Kloster Marbach

Kloster Marbach
Ruine von Stift Marbach, 1820
Ehemaliger Eingang in den Stiftshof
Ruinen und Garten des ehemaligen Kloster Marbach

Das Stift Marbach war ein reguliertes Augustiner-Chorherrenstift und ist nicht mit dem nahegelegenen Kloster Murbach zu verwechseln.

Es wurde im Jahre 1089 in Marbach im Oberelsass von dem Adligen Burchard von Gerberschweier mit Unterstützung von Manegold von Lautenbach als Reformstift gegründet.

Das Kloster Marbach war im Hochmittelalter der Ausgangspunkt vieler Stiftsneugründungen in Süddeutschland, am Oberrhein und in der Schweiz.

Zu seinem Reformverbund gehörten: Stift Backnang, Kloster Indersdorf, Interlaken, Hördt, Frankenthal, Goldbach, St. Leonhard in Basel, Schwarzenthann, St. Arbogast und St. Trinitas in Straßburg.

Aus dem Stift stammt eine bedeutende romanische Gebetbuch-Handschrift: der Codex Guta-Sintram. Dieser ist das gemeinsame Werk der Augustiner-Chorfrau Guta von Schwarzenthann und des Augustiner-Chorherrn Sintram von Marbach.

Das Stift wurde 1790 aufgehoben. Danach wurden die verbliebenen Teile des Chorgestühls, wie auch Teile des Chorgestühls des ehemaligen Kloster Alspach bei Kaysersberg (Oberelsass), in die Dominikanerkirche ins nahe Colmar gebracht wo sie zusammen mit Martin Schongauers Madonna im Rosenhag bis zum heutigen Tage zu besichtigen sind.

Bis zum heutigen Tag lassen sich die Fragmente des ehemaligen Stifts (Nartex der Kirche, Friedhof und diverse Rundbögen) besichtigen. Die Ruinen liegen mit einem schönen Blick ins Rheintal abseits auf einer Anhöhe bei Eguisheim zwischen Husseren-les-Châteaux und Obermorschwihr unmittelbar am Ortsausgang des Dorfes Vœgtlinshoffen.

Ebenso kann man noch die spärlichen Ruinen des einst direkt zum Stift Marbach gehörenden Augustiner-Chorfrauenstifts Kloster Schwarzenthann im Wald bei Wintzfelden (nahe Soultzmatt) besuchen.

Literatur

  • Lexikon des Mittelalters Band 6, 216
  • Volkhard Huth: Staufische "Reichshistoriographie" und scholastische Intellektualität. Das elsässische Augustinerchorherrenstift Marbach im Spannungsfeld von regionaler Überlieferung und universalem Horizont, Ostfildern 2004 ISBN 3-7995-4265-5 (nicht ausgewertet) Rezension

Weblinks

48.0230555555567.28472222222227Koordinaten: 48° 1′ 23″ N, 7° 17′ 5″ O


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