Cinelli

Cinelli
Bahnrad von Eddy Merckx, auf dem er 1972 einen Stundenweltrekord erzielte, mit einem Cinelli-Sattel

Cinelli ist ein italienischer Fahrradhersteller in Caleppio di Settala bei Mailand, gegründet 1948. Cinelli baut hochwertige Rennräder, traditionell unter Verwendung von Rohren des Rahmenherstellers Columbus, und war mehrere Jahrzehnte lang Lieferant fast aller Fahrradgabeln für Profi-Rennteams. Die Rahmen werden heute auch unter dem Label Dynatec vertrieben. Den Hauptumsatz erzielt das Unternehmen jedoch mit dem Vertrieb von Fahrradkomponenten, insbesondere Lenker und Lenkeraufsätze. Die Produkte haben aufgrund ihres Designs und ihrer Qualität in Radsport-Kreisen Kultstatus.

Gründer des Unternehmens, das zunächst in Turin seinen Sitz hatte, war der Radrennfahrer Cino Cinelli, der 1943 das Radrennen Mailand-San Remo gewonnen hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er mit dem Bau von Rahmen aufgrund vieler Ideen, die er während seiner aktiven Zeit als Rennfahrer entwickelt hatte. Einer der ersten Fahrer, die einen Cinelli-Rahmen fuhren, war Fausto Coppi im Jahre 1947.

Cinelli war zudem bekannt für die Entwicklung von Komponenten wie Lenkervorbau und Lenkerbügeln aus Stahl, später auch aus Aluminium. Der erste Sattel aus Plastik, der „Unicantor“, wurde 1962 entworfen (bis dahin waren Fahrradsättel generell aus Leder) und dient bis heute als Modell für alle späteren Fahrradsättel. Eine weitere Innovation waren die „Spinaci“-Lenkerhörnchen.

Rahmen stellte das Unternehmen nur in kleinen Stückzahlen her, rund 700 pro Jahr. 1974 konstruierte Cino Cinelli ein aerodynamisches Fahrrad, auf dem Ole Ritter einen neuen Stundenweltrekord aufstellte. Seit den 1950er Jahren baute Cinelli das legendäre Rahmenmodell „Supercorsa“. Cinellis Rahmenspezialist war für mehr als drei Jahrzehnte Maestro Valsassina, der zuvor bei Bianchi tätig gewesen war. 1985 brachte Cinelli das erste italienische Mountainbike „Rampichino“ heraus.

Bei den Olympischen Spielen 1964 war das japanische Bahnrad-Team mit Cinelli-Rahmen ausgestattet, bei den Olympischen Spielen 1968 das mexikanische. Insgesamt wurden 28 Goldmedaillen bei Olympischen Spielen auf Cinelli-Rahmen errungen. Cinelli ist zudem der einzige italienische Fahrradhersteller, der den „Compasso d'Oro“ für gutes Design verliehen bekam.

Heute besteht die Produktion des Unternehmens zu 80 Prozent aus Komponenten und 20 Prozent aus Fahrrädern. 1978 übernahm Antonio Colombo, Besitzer des Rahmenherstellers Columbus, das Unternehmen. 1997 wurde Cinelli eine Tochtergesellschaft der Gruppo SpA.

Alte Cinelli-Rahmen sind inzwischen Sammlerstücke und werden in einer eigenen Datei geführt.[1]

  • 1986 – Cinelli (Dänemark)
  • 2007 – Cinelli-Endeka-OPD (San Marino)
  • 2008 – Cinelli-OPD (San Marino)
  • 2009 – Cinelli-Down Under (Australien)

Quellen

Einzelnachweise

  1. Register der Cinelli-Rahmen

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