahl der Pfalzgraf von Berg 1644 die Sprengung der Festung.

Haus Angerort im Jahr 1571

Im ersten Koalitionskrieg (1792–1797) wurde Huckingen erneut Kriegsschauplatz. Über den Sommer 1795 hatten sich linksrheinisch zwischen Koblenz und Kleve französische Truppen unter Divisionsgeneral François-Joseph Lefebvre konzentriert. In Erwartung eines Rheinübergangs der Franzosen sammelten sich die Kaiserlichen Truppen unter General Erbach auf der rechten Rheinseite zwischen Angerbach und Wupper. Parallel zu Scheingefechten weiter rheinaufwärts landeten die französischen Truppen in einer nebeligen Nacht vom 5. auf den 6. September 1795 am Eichelskamp, ca. 1,5 km nördlich vom Haus Angerort. Offensichtlich hatten sich die Kaiserlichen Truppen in Ihrer Annahme, dass die Franzosen die mit Preußen vereinbarte Friedensgrenze einhalten und deshalb nicht nördlich von Angerort übersetzen würden, getäuscht. Denn die offensichtlich mit sehr guter Ortskenntnis ausgestatteten Franzosen nutzten, die Neutralität Preußens respektierend, für ihren Übergang einen schmalen Streifen Land, der noch zum bergischen Amt Angermund zählte und die preußische Enklave Wanheim-Angerhausen vom ebenfalls preußischen Wanheimerort trennte. An dieser Stelle des Übergangs existiert noch heute eine Straße mit dem Namen Franzosenweg. Von dort aus zogen die Franzosen südwärts und trafen in Huckingen auf die Kaiserlichen Truppen. Nach einigen Gefechten entlang der Angerbach-Linie zog sich General Erbach zurück und überließ Huckingen und das Umland den Franzosen.

Im Januar und Februar 1799 wurde Huckingen wie weite Teile des Amts Angermund durch ein Jahrhundertshochwasser mit schwerem Eisgang heimgesucht. Insbesondere Mündelheim wurde hart getroffen, aber auch in Huckingen waren 600 der damals ca. 1000 Einwohner auf fremde Hilfe angewiesen. Im Haus Remberg lag selbst das Scheunendach unter Wasser. Der Schaden war enorm und die folgende Hungersnot groß, da der Wintersalat vollständig verdorben war und die Äcker mit einer Kiesschicht bedeckt waren, so dass selbst die folgende Sommersaat nur eingeschränkt ausgebracht werden konnte.

Mit Gründung des Rheinbunds 1806 wurde Huckingen ein Teil des napoleonischen Großherzogtum Kleve und Berg, welches Napoleon 1808 in vier Départements einteilte. Huckingen gehörte zur Mairie Angermund im Arrondissement Düsseldorf als Teil des Département Rhein. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 und dem provisorischen preußischen Generalgouvernement Berg (1813–1815), kam Huckingen mit dem Wiener Kongress 1815 an das Königreich Preußen. Zunächst als Bestandteil der Provinz Jülich-Kleve-Berg (1815–1822) und dann als Teil der 1822 neugebildeten Rheinprovinz, genauer der Bürgermeisterei Angermund im Landkreis Düsseldorf.

Im Ersten Weltkrieg wurde das gerade eröffnete Huckinger Krankenhaus St. Anna zum Reserve-Lazarett. Bis zu 150 Soldaten und 40–50 Zivilisten lagen im Haus, das zum damaligen Zeitpunkt eigentlich für 100 Patienten ausgelegt war. Im Ort selbst waren ab Mai 1916 ca. 170 französische und belgische Kriegsgefangene untergebracht, die in den umliegenden Industrie- und Landwirtschaftsbetrieben beschäftigt wurden.

