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Belluno Staat: Italien Region: Venetien Provinz: Belluno (BL) Lokale Bezeichnung: Belùn / Bełun Koordinaten: 46° 8′ N, 12° 13′ O46.13333333333312.216666666667390Koordinaten: 46° 8′ 0″ N, 12° 13′ 0″ O Höhe: 390 m s.l.m. Fläche: 147,18 km² Einwohner: 36.599 (31. Dez. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 249 Einw./km² Postleitzahl: 32100; 32024 Vorwahl: 0437 ISTAT-Nummer: 025006 Demonym: Bellunesi Schutzpatron: San Martino (11. November) Website: Belluno Belluno (venetisch: Bełun, deutsch veraltet: Beilun) ist eine Stadt in Norditalien mit 36.599 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010). Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Venetien und liegt am Fluss Piave.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im 5. Jahrhundert v. Chr. siedelten auf dem Gebiet des heutigen Belluno die Volksstämme der Veneter und der Kelten, die der späteren Stadt ihren Namen gaben: Belluno kommt vermutlich vom keltischen Ausdruck belo-donum, welcher so viel wie lichte Anhöhe bedeutet. Etwa 300 Jahre später, im 2. Jh. v. Chr., wurde Belluno die römische Reichsstadt Bellunum.
Nach dem Untergang des Römischen Reiches in den Wirren der Völkerwanderung um 500 wurde die Stadt wiederholt von den Germanen angegriffen und auch eingenommen, aber schließlich von Justinian zurückerobert, bis sie dann um 580 an die Langobarden fiel. Ende des 8. Jahrhunderts kam Belluno schließlich unter karolingische Herrschaft.
Im 10. Jahrhundert dehnte Giovanni II., Bischof von Belluno, sein Einflussgebiet bis ins Cadore, nach Jesolo, Bassano und Venzone aus.
1249 eroberte Ezzelino die Stadt, worauf die Herrschaft der Camineser und Scaliger folgte.
1360 wurde Belluno dem Territorium von Carrara zugeschlagen, 1404 wurde es an Venedig abgetreten.
In den Jahren 1508 bis 1512 nahm Belluno am Krieg Venedigs gegen die Liga von Cambrai teil.
In den nächsten Jahren wurden immer neue Kulturpflanzen in Europa bekannt, wie zum Beispiel die Bohne, der Mais oder die Kartoffel, was die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe in Belluno stark veränderte.
1797 marschierten die napoleonische Truppen in Belluno ein, hierauf folgte eine fast zehnjährige Herrschaft durch Franzosen und Österreicher, bis Belluno im Jahre 1806 Hauptstadt des Dipartimento del Piave im neu gegründeten Italienischen Königreich wurde.
Nach dem Fall Napoléons I. 1815 wurde das Belluneser Land in das Königreich Lombardo-Venetien eingegliedert. Während 1848 noch ein starkes Unabhängigkeitsbestreben unter den Einwohnern Bellunos herrschte, schloss sich die Stadt 18 Jahre später gemeinsam mit Venetien als Provinzhauptstadt dem Königreich Italien an.
1886 wurde mit dem Bau der Eisenbahnlinie Treviso-Belluno begonnen, welche bis 1914 bis Calalzo di Cadore verlängert worden ist.
Nach dem Ersten Weltkrieg und der Annexion Südtirols sowie des Trentino wurde der südöstliche Teil des Letzteren zusammen mit Cortina d’Ampezzo abgetrennt und der Provinz Belluno zugeordnet.
In den Jahren 1943–1945 gab es in der Bevölkerung großen Widerstand gegen das Regime der von Deutschland abhängigen faschistischen Repubblica Sociale Italiana. Zahlreiche Bürger schlossen sich der Resistenza an und kämpften gegen die Truppen Mussolinis und die deutsche Wehrmacht.
Am 9. Oktober 1963 trat der Stausee des Vajont aufgrund eines Bergrutsches über die unversehrte Staumauer, worauf sich 50 Millionen Kubikmeter Wasser in das Tal ergossen. Mehrere Dörfer wurden vollständig zerstört, es gab fast 2.000 Tote und die Auswirkungen des Unglücks waren auch im etwa 20 km entfernten Belluno zu spüren.
Im Jahre 1993 wurde der Nationalpark Bellunesische Dolomiten eingerichtet. Belluno war Alpenstadt des Jahres 1999.
Söhne und Töchter der Stadt
- Giovanni Pierio Valeriano Bolzanio (1477–1558), Humanist und Theologe
- Sebastiano Ricci (1659–1734), venezianischer Maler
- Gregor XVI. (1765–1846), Papst
- Adolf von Boog (1866–1929), österreichischer Feldmarschalleutnant
- Dino Buzzati (1906–1972), Schriftsteller, * in San Pellegrino
- Johannes Paul I. (1912–1978), Papst, * in Forno di Canale
- Tommaso Padoa-Schioppa (1940–2010), Ökonom und Politiker
- Aldo Romano (* 1941), Jazz-Musiker
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
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