- Acetyliertes Holz
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Acetyliertes Holz ist Holz, welches in einem Verfahren der chemischen Holzmodifikation mit Essigsäureanhydrid behandelt wurde, um die Besiedlung durch holzzerstörende Pilze oder Insekten zu erschweren und so die Lebensdauer des Holzes zu verlängern.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften und Anwendung
Mit der Acetylierung wird die Zellstruktur des Holzes dauerhaft verändert. Es lagert sich weniger Wasser in die Zellwand ein und Feuchtigkeitsaufnahme sowie Quell- und Schwundverhalten des Holzes verringern sich. Es wird resistent gegen Pilz- und Insektenbefall. Da bei der Acetylierung Essigsäure frei wird, kann diese die Holzzellwand teilweise zerstören und es kommt gelegentlich zu Geruchsbelästigungen durch Essigsäure, die sich nur schwer wieder aus dem Holz entfernen lässt. Acetyliertes Holz kommt vor allem im Außenbereich zur Anwendung.
Herstellung
Das technisch wichtigste Verfahren ist die Acetylierung mit Essigsäureanhydrid. Zunächst wird das Holz mit dem Reagenz imprägniert zur Reaktion gebracht (Curing). Die Reaktion vollzieht sich mehrstufig unter Temperaturen über 100°C und hohem Druck. Schließlich wird das Holz mit Dampf gewaschen und getrocknet.
Reaktionen
Chemisch gesehen handelt es sich um eine Veresterung. Die Hydroxylgruppen des Holzes in der Zellwand reagieren mit dem Anhydrid zu Ester und Essigsäure. Die anfallende Essigsäure lässt sich wieder in die Ausgangssubstanz Essigsäureanhydrid zurückverwandeln und dem Produktionsablauf erneut zuführen. Reste der Essigsäure und ihrer Nebenprodukte können aufgefangen und recycelt werden.
Bezeichnungen
Acetyliertes Holz ist unter anderem unter dem Kunstnamen "Accoya"[1] auf dem Markt.
Einzelnachweise
Literatur
- André Wagenführ, Frieder Scholz (Hrsg.): Taschenbuch der Holztechnik. Hanser Verlag, München 2008
- Titan Wood BV: Acetylierung – Ein Beitrag für Wald, Holz, Umwelt. tür+tor-report 4/2006.
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