- Codex Alimentarius
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Der Codex Alimentarius (lat. für Lebensmittelkodex) ist eine Sammlung von Normen für die Lebensmittelsicherheit und -produktqualität, die von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation und der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen erstmals 1963 herausgegeben wurde.
Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Alle Mitgliedsstaaten der EU sind Mitglied im Codex Alimentarius. Weiterhin ist 2003 die Europäische Gemeinschaft als Mitglied der Kommission beigetreten. Dadurch ist der Einfluss der 27 Mitgliedsstaaten in dieser Organisation stark angestiegen.
Neben Verfahren zum Sicherstellen der Lebensmittelsicherheit (z. B. der Aufbau eines HACCP-Systems oder die Durchführung von Stichprobenkontrollen) enthält der Codex Alimentarius auch produktspezifische Standards, die Festlegungen über Herstellungsverfahren treffen, mikrobiologische Risiken benennen und die Kennzeichnung der Ware zur Information des Endverbrauchers regeln.
Inhalte
Allgemeine Regelungen
- Lebensmittelkennzeichnung (insbesondere für Bio- und Genfood)
- Hilfsstoffe
- Grenzwerte für Giftstoffe und Nahrungsergänzungsmittel
- Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine, Mineralstoffe, usw.)
- Rückstände aus Land- und Viehwirtschaft
- Methoden zur Risikoanalyse von biotechnischen Produkten (Pflanzen, Microorganismen, Allergene)
- Nahrungsmittelhygiene einschließlich HACCP
- Analysemethoden und Probenentnahme
- Futtermittelzusätze und Lagerung
Spezielle Regelungen
- Fleischprodukte
- Fisch und Fischereiprodukte einschließlich Wasseranbau
- Milch und Milchprodukte
- Diätische Lebensmittel und Kindernahrung
- Frische und bearbeitete Gemüse und Früchte sowie Fruchtsäfte
- Getreide und abgeleitete Produkte, getrocknete Hülsenfrüchte
- Fette, Öle und abgeleitete Produkte, z.B. Margarine
- Diverse Nahrungsmittel (Schokolade, Zucker, Honig, Mineralwasser)
Akzeptanz und Abweichungen vom Standard
Der Codex wird weltweit als de facto bindend betrachtet und wird insbesondere von der FAO und WHO, aber auch von vielen anderen Stellen bemüht. Er stellt somit eine weitgehend gesicherte Sammlung von Ansichten und Einsichten des Stands der zugehörigen Wissenschaft dar. Dementsprechend ist es für die große Mehrheit der Staaten dieser Welt ein leichtes den darin enthaltenen Vorgaben und Maßgaben zu folgen, während der durchaus anspruchsvollere Weg, sich eigene, davon abweichende Erkenntnisse zu verschaffen und daraus nationale Regelungen abzuleiten, eher selten zum Zuge kommt.
Siehe auch
- Codex Alimentarius Austriacus, der Österreichische Lebensmittelkodex nach dessen Vorbild der Codex Alimentarius entstand
- Reinheitsgebot, Maßgaben zur Herstellung von Bieren und deren Inhaltsstoffe
Weblinks
- Seite des Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW): Der weltweite „Codex Alimentarius“
- Seite des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)
- WHO/FAO-Seite zum Codex Alimentarius (englisch)
- Organic Standards Datenbank zum Vergleich der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau, des US National Organic Programm (NOP) sowie der Richtlinien für die Produktion, Verarbeitung, Kennzeichnung und Vermarktung von ökologisch erzeugten Lebensmitteln des Codex Alimentarius
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