Conímbriga

Conímbriga

Conimbriga (in portugiesischer Schreibweise auch Conímbriga) ist eine antike römische Stadt bei Condeixa-a-Nova in Portugal.

Geschichte

Mosaikfußboden und Mauerreste einer römischen Villa

Die frühesten archäologischen Funde sind keltischen Ursprungs und entstammen der Eisenzeit des 9. Jahrhunderts v. Chr. Es wird sich um eine ibero-keltische Siedlung handeln. Das zeigt sich am Suffix „–briga“ der typisch ist für keltische Siedlungen. Auf der Iberischen Halbinsel finden sich mehr als 100 eisenzeitliche Orte mit diesem Namen. Conimbriga wurde 139 v. Chr. von römischen Truppen erobert und Teil der Provinz Lusitania des römischen Reiches.

In der Zeit des Augustus wurde die Stadt um öffentliche Thermen, ein Forum und eine Stadtmauer erweitert. Als Conimbriga während der Zeit Constantius’ II. Stadtrecht erhielt, wurde das augusteische Forum abgebrochen und durch ein größeres ersetzt. Die Stadt ist in zwei Bereiche geteilt: ein Villenviertel mit reichen Mosaiken und einem zentralen Platz im Norden sowie einem Häuserbereich der Mittelklasse, vorwiegend von Handwerkern bewohnt, mit einem großen Gebäude aus der Zeit des Claudius im Süden, das sein Ausgräber, Virgilio Correia, als vorchristliche Basilika deutete.

Im Jahr 468 eroberten Sueben die Stadt. Conimbriga, das bereits von den Römern durch einen langen Aquädukt aus Alcabideque versorgt werden musste, desertifizierte, verlor seinen Status als Bischofssitz an Aeminium (Coimbra) und wurde im 7./8. Jahrhundert von den Einwohnern verlassen.

Archäologische Grabungen

Obwohl nicht die größte römische Stadt Portugals, ist Conimbriga durch die jahrhundertelange Versandung heute die am besten konservierte. Die Stadtmauern sind größtenteils intakt, die Mosaiken und Fundamente vieler Häuser und öffentlicher Gebäude erhalten. In den Bädern, meist mit fehlendem Boden, ist das System der Hypokaustheizungen noch vorhanden. Nach archäologischen Schätzungen sind von 1899 bis heute 10 % der Stadt ausgegraben worden.

Unter den verschiedenen Grabungen waren die von Virgilio Correia 1930–1944 am systematischsten. Innerhalb der Mauern wurden von ihm mehrere luxuriöse Wohnhäuser, eines davon mit privaten Thermen, und eine frühchristliche Basilika gefunden. Correia legte zudem die Stadtmauern, einige öffentliche Thermen, 569 m² Mosaiken und mit dem zentralen Garten ein Versorgungssystem für 500 Brunnen frei.

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