- Contus
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Contus oder präziser Contus sarmaticus ist die lateinische und Kontos die griechische Bezeichnung für eine extrem lange Lanzenart, die von römischen und byzantinischen Kavalleristen verwendet wurde. Contus-Lanzen waren zwischen drei und fünf Meter lang und wurden zu Pferde im Kampf beidhändig geführt.
Die Contus-Lanze war eine Erfindung der iranischen Sarmaten und Parther und wurde in der Spätantike zusammen mit dem Prinzip des Kataphraktes von den Römern (und späteren Byzantinern) übernommen, die extensiv von dieser Lanzenart Gebrauch machten. Contustragende Reiter wurden als Contarii (bzw. griech. Kontophoroi) bezeichnet.
Die ersten speziellen Einheiten von Contarii tauchten in trajanischer Zeit gegen 100 n. Chr. auf. Bei den Contarii kann es sich sowohl um schwer gepanzerte Cataphracti, Clibanarii als auch um leicht gepanzerte Reiter handeln.
Das typische Bild eines (leicht gepanzerten) Contarius zeigen die Darstellungen des Heiligen Georg, der meist in römischer Uniform zu Pferde mit einer langen Contus-Lanze beidhändig einen Drachen erstechend gezeigt wird.
Siehe auch
Literatur
- Richard Brzezinski, Mariusz Mielczarek: The Sarmatians, 600 BC-AD 450, ISBN 978-1-84176-485-6
- Ortolf Harl: Die Kataphraktier im Römischen Heer – Panegyrik und Realität. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums. Jg. 43, Teil 2, ISSN 0076-2741, S. 601–627.
- Mariusz Mielczarek: Cataphracti and Clibanarii. Studies on the heavy armoured cavalry of the ancient world. Oficyna Naukowa MS, Lodz 1993, ISBN 83-85874-00-3 (Studies on the history of ancient and medieval art of warfare 1).
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