- Commando Hubert
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Das Commando Hubert ist eine Spezialeinheit der französischen Marine für maritime Kommandooperationen. Das Hauptquartier der Einheit befindet sich in Toulon, ihre Gesamtstärke wird auf rund 100 Mann geschätzt.
Inhaltsverzeichnis
Auftrag
Zu dem Einsatzprofilen der Einheit gehört die Durchführung militärischer Kommandounternehmen, z.B. Aufklärung, Sabotageakte, Anti-Terror-Einsätze und Geiselbefreiungen.
Organisation
Das Commando Hubert gliedert sich in zwei Kompanien von denen die erste sich in vier Gruppen A,B,C und D unterteilt. Die zweite Kompanie stellt Unterstützungskräfte für die logistische Versorgung und die Ausbildung der Einheit. Diese Kompanie verfügt auch über ein eigenes Schiff, die Poseidon, das den Tauchern als schwimmende Operationszentrale dient.
Die Gruppe A ist die Kommando und Unterstützungseinheit mit dem Hauptquartier und den Zodiac-Schlauchbooten.
Die Gruppe B ist für Antiterror-Einsätze und für Geiselbefreiungen auf See zuständig. Sie arbeitet eng mit der GIGN zusammen.
Die Gruppe C ist für die Wartung und den Einsatz der Mini-U-Boote zuständig mit denen die Teams auch angelandet werden. Die eigentliche Einsatzgruppe ist jedoch die für Strandaufklärung zuständige Gruppe D.
Die Gruppe D hat innerhalb der Einheit das breiteste Aufgabenspektrum, unter Wasser wie auch an Land. Alle Männer sind ausgebildete Fallschirmspringer und sind in den verschiedenen Freifalltechniken (HALO/HAHO) ausgebildet. Die Gruppe D führt die eigentlichen Kommando-Einsätze durch.
Rekrutierung und Ausbildung
Potentielle Kandidaten für das Commando Hubert werden aus den französischen Marinekommandoeinheiten abgeworben. Um diese Möglichkeit zu erhalten, müssen die Kandidaten mindestens 4 Jahre in der französischen Marine und 6 Monate in den Kommandoeinheiten gedient haben. Am Anfang müssen die angehenden Mitglieder zwei Tauchkurse an der Marinetauchschule Saint-Mandrier bei Toulon besuchen. Gleich im Anschluss folgt eine Einführung im Umgang mit Klein- booten und Klepper-Kanus. Abschließend müssen Kurse für Sprengungen unter Wasser, Pioniertechniken und Fallschirmspringen besucht werden. Kandidaten die die Kurse erfolgreich absolviert haben, werden dem Kommando zunächst für 3 Jahre zugeteilt, um dort einen Aufbaukurs für Kampfschwimmer und den Meisterkurs im Fallschirmspringen zu besuchen.
Ausrüstung
Die Mitglieder der Einheiten verwenden in der Regel diese Waffen: Das französische Sturmgewehr Famas 5,56 mm, das häufig in Verbindung mit dem Granatwerfer M203 verwendet wird, die Maschinenpistole Uzi und Mini-UZI, alle Maschinenpistolen der Baureihe Heckler & Koch MP5 sowie die Scharfschützengewehre Giat FR-F1 und das Nachfolgemodell FR-F2 7,5 mm und PGM Hécate II Kaliber .50
Geschichte
Zweiter Weltkrieg und Indochinakrieg
Wie viele moderne Elite-Einheiten wurde das Commando Hubert im Zweiten Weltkrieg gegründet. Major Phillipe Kieffer erhielt von seiner Exilregierung den Auftrag Kommandoeinheiten aus Marinesoldaten zu gründen, die für Angriffe auf deutsche Stellungen entlang der Kanalküste verwendet werden sollten (siehe dazu Commandos de Marine). Diese Commandos wurden nach Vorbild der britischen Commandos aufgebaut und sie wurden auch von eben diesen ausgebildet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden von 1945 bis 1947 insgesamt 6 Commandos aufgestellt und nach gefallenen französischen Offizieren benannt. Das Commando Hubert war eines von ihnen. Diese Commandos wurden im französischen Indochinakrieg eingesetzt. Sie führten amphibische Aufklärung und Angriffe z.B. im Mekong-Delta durch. Dort entwickelten die Franzosen auch das triphibische Konzept des modernen Kampfschwimmers.
Kalter Krieg und Neuzeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Commando Hubert in eine Kampfschwimmereinheit umgewandelt und nach Algerien verlegt. Dort nahm die Einheit am Algerienkrieg teil. Nach dem Algerienkrieg fanden die Kampfschwimmer des Commando Huberts in Toulon ihre endgültige Heimat. Während des Kalten Krieges führte das Commando Hubert geheime Aufklärungseinsätze gegen Einrichtungen des Warschauer Paktes durch und war an sämtlichen französischen Interventionen im Ausland beteiligt.
Einsätze
Diese Einheit hat zahlreiche Einsätze durchgeführt, etwa bei den Atomtests Frankreichs, im Rahmen von UNO-Friedensmissionen und auch bei der Überführung von Jassir Arafat von Beirut nach Tunis.
Verweise
Literatur
- Sören Sünkler: "Elite- und Spezialeinheiten Europas". Motorbuch Verlag 2008. ISBN 3-613-02853-0
- Mike Ryan, Chris Mann, Alexander Stilwell: "Die Enzyklopädie der Spezialeinheiten". Moewig Verlag. ISBN 3-8118-1895-3
Weblinks
Kategorie:- Militärische Spezialeinheit (Frankreich)
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