- Claude-Désiré Barodet
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Claude-Désiré Barodet (* 27. Juli 1823 in Sermesse (Saône-et-Loire); † 1906) war ein französischer Politiker.
Barodet, Sohn eines Lehrers, war anfangs zum geistlichen Stand bestimmt, ging aber bald zum Lehrfach über und wurde 1847 angestellt.
Wegen seiner republikanischen Ansichten 1849 abgesetzt, wurde er zuerst Hauslehrer, dann Agent und Fabrikant in Lyon. Nach dem Sturz des Kaiserreichs 1870 war er einer der Anführer der dortigen radikalen Partei und wurde 1871 von Adolphe Thiers auf Wunsch des Conseil municipal zum Maire von Lyon ernannt. Dieses Amt musste er niederlegen, als die Nationalversammlung durch ein besonderes Gesetz vom 4. April 1873 die Zentralmairie von Lyon aufhob und die Munizipalbehörden wegen ihrer radikalen Tendenzen der Regierung unterordnete.
Die radikale Partei stellte ihn darauf zu ihrem Kandidaten bei einer Nachwahl in Paris gegen den gemäßigten Republikaner Charles de Rémusat auf, und Barodet errang 27. April einen Sieg, der den Sturz Thiers' zur Folge hatte, da die Legitimisten in der Versammlung ihn zum Anlass nahmen, um Thiers ein Misstrauensvotum zu erteilen.
Barodet schloss sich in der Nationalversammlung der äußersten Linken, in der Deputiertenkammer der republikanischen Linken an und war einer der Führer der Radikalen.
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.
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