- Coerde
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Coerde ist ein Wohnbereich (Stadtteil) von Münster in Nordrhein-Westfalen (Bundesrepublik Deutschland). Er befindet sich im Norden der Stadt im Stadtbezirk Nord und hat etwa 10.000 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Der heutige Stadtteil „Coerde“ der Stadt Münster ist folgendermaßen umgrenzt: Südliche Grenze ist das Innenstadtgebiet der Stadt Münster zwischen dem Bahnhof Münster Zentrum-Nord und der Brücke des Schiffahrter Damms über den Dortmund-Ems-Kanal oberhalb der Schleuse im Stadtteil Rumphorst. Ab dieser Stelle ist der Kanal in Richtung Norden gleichzeitig die östliche Grenze. Im Norden wird Coerde durch die Zentraldeponie begrenzt, ferner durch die Straße Coermühle bis zur Münsterschen Aa. Im Westen verläuft die Grenze entlang der Münsterschen Aa, dem Kinderbach und der Eisenbahnlinie Münster – Gronau. Das Gewerbegebiet An der Kleimannbrücke östlich des Dortmund-Ems-Kanals wird als Teil von Coerde angesehen, ist jedoch dem Statistischen Bezirk 76 „Gelmer-Dykburg“ im Stadtbezirk Ost zugeordnet.
Hiervon unterschiedlich sind die Grenzen des 1956 in die Stadt Münster eingemeindeten Stadtteils Coerde. Dessen südliche Grenze verlief von der Bahnlinie Münster – Rheine aus knapp südlich des Hauses Rumphorst entlang der heutigen Straßen Telemannstraße und Hacklenburg bis zum Dortmund-Ems-Kanal. Die westlich Begrenzung bildete der Verlauf der Münsterschen Aa vor der Begradigung bis zur Höhe des Zuwegs zu Haus Nevinghoff im Süden, folgte diesem dann nach Osten, bog kurz nach Süden ab, um anschließend auf die Bahnlinie Münster – Rheine zuzulaufen.
Gliederung
Coerde lässt sich grob in vier Teile aufgliedern:
- Westlich der Straße Coerheide befindet sich die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Kleinsiedlung (Alt-)Coerde, außerdem Mehrfamilienhäuser in Zeilenbauweise aus den 1950er Jahren an den Straßen Eichhornweg, Marderweg und Nerzweg. Die meisten Häuser in diesem Bereich entstanden noch vor der Eingemeindung nach Münster und dem Siedlungsbau der 1960er Jahre.
- Der Stadtteil (Neu-)Coerde schließt sich östlich der Straße Coerheide an. Er wurde in den Jahren von 1962 bis 1970 gebaut und besteht aus einer Mischung von Einfamilienreihenhäusern, Mehrfamilienhäusern in Zeilenbauweise und einzelnen Hochhäusern. Im Mittelpunkt befindet sich das 1966 eröffnete Stadtteilzentrum „Coerdemarkt“ mit katholischer und evangelischer Pfarrkirche, Supermärkten, kleineren Geschäften, Rechtsanwalt, Sparkasse und Arztpraxen.
- Das Gewerbegebiet An der Kleimannbrücke östlich des Dortmund-Ems-Kanals mit Gewerbebetrieben, Dienstleistung, Einzelhandelsfilialisten sowie Freizeiteinrichtungen.
- Ein modernes Wohnviertel befindet sich im Südosten. Dieses besteht aus Neubauwohnungen sowie komplett umgebauten und ehemaligen Kasernengebäuden. Coerdestiege, die Allensteiner Straße, sowie An der Meerwiese sind die neuen familienfreundliche Häuser.
