- Claudio Scajola
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Claudio Scajola (* 15. Januar 1948 in Imperia) ist ein italienischer Politiker des Popolo della Libertà. In Silvio Berlusconis zweitem und drittem Kabinett war er italienischer Innenminister (2001 – 2002), Sonderminister für die Umsetzung des Regierungsprogramms (2003–2005) und Minister für wirtschaftliche Produktivität (2005 – 2006). Von Mai 2008 bis Mai 2010 war er als Minister für wirtschaftliche Entwicklung Mitglied im vierten Kabinett von Berlusconi.
Politische Karriere
Scajola studierte Jura an der Universität Genua, brach sein Studium aber vorzeitig ab und arbeitete in der öffentlichen Verwaltung, in führenden Positionen bei der Nationalen Versicherungsanstalt für die kommunalen Angestellten (INADEL), später in der Krankenhausverwaltung von Costarainera und der lokalen Gesundheitsbehörde (USL) von Imperia.
Schon seit seiner frühen Jugend engagierte er sich in der Jugendorganisation der Democrazia Cristiana bis hin in deren nationale Führungsebene. 1980 wurde er in den Stadtrat von Imperia und 1982 zum Bürgermeister der Stadt gewählt, musste sein Amt aber schon ein Jahr später wegen schwerwiegender Unstimmigkeiten bei der Vergabe von Bauaufträgen und laufender Ermittlungsverfahren gegen ihn abgeben. Nach seiner Freisprechung gelangte er 1990 erneut in das Amt des Bürgermeisters seiner Heimatstadt, wurde 1995 jedoch nicht mehr wiedergewählt.
1995 schloss er sich Berlusconis Forza Italia an und wurde deren Koordinator in der Provinz Imperia. 1996 wurde er im Heimatwahlkreis erstmals für seine Partei in die Abgeordnetenkammer gewählt. Berlusconi beauftragte ihn mit der Ausarbeitung eines eigenständigen Parteistatuts und dem organisatorischen Aufbau der nationalen Führungsstruktur der Forza Italia. Auf dem ersten Parteitag wurde er 1998 zum nationalen Koordinator der Partei befördert.
In seine kurze Amtszeit als italienischer Innenminister (Juni 2001 bis Juli 2002) fiel die Austragung des G8-Gipfeltreffens in Genua (Juli 2001) und die damit verbundene Verantwortung für den harten Polizeieinsatz und die tragischen Ausschreitungen. Die Ermordung Marco Biagis, eines Sachverständigen der Berlusconi-Regierung, in Folge des mehrfach angemahnten, doch nicht gewährleisteten Personenschutzes für Biagi, führte am 3. Juli 2002 zu Scajolas Rücktritt.[1]
Bevor er im August 2003 als Minister für die Umsetzung des Regierungsprogramms wieder ins Kabinett berufen wurde, war Scajola vor allem als Wahlkampfleiter seiner Partei bei den Kommunalwahlen 2002 tätig. Bei der Regierungsumbildung im April 2005 wurde er mit dem Ministerium für wirtschaftliche Produktion (Attività Produttive) betraut, das er bis zum Machtwechsel im Mai 2006 leitete.
Als wiedergewählter Abgeordneter der Forza Italia übernahm er am 11. Juli 2006 den Vorsitz des parlamentarischen Ausschusses zur Kontrolle der Geheimdienste (Copaco). Nach Berlusconis Wahlsieg bei den Parlamentswahlen am 13. und 14. April 2008 wurde er am 8. Mai zum Minister für wirtschaftliche Entwicklung ernannt.
Nach einem Korruptionsskandal trat er am 4. Mai 2010 zurück.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Scorta negata a Biagi, lo sfogo di Scajola Corriere della Sera, 30. Juni 2002
- ↑ Inchiesta G8, Scajola si dimette La Repubblica, 4. Mai 2010
Weblinks
- Persönliche Webseite (italienisch)
- Profil bei der Italienischen Abgeordnetenkammer (italienisch)
- Profil bei openpolis.it (italienisch)
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