- Cross-Country
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Cross Country (Abkürzungen XC oder CC) ist eine Mountainbike-Disziplin. Seit 1996 ist die Sportart olympisch.
Inhaltsverzeichnis
Definition
„Ein MTB-Cross Country (CC) ist ein Einerwettbewerb über eine mehrfach zu fahrende gleiche Rundstrecke.“
– Wettkampfbestimmungen Mountainbike des Bund Deutscher Radfahrer (BDR), 04/2007
Vergleichbar mit einem Formel 1 Rennen wird eine Rundstrecke festgelegt, die von den Sportlern mehrfach durchfahren wird. Die Rundenanzahl steht entweder von Anfang an fest oder richtet sich nach einer Zeitangabe (z.B. 60 Minuten + 1 Runde). Die letzte Runde wird dabei immer mit einem Glockenzeichen für alle Fahrer eingeläutet. Überrundete Fahrer müssen die Rundenanzahl nicht vollständig absolvieren. Sobald der Erstplatzierte die Start-/Ziellinie überquert hat, fahren sie ihre Runde zu Ende. Bei internationalen Rennen beenden die Fahrer das Rennen in der Runde, in der sie überrundet werden. Das kann zur Folge haben, dass sie das Rennen vor dem Gewinner beenden und trotzdem in der Ergebnisliste geführt werden.
Die Fahrstrecke ist in der Regel zwischen drei und neun Kilometern lang. Der Rundkurs soll über folgende Geländeeigenschaften verfügen:
- Anteil gepflasterter-, asphaltierter Straßen kleiner als 15%
- Waldwege
- Feldwege
- Kieswege und Wiesenwege
- mehrerer Steigungen und Abfahrten
Rennverlauf
Der Start erfolgt im Massenstart - aufgrund der in der Regel engen Streckenverhältnisse ist ein vorderer Startplatz von Vorteil. Deshalb gibt es bei wichtigen Rennen eine klare Startaufstellung, die sich an den bisherigen Leistungen der Sportler orientiert (Platzierung in Gesamtwertung, Platzierung im letzten Rennen, etc.). Im Gegensatz zu Straßenrennen ist das Tempo von Anfang an sehr hoch. Oft fällt bereits in den ersten beiden Runden eine Vorentscheidung.
In der Regel bilden sich kleinere Gruppen von wenigen Fahrern, die in flachen Passagen vom Windschatten des Vordermanns profitieren. Über weite Teile der Strecke sind die Fahrer allerdings auf sich selbst gestellt, weshalb hier individuell jeder für sich und nicht im Team (vgl. Stallorder) gefahren wird. Die Entscheidung über die endgültige Platzierung erfolgt in der Regel bei einem Anstieg, einer Abfahrt oder im selteren Fall im Zielsprint. Gewinner ist derjenige, der als erster die Ziellinie bei absolvierter Rundenanzahl überquert.
ähnliche Disziplinen
Disziplinen, die vom Fahrer eine ähnliche Konstitution erfordern und mit vergleichbarem Material (Mountainbike) bestritten werden:
MTB-Marathon (XCM)
Diese Rennen sind deutlich länger:
- mindestens 60km (Kurzstrecke)
- mindestens 110km (Langstrecke)
Mehrere Runden können, müssen aber nicht, gefahren werden.
Der Marathon hat sich aus einer Breitensportveranstaltung entwickelt - hier ist vor allem der Marathon am Gardasee bekannt, der alljährlich parallel zum Festival des Bike Magazins stattfindet. Teilnehmerzahlen von mehr als 1.000 sind üblich.
Seit 2003 findet jährlich auch eine eigene Mountainbike-Marathon-Weltmeisterschaft statt.
Bergzeitfahren (Hill Climb - HC)
Wie der Name besagt, wird hier auf überwiegend stark ansteigenden Strecken gefahren. Es wird nicht auf einer Rundstrecke gefahren - der Start befindet sich im Tal, das Ziel am Berg. Die Strecke ist in der Regel mindestens fünf Kilometer lang. Außerdem gibt es hierbei keinen Massenstart, sondern einen Einzelstart mit zeitlichen Abständen zwischen den Athleten. Für die Ergebnisermittlung wird dann die reine Fahrtzeit herangezogen.
weitere Disziplinen
Weitere beliebte Disziplinen sind Mehrtagesveranstaltungen, die auch im Team absolviert werden können. Die bekannteste Veranstaltung ist hier die Transalpchallenge, bei der zwei Sportler gemeinsam in mehreren Tagesetappen die Alpen überqueren.
Zudem gibt es Sprintveranstaltungen über kurze Distanzen oder auch 24 Stunden-Rennen, bei denen ein Fahrer allein oder im Team ein XC-Rennen über einen gesamten Tag und Nacht bestreitet.
bekannteste Fahrer
1990-2000
Männer
- Ned Overend (USA): erster offizieller Weltmeister 1990
- John Tomac (USA): Weltmeister 1991
- Thomas Frischknecht (CH): Weltmeister 1996 und Weltcup-Gesamtsieger 1995
- Henrik Djernis (Dän): dreimaliger Weltmeister 1992-1994
- Bart Brentjens (Nl): erster Olympiasieger 1996, Weltcup-Gesamtsieger 1994 und Weltmeister 1995
- Miguel Martinez (Fra): Olympiasieger und Weltmeister 2000, Weltcup-Gesamtsieger 1997 und 2000 und späterer Straßenprofi
- Michael Rasmussen (Dän): Weltmeister 1999 und späterer Straßenprofi
- Cadel Evans (Aus): Weltcup-Gesamtsieger 1998 und 1999 und späterer Straßenprofi
Frauen
- Juli Furtado (USA): Weltmeister 1990 und Weltcup Gesamtsieger 1993-1995
- Ruthie Matthes (USA): Weltmeister 1991 und Weltcup Gesamtsieger 1992
- Paola Pezzo (Ita): Olympiasieger 1996 und 2000, Weltmeister