- Coldfire
-
Motorola Coldfire bezeichnet eine CISC-Microcontrollerarchitektur, die von der Motorola 68000er-Familie abgeleitet wurde. Inzwischen werden diese Prozessoren von der im Juli 2004 ausgegliederten Halbleitersparte Freescale Semiconductor vertrieben.
Die Coldfire-Prozessoren besitzen einige Besonderheiten, die sich durch die spezielle Ausrichtung auf den Markt für eingebettete Systeme erklären. Hierzu zählt insbesondere der modulare Aufbau.
Architektur
In den Coldfire-Prozessoren ist eine Untermenge des 68k-Befehlssatzes implementiert. Bis einschließlich des Kerns der vierten Generation mussten Nutzer ohne MMU und FPU auskommen, im 4e (e=enhanced) sowie dem Kern der fünften Generation sollen diese implementiert werden.
Außer dem CPU-Kern hat dieser Mikroprozessor einen konfigurierbaren 2 KB Befehls- und Datencache sowie eine MAC-Funktionseinheit. Letztere kann Integeroperationen ausführen, die in der Geschwindigkeit etwa vergleichbar mit einem DSP sind. Der MCF5282 wird mit 66 MHz betrieben, dabei ergeben sich 59 MIPS. Die gesamte Schaltung erfordert 3,3 V Gleichspannungsversorgung. Durch eine geringe Stromaufnahme erwärmt sich der Prozessor kaum, daher ist keine besondere Kühlung erforderlich.
Neuere Coldfire-Prozessoren haben einen integrierten USB-Host-Controller (USB 2.0), DDR-Speicherinterface, ein PCI-Interface, Ethernet-Controller und andere eingebaute Erweiterungen. Bis Mitte 2005 sollten sie mit Taktraten bis zu 266 MHz und einem Befehlsdurchsatz von bis zu 410 MIPS verfügbar sein.
Embedded Coldfire
Prominente Beispiele für den Einsatz eines Coldfire sind die d-box 1, Metabox 1000 und die Hipath 3000er TK-Anlagen-Serie von Siemens.
Coldfire auf dem Desktop
Es existieren zwei Projekte, um den Coldfire-Prozessor als Basis für Atari-ST-Rechner nutzbar zu machen. Auch sollen für die Amiga-Modelle A1200, A3000 und A4000 Turbokarten erscheinen, die auf einer Coldfire-CPU basieren.
Die Geschwindigkeit soll in etwa der einer 68060-CPU mit 266 MHz entsprechen.
Wikimedia Foundation.