Col di Lana

Col di Lana
Col di Lana
Der Col di Lana (links) und der benachbarte Monte Sief (rechts).

Der Col di Lana (links) und der benachbarte Monte Sief (rechts).

Höhe 2.462 m s.l.m.
Lage Provinz Belluno, Italien
Gebirge Dolomiten, Fanes-Gruppe
Geographische Lage 46° 29′ 48″ N, 11° 57′ 33″ O46.49666666666711.9591666666672462Koordinaten: 46° 29′ 48″ N, 11° 57′ 33″ O
Col di Lana (Italien)
Col di Lana
Normalweg Über den Valparolapaß über Sief-Sattel auf den Monte Sief, dann über den Knotz zum Gipfel
Besonderheiten Die über 90 Jahre nach Kriegsende noch immer sichtbaren Spuren des Krieges
Kapelle auf dem Col di Lana

Kapelle auf dem Col di Lana

Der Col di Lana ist ein 2.462 Meter hoher Berg bei Livinallongo del Col di Lana (deutsch: Buchenstein) in den Dolomiten in der Provinz Belluno, Italien.

Der Berg war wie der benachbarte Monte Sief im Ersten Weltkrieg zwischen Österreichern und Italienern heftig umkämpft und ist heute ein Mahnmal des Krieges in den Dolomiten. 12 italienische Infanterie- und 14 Alpini-Kompanien unternahmen 1915/16 immer wieder verlustreiche Versuche, den zuerst vom deutschen Alpenkorps und dann von den Österreichern besetzten Gipfel zu stürmen, wobei allein durch Lawinen 278 Italiener ums Leben kamen. Doch nicht nur deshalb bekam der Berg von den Italienern auch den Namen „Col di Sangue“, „Blutberg“. Die italienische Armee versuchte wie alle anderen kriegführenden Parteien des Ersten Weltkriegs durch den Einsatz von verhältnismäßig vielen Soldaten den Gipfel zu erobern, wobei große eigene Verluste in Kauf genommen wurden.

Der als Pionier eingesetzte italienische Leutnant Caetani entwarf schließlich den Plan für eine Unterminierung des Berges, die geräuscharm mit Handbohrmaschinen und Meißeln erfolgte. Anfang 1916 erkannten die Österreicher durch einen Artilleriebeobachter am Pordoijoch, dass der Berggipfel unterminiert wurde. Die Österreicher begannen, einen Gegenstollen anzulegen, und sprengten diesen am 5. April 1916. Die Gegenmine war allerdings zu weit weg vom italienischen Sprengstollen. Dieser wurde mit 5 t Sprenggelatine geladen. In der Nacht vom 16. auf 17. April 1916 wurde die 5. Kompanie des 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger durch die 6. Kompanie unter Oberleutnant Anton von Tschurtschenthaler abgelöst. Ihren Höhepunkt fanden die Kämpfe in der Nacht vom 17. auf den 18. April 1916, als der Gipfel um 23:30 Uhr gesprengt wurde. Die Österreicher unter von Tschurtschenthaler mussten den Berg daraufhin aufgeben, sie konnten sich jedoch am Monte Sief, der mit dem Col di Lana durch einen Gipfelgrat verbunden ist, behaupten und so einen italienischen Durchbruch in dieser Gegend verhindern.

Eine vom Südtiroler Architekten Kuno Krissler 1932 geplante Gedenkstätte, die den Umriss des Gipfels wiederherstellen sollte, kam nicht zur Ausführung. Auf dem Gipfel befindet sich heute eine Kapelle zum Andenken an die im Krieg gefallenen Soldaten. Aus der Kriegszeit sind noch verfallene Schützen- und Laufgräben und einige Barackenreste erhalten und es gibt ein kleines Museum über die Kämpfe. Der Anstieg erfolgt von Pieve di Livinallongo (1.465 m) über die Rifugio Pian della Lasta (1.835 m); bis zur Hütte gibt es einen Fahrweg.

Literatur

  • Anton (Toni) von Tschurtschenthaler: Col di Lana 1916, Schlern-Schriften Band 179, 1957
  • Generalmajor Viktor Schemfil: Col di Lana - Geschichte der Kämpfe um den Dolomitengipfel 1915-1917; Schriftreihe zur Zeitgeschichte Tirols Band 3, Buchdienst Südtirol E. Kienesberger Nürnberg 1983, ISBN 0002284219
  • Alberto Giacobbi: Il fronte delle Dolomiti (1915/17), Verlag Ghedina, 2005
  • Walther Schaumann: Führer zu den Schauplätzen des Dolomitenkrieges, Verlag Foto Ghedina 1973
  • Heinz von Lichem: Gebirgskrieg 1915-1918 Band 2, Verlagsanstalt Athesia 1997, ISBN 88-7014-236-1
  • Gunther Langes: Die Front in Fels und Eis, Verlagsanstalt Arthesia 1997, ISBN 88-7014-118-7

Weblinks


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