Congregatio Scalabriniana

Congregatio Scalabriniana

Die Congregatio Scalabriniana, Ordenskürzel: CS, eigentlich Kongregation der Missionare vom Heiligen Karl Borromäus, auch anzutreffen als Missionare des Scalabriniani oder Scalabrini Missionare, ist ein katholischer Männerorden.

Inhaltsverzeichnis

Gründung und Aufgabenbereich

Giovanni Battista Scalabrini (1839–1905)

Der Orden wurde vom seligen Giovanni Battista Scalabrini am 28. November 1887 in Piacenza gegründet. Seine Aufgabe war die Betreuung der nach Amerika emigrierten Italiener in seelsorgerischer und caritativer Hinsicht. Ab 1940 richtete sich diese Sorge auch auf die innerhalb Europas ausgewanderten Italiener.

1969 erteilte der Heilige Stuhl dem Orden die Zustimmung, sich auch um alle Migranten in der Welt zu kümmern. Seitdem sind die Brüder und Priester des Ordens nicht nur italienischer Herkunft. Neue Mitbrüder kommen aus Brasilien, den Philippinen, Kolumbien, Mexiko, Haiti und auch aus Deutschland. Die in Deutschland tätigen Patres arbeiten eng mit den Schwestern vom Göttlichen Willen zusammen, die sich hauptsächlich der italienischen Migranten in Deutschland annehmen. 1998 hat der Orden auch die Betreuung von Flüchtlingen in sein Aufgabengebiet eingeschlossen.

In Zusammenarbeit mit der Ortskirche versucht der Orden, eine religiöse, moralische und pastorale Begleitung der Migranten durchzuführen. In diesem Bereich hat eine Evangelisierung bzw. eine Stärkung des Glaubens ihren Vorrang. In den ärmeren Ländern werden Aufnahmezentren für Migranten und Flüchtlinge organisiert. Hauptaufgaben sind auch die Sensibilisierung der Ortskirche und der Bürger auf die Probleme der Migration und die Pastoralberufungen von Priestern und Laien.

Zum Orden gehören Patres und Brüder, welche die drei Gelübde leisten und versuchen, ihre Berufung zu bezeugen, indem sie sowohl in der Gemeinschaft als auch unter den Migranten leben.

2000 wurde in Rom die ordenseigene Hochschule „Scalabrini International Migration Institute“ (SIMI) gegründet. Das Institut mit Sitz in Rom ist mit der Päpstlichen Universität Urbaniana assoziiert und engagiert sich insbesondere zum Thema Migration.[1]

Auf dem Generalkapitel der Scalabrini-Missionare wurde 2007 zum ersten Mal ein Nichtitaliener, der aus Brasilien stammende, Sérgio Olivo Geremia zum neuen Generaloberen gewählt.[2]

Generalsuperiore

  • Giovanni Battista Scalabrini (1887 – 1905)
  • Domenico Vicentini (1905 – 1919)
  • Pacifico Chenuil (1919 – 1923)
  • Gaetano de Lai (1924 – 24. Oktober 1928)
  • Carlo Perosi (1928 – 1930)
  • Raffaele Carlo Rossi, OCD (1930 – 1948)
  • Adeodato Giovanni Piazza, OCD (1948 – 1951)
  • Francesco Prevedello (1951 – 1957)
  • Raffaele Larcher (1957 – 1963)
  • Renato Bolzoni (1969 – 1974)
  • Giulivo Tessarolo (1969 – 1974)
  • Giovanni Simonetto (1974 – 1980)
  • Sisto Caccia (1980 – 1992)
  • Luigi Valentino Favero (1992 – 11. August 2000)
  • Isaia Birollo (2001 – 2007)
  • Sergio Olivio Geremia (2007 – ...)

Einsatzgebiet

Der Orden wirkt überall dort, wo die Auswanderung bzw. die Einwanderung von Menschen stattfindet. Länder, in welchen der Orden tätig ist, sind: Argentinien, Chile, Uruguay, Australien, die Philippinen, Taiwan, Brasilien, Paraguay, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Portugal, Italien, Großbritannien, Deutschland, die Schweiz, USA, Kanada, Venezuela, Kolumbien, Haiti, Mexico, Guatemala sowie der Süden Afrikas. Die Kongregation wirkt in Pfarreien, Missionen „cum cura animarum“, Schulen, Waisenhäusern, Rundfunksendern und Studienzentren, in Kinder- und Jugendheimen sowie in Krankenhäusern, Seniorenheimen und in Flüchtlingslagern. Sie hat ihre eigenen Priesterseminare und Bildungshäuser.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „ Scalabrini Missionare engagieren sich für theologische und soziologische Fortbildung“, Fidesdienst, 15. Juli 2004
  2. „Scalabrini-Missionare: Neuer Generaloberer kommt aus Brasilien“, Zenit, 27. Februar 2007

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