Nach dem Friedensvertrag von Versailles 1919 und von Deutschland nicht voll erfüllten Reparationsforderungen marschieren im Januar 1923 die Franzosen in das Ruhrgebiet ein (Ruhrbesetzung). In Huckingen rückten die Franzosen am 5. Mai ein. Der französische Kommandant quartierte sich im Pfarrhaus ein.

Bei der Verwaltungsneuordnung von 1929 wurden die Gemeinden Huckingen, Mündelheim, sowie Teile von Angermund (Großenbaum, Rahm) und die nördlichen Gebiete von Bockum (die Holtumer Höfe) und Lintorf aus dem Landkreis Düsseldorf dem neuformierten Stadtkreis Duisburg-Hamborn (ab 1935 dann nur noch Duisburg genannt) zugeordnet.

Im Zweiten Weltkrieg litt Huckingen insbesondere unter den zum Kriegsende stark zunehmenden Bombenangriffen. In der Nacht vom 21. auf den 22. Mai 1944 wurde das Krankenhaus St. Anna durch eine Bombe und eine Luftmine getroffen. 48 Patienten und Mitarbeiter starben. Am 15. Oktober 1944 musste das Krankenhaus St. Anna so viele Verletzte durch Bombenabwürfe im Duisburger Süden versorgen, dass die Ärzte einen Tag und eine Nacht ununterbrochen operierten. Weitere schwere Luftangriffe fanden am 30. November sowie am 8. und 18. Dezember 1944 statt. Im Frühjahr 1945 erfolgten dann die ersten Artillerieangriffe der auf der linken Rheinseite stehenden Amerikaner. Am 1. April 1945 hatten die Amerikaner den Ruhrkessel geschlossen. Kurz darauf, am 12. April 1945, ergab sich die Stadt Duisburg.

Nach dem Krieg war Huckingen Teil der britischen Besatzungszone und die umliegenden Industriebetriebe nahmen schrittweise und unter schwierigen Bedingungen ihren Betrieb wieder auf. 1946 wurde Huckingen zusammen mit dem Nordteil der früher preußischen Rheinprovinz Teil des von der britischen Besatzungsmacht gegründeten Landes Nordrhein-Westfalen, welches wiederum seit dem 23. April 1949 ein Land der Bundesrepublik Deutschland ist.

Huckingen heute

Südlicher Stadteingang in Huckingen
Rückansicht der Kirche St. Peter und Paul (Duisburg)

Kultur und Vereine

Huckingen ist heute geprägt von einem regen bürgerlichen Zusammenleben, dessen traditionelle Wurzeln bis in das 17. Jahrhundert reichen und in dem folgende Vereine eine zentrale Rolle spielen:

Darüber hinaus spielen die Kirchengemeinden Huckingens eine wichtige Rolle:

Historische Gebäude und Sehenswürdigkeiten

Eine Reihe von historischen Gebäuden zeugen von der langen Geschichte Huckingens. Hierzu zählen vor allem die mittelalterlichen Burgen, Wasserschlösser und Gutshöfe direkt am oder in der Nähe des alten Angerbachs sowie die alten Sakralbauten:

Wirtschaft und Infrastruktur

Bis in das 20. Jahrhundert war das Huckinger Landschafts- und Dorfbild durch Bauern- und Gutshöfe geprägt. Seit dem Mittelalter existierten nur zwei gewerbliche Betriebe, die Sandmühle und die Angerorter Mühle. Erst die fortschreitende Industrialisierung im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, z. B. die Ansiedelung der Schulz-Knaudt-Werke, führte zu einer deutlichen Veränderung. Die Bevölkerung stieg rapide und die alte Honnschaft Huckingen wurde in eine Reihe eigenständiger Verwaltungsbezirke (Huckingen, Buchholz, Großenbaum, Hüttenheim etc.) aufgegliedert. Das noch immer stetige Wachstum Huckingens spiegelt sich z. B. auch in den immer wieder ausgeschriebenen Neubaugebieten mit Ein- und Zweifamilienhäusern, z. B. im Haagfeld/Angerbogen, wider.