Geschichte
Coerde wurde erstmals im 11. Jahrhundert in einer Urkunde des Schlosses Cappenberg erwähnt. Damals hieß Coerde noch Curithi, als der Bischof Siegfried von Walbeck an dieser Stelle eine Kirche weihte. Es handelte sich bei der Ersterwähnung um das heutige Haus Coerde, Haupthof der ehemaligen Bauerschaft Coerde, also der Höfe rechts der Münsterschen Aa zwischen der Bauerschaft Kemper im Süden, dem Wöstebach im Norden und den großen Heideflächen Coerheide und Gelmerheide im Osten.
Die Pfarrrechte der Kirche auf Haus Coerde blieben jedoch auf den Bereich dieses Hofes beschränkt, zur Ausbildung eines eigenen Kirchspiels, das die Bauerschaften Coerde, Uppenberg, Sandrup, Sprakel, Gittrup, Gelmer, Fuestrup, Dorbaum und Laxten umfassen sollte, kam es jedoch nicht. Bischof Hermann I. richtete 1040 die Stiftskirche Liebfrauen-Überwasser ein, Bischof Friedrich von Wettin 1070 die Stiftskirche St. Mauritz, welcher auch die Bauerschaft Coerde zugewiesen wurde. Erst 1908 wurde sie in die Pfarre Kinderhaus umgepfarrt, was bereits 1803 geplant war.
Als in den 1950er Jahren der Wohnraum in Münster knapp wurde, wurden komplett neue Stadtteile geplant. Einer dieser Stadtteile sollte auf dem Gebiet der 1956 eingemeindeten Coerheide entstehen. Zwischen 1962 und 1970 entstand der neue Stadtteil Coerde, der komplett auf dem Reißbrett geplant wurde. Es entstanden 2371 Wohnungen für rund 7500 Menschen. Gleichzeitig musste die gesamte Infrastruktur errichtet werden, wie zum Beispiel der 1966 eröffnete Coerdemarkt.
Das Gebiet der katholischen Pfarrgemeinde St. Norbert Coerde setzt sich aus Teilen der Pfarren Dykburg und Kinderhaus zusammen. 1964 erfolgte die kirchliche Verselbständigung als Pfarrektorat, 1965 die Pfarrerhebung. Der Bau der St.-Norbert-Kirche wurde im Jahr 1966 geweiht. 2008 wurde die St.-Norbert-Gemeinde mit der St.-Thomas-Morus-Gemeinde, zu der neu gegründeten St.-Franziskus-Gemeinde, zusammengelegt. Die beiden Pfarrkirchen bleiben erhalten.
Verkehr
Über den Schiffahrter Damm besteht eine gute Verkehrsanbindung an die Autobahn A1,Rheine und Münsters Innenstadt. Diese ist ebenfalls über den Hoher Heckenweg innerhalb von 5 - 10 Minuten zu erreichen. Nicht weit entfernt, auf der Grenze zwischen den Stadtbezirken Münster-Innenstadt und Münster-Nord, ist auch der Bahnhof Münster Zentrum-Nord. Mit Regionalbahnen bestehen hier Verbindungen nach Gronau, Rheine, Dortmund, Coesfeld sowie zum Hauptbahnhof in Münster und ins niederländische Enschede.
Freizeit
In den letzten Jahren sind viele kinderfreundliche Spielplätze entstanden. Die St.-Norbert-Gemeinde stellt mit der OMI-Runde den Punkt für Jugendarbeit in Coerde dar. Die OMI-Runde besteht aus 20 Obermessdienern und etwa 60 kleinen Kindern im Alter zwischen 8 und 16 Jahren, die sogenannten Koten. Ein Mal im Jahr findet das Pfingstlager statt, das reichlich besucht wird und eine entsprechende Anerkennung in Coerde und dem Rest Münsters besitzt. SV Teutonia Coerde ist der Sportverein in Coerde. Mit drei Plätzen ist er gut ausgestattet. Im Osten befinden sich die beiden Discotheken Party Arena und das Depot.
Weblinks
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51.9927777777787.6472222222222Koordinaten: 52° 0′ N, 7° 39′ O
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