- Confounder
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Unter einem Confounder (engl. für: ‚Störfaktor‘) versteht man zum Beispiel innerhalb von epidemiologischen Studien einen Störfaktor, der mit zwei Faktoren unter Beobachtung, nämlich der Exposition sowie dem Endpunkt, in Beziehung steht. Ein Confounder ist eine Variable, die das Auftreten eines Risikofaktors und den beobachteten Endpunkt gleichzeitig mitbestimmt.[1]
Die beobachtete Exposition ist nicht die alleinige Ursache für die beobachtete Wirkung – diese wird zumindest teilweise von einem Confounder hervorgerufen.
Diese Variable kann durch Stratifizierung kontrolliert werden und ist in den Untergruppen der Exponierten ungleich verteilt.
Beispiel
Untersucht man den Zusammenhang zwischen Tabakrauchen und Leberzirrhose oder hepatozellulärem Karzinom, kann man eine deutliche Assoziation feststellen. Es besteht jedoch kein biologischer Zusammenhang: Rauchen führt nicht zur Leberzirrhose. Vielmehr sind viele Trinker auch Raucher (statistische Assoziation aufgrund einer übergeordneten gemeinsamen Ursache (Suchtpersönlichkeit)) und Alkoholkonsum ist ein eigenständiger Risikofaktor für Leberzirrhose. In diesem Beispiel wären Suchtpersönlichkeit und Alkohol Confounder im Rahmen der Messung des Effektes, den Rauchen auf das Outcome Leberzirrhose hat.
Suchtpersönlichkeit → Alkohol ↓ ↓ Rauchen → Leberzirrhose
Einzelnachweise
- ↑ K. J. Rothman, S. Greenland, T. L. Lash: Modern Epidemiology. Lippincott Williams & Wilkins, 2008, ISBN 0-781-75564-6, S. 130–137. Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche
Siehe auch
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