Die Wasserversorgung Huckingens läuft seit dem 1. Oktober 1911 über eine Leitung aus Bockum. Strom wurde von 1909/1910 bis zum 1. Januar 1957 durch RWE geliefert, danach durch die Stadtwerke Duisburg bzw. die seit 1971 bestehende Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV).

Huckingen liegt an der Bundesstraße 8, die mitten durch Huckingen hindurchführt. Im Süden wird Huckingen durch die Bundesstraße 288, im Osten durch die Bundesautobahn 59 (A59) begrenzt. Hinzu kommt eine Anbindung an den Schienenverkehr über die U79 (früher D-Bahn) im Netz der Düsseldorfer Stadtbahn, die ihren Betrieb bereits 1899 aufnahm und zwischen Düsseldorf und Duisburg verkehrt, einschließlich der jeweiligen Hauptbahnhöfe und dem Geisterbahnhof U-Bahnhof Angerbogen. Der internationale Flughafen Düsseldorf ist in weniger als 30 Minuten mit dem Auto zu erreichen.

Als Naherholungsgebiete dienen der Biegerpark um den Biegerhof im Norden sowie die drei Seen im Osten Huckingens, der Remberger, der Großenbaumer und der Rahmersee. Direkt neben dem Remberger See existiert darüber hinaus seit 2001 ein Golfplatz.

In Huckingen liegt neben dem Malteser Krankenhaus St. Anna auch das Hotel Landhaus Milser des Gründers Rolf Milser. Zur gewerblichen Infrastruktur Huckingens zählen ferner eine Niederlassung der Infineon Technologies AG, das Kraftwerk Huckingen mit 600 MW, erzeugt mit Gichtgas aus dem Stahlwerk Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) und Erdgas, sowie die Hauptverwaltung des Baustoffunternehmens Xella.

Im Jahr 2008 wurde das lokale E-Center Angerbogen von dem Magazin Lebensmittel-Praxis zum Super-Markt des Jahres ernannt.[25]

Personen

In Huckingen geboren

  • Heinrich Schallbroch (1897–1978), Professor für Werkzeugmaschinen an der Technischen Hochschule München
  • Heinz Stolte (1914–1992), Professor für Germanistik und Didaktik an den Universitäten Jena, Berlin (Humboldt) und Hamburg
  • Ernst-Edmund Keil (*1938), deutscher Schriftsteller
  • Holger Ellerbrock (*1948), deutscher Politiker

