Codex Guta-Sintram

Codex Guta-Sintram

Der Codex Guta-Sintram ist eine der kostbarsten Handschriften des Elsass, welche wegen ihres Alters, ihres außergewöhnlichen romanischen Buchschmucks und ihres Inhalts als Kulturschatz von europäischem Rang zählt.

Er wurde um 1154 von der Augustiner-Chorfrau Guta von Schwarzenthann und dem Augustiner-Chorherrn Sintram von Marbach im Kloster Marbach in der Nähe von Voegtlinshoffen im Elsass verfasst.

Die Schrift stammt aus der Hand der Guta, während Sintram den Buchschmuck mit ganzseitigen Bildern und zahllosen großen und kleinen Initialen ausführte. Gemeinsam vollendeten die beiden 1154 das Werk und weihten es der Jungfrau Maria.

Dieses Gebetsbuch diente den Damen im Kloster Schwarzenthann u. a. auch als Nachschlagewerk für das tägliche Leben im Mittelalter, zum Gebrauch des Kalenders, der Berechnung des Ortsdatums, für gesundes Leben und Heilkunde, sowie für das Martyrologium.

Der Codex Guta-Sintram blieb über die Jahrhunderte, im Gegensatz zu dem 1175 bis 1195 von Herrad von Landsberg verfassten und 1870 verbrannten "Hortus Deliciarum", vollständig erhalten.

Der Codex Guta-Sintram befindet sich heute in der Bibliothèque du Grand Séminaire in Straßburg.

Ausgaben

  • Béatrice Weis (Hrsg.): Le „Codex guta-Sintram“. Manuscrit 37 de la Bibliothèque du Grand Séminaire de Strasbourg. Éditions Facsimilés, Luzern 1982/83, ISBN 3-85672-023-5.

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