Mit Bezug zu Huckingen

  • Johann Bertram von Scheid genannt Weschpfennig (1580-1662), Amtmann, Direktor des bergischen Landtags, Obersthofmeister und Holzgraf in der Huckinger Mark
  • Richard Gessner (1894-1989), deutscher Maler, Mitbegründer der avantgardistischen Künstlervereinigung Das Junge Rheinland, schuf zwischen den 1920er und 1960er Jahren mehr als 30 Gemälde der Mannesmann-Hüttenwerke in Duisburg-Hüttenheim (ehemals Gemeinde Huckingen)
  • Karl Harzig (1903-1970), deutscher Politiker (SPD), Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen und Arbeitsdirektor der Mannesmann-Hüttenwerke in Duisburg-Hüttenheim (ehemals Gemeinde Huckingen)
  • Ulrich Petersen (Ingenieur) (1907-1992), deutscher Eisenhütten-Ingenieur, Manager in der Montanindustrie und Technischer Leiter der Mannesmann-Hüttenwerke in Duisburg-Hüttenheim (ehemals Gemeinde Huckingen)
  • Günther Reul (1910-1985), vorwiegend als Kirchenmaler tätiger Künstler, dessen Werke sich auch in der Huckinger Kirche St. Peter und Paul finden
  • Franz Josef Weisweiler (1928-1985), Manager und Vorstandsvorsitzender in der Mannesmann AG und technischer Leiter der Mannesmann-Hüttenwerke in Duisburg-Hüttenheim (ehemals Gemeinde Huckingen)
  • Alfred Pothmann (1930-2002; verstorben in Huckingen), Katholischer Priester, Studiendirektor, Prälat, Essener Domkustos und Gründungsdirektor des Instituts für kirchengeschichtliche Forschung des Bistums Essen
  • Joachim Kroll (1933-1991), Serienmörder, lebte zeitweilig in Huckingen
  • Nikolaus Schneider (*1947), deutscher evangelischer Theologe, seit 2010 EKD Ratsvorsitzender, Sohn eines Arbeiters aus Huckingen
  • Rolf Milser (*1951), ehemaliger deutscher Gewichtheber und Olympiasieger der Olympischen Sommerspiele 1984, Besitzer eines Hotels in Huckingen
  • Stefan Kaiser (Künstler) (*1952), deutscher Bildender Künstler, Zeichner, Bildhauer, Kupferstecher und Kunsterzieher, der den U-Bahnhof St.-Anna-Krankenhaus gestaltete
  • Harald Schartau (*1953), deutscher Politiker der SPD und ehemaliger Wirtschafts- und Arbeitsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, arbeitete für die Mannesmann AG in Duisburg-Hüttenheim (ehemals Gemeinde Huckingen)

Weblinks

 Commons: Duisburg-Huckingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Günter von Roden: Geschichte der Stadt Duisburg. II. Die Ortsteile von den Anfängen - die Gesamtstadt seit 1905. Duisburg 1974, ISBN 3-87096-101-5, S. 272ff.
  • Bürgerverein Duisburg-Huckingen (Hrsg.): Huckinger Heimatbuch (Band I). Oberhausen 1993.
  • M. Siepen, R. Gerlach: Ein eisenzeitlicher Fundplatz in Duisburg-Huckingen I. In: Archäologie und Denkmalpflege in Duisburg. Nr. 1, Duisburg 1995.
  • Bürgerverein Duisburg-Huckingen (Hrsg.): Huckinger Heimatbuch (Band II). Oberhausen 1997.
  • Bürgerverein Duisburg-Huckingen (Hrsg.): Zur Geschichte Huckingens – Festschrift zum 30-jährigen Bestehen des Bürgervereins Duisburg-Huckingen e.V.. Duisburg 2002.
  • Arbeitskreis Historischer Wanderweg (Hrsg.): Historischer Wanderweg im Angerland. Duisburg 2003.
  • Volker Hermann: Huckingen - Ein bedeutender mittelalterlicher Straßenort im Duisburger Süden. Archäologische Forschungen zur frühen Ortsgeschichte. In: Archäologie und Denkmalpflege in Duisburg. Neues zum Mittelalter an Rhein und Ruhr. Band 9, Duisburg 2009, ISBN 978-3-933474-64-3, ISSN 1435-215X, S. 87-107.

Einzelnachweise

  1. a b Einwohnerstatistik der Stadt Duisburg vom 31. Dezember 2010 (PDF)
  2. Stefan Ossenberg: Das Heim eines Edelmannes?. In: Rheinische Post vom 1. Februar 2011, S. C4.
  3. Bürgerverein Duisburg-Huckingen (1997), Seite 164.
  4. Prof. Dr. E. H. Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon, Vierter Band, Leipzig, 1863, Seite 507. (Google bücher)
  5. Joh. von Trostorff: Beiträge zur Geschichte des Niederrheins mit besonderer Berücksichtigung der Kirchen- und Klostergeschichte und der Geschichte einzelner Adelsgeschlechter, III. Teil. Jüchen, 1899 und Bürgerverein Duisburg-Huckingen (1997), Seite 164.
  6. Anton Fahne: Geschichte der Kölnischen, Jülischen und Bergischen Geschlechter. Band II, Köln und Bonn 1853, Seite 67.
  7. Prof. Dr. E. H. Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon, Vierter Band, Leipzig, 1863, Seite 363. (Google bücher)
  8. Carl Arvid von Klingspor: Baltisches Wappenbuch. Wappen sämmtlicher, den Ritterschaften von Livland, Estland, Kurland und Oesel zugehöriger Adelsgeschlechter, Stockholm 1882, Seite 46. Siehe auch Liste der Wappen der Szlachta und Hekling.
  9. Manfred Schulz: Die Entwicklung Duisburgs und der mit ihm vereinigten Gemeinden bis zum Jahre 1962. In: Duisburger Forschungen 24./25. Band, Duisburg 1977, Seite 22.
  10. Hans Stöcker (Hrsg.): Zwischen Anger und Schwarzbach. 2. Auflage. Düsseldorf 1976, S. 133. Die Zahl spiegelt die damals erhobene Specialgemeinde Huckingen, d.h. Dorf Huckingen (723 Einwohner), Haus Remberg (17), Eichelskamp (20), Haus Böckum (19), Gut Kesselberg (10), Haus Angerort (30), Sandmühle (14) und Kickenbusch (20), zuzüglich des zur Städtischen Gemeinde Angermund gehörenden Dorfs Großenbaum (230) wider.
  11. Hans Stöcker (Hrsg.): Zwischen Anger und Schwarzbach. 2. Auflage. Düsseldorf 1976, S. 133. Die Zahl spiegelt die damals erhobene Specialgemeinde Huckingen, d.h. Dorf Huckingen (913 Einwohner), Haus Remberg (8), Eichelskamp (10), Neuenhof (15), Haus Böckum (10), Gut Kesselberg (13), Haus Angerort (24), Angerorther Mühle (9), Sandmühle (13), Scherpelskotten (10) und Kickenbusch (ohne Weiler) (5), zuzüglich des zur Städtischen Gemeinde Angermund gehörenden Dorfs Großenbaum (246) und des Weilers Kickenbusch (8) wider.
  12. Diese Zahl enthält die 1843 bereits separat berichteten Einwohner von Großenbaum (232 Einwohner). Siehe Schulz (1977), Seite 22.
  13. Diese Zahl enthält die 1895 bereits separat berichteten Einwohner von Großenbaum (386 Einwohner) und Buchholz (887 Einwohner). Siehe Schulz (1977), Seite 22.
  14. Schulz (1977), S. 22 sowie Einwohnerstatistik der Stadt Duisburg.
  15. Nach Gründung des neuen Stadtteils Ungelsheim im Jahre 1959, wird auch dieser separat berichtet (1962: 6.017 Einwohner). Siehe Schulz (1977), Seite 22.
  16. Stefan Ossenberg: Söldner vergruben den Lohn, in: Rheinische Post vom 8. August 2008.
  17. Frank Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34, Rheinland-Verlag, Köln 1989, Seite 309.
  18. Herrmann (2009), Seite 98ff.
  19. Heinrich Schmitz: Geschichtsbilder aus dem Landkreise Düsseldorf, 1921.
  20. Roden (1974), Seite 273.
  21. Theodor Joseph Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins. 1. Band, Düsseldorf 1840, S. 377 (Urkunde 540) (Google Bücher).
  22. Günter von Roden: Geschichte der Stadt Duisburg - Die Ortsteile von den Anfängen, die Gesamtstadt seit 1905. Duisburg 1974, S. 340.
  23. Stefan Ossenberg: Das Heim eines Edelmannes?. In: Rheinische Post vom 1. Februar 2011, S. C4.
  24. Theodor Joseph Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrhein. Band 1 (779-1200). Düsseldorf 1840, Urkunde 521. (Google bücher).
  25. mkw: Supermarkt des Jahres in Huckingen, in: Der Westen, 2. Juni 2008 (online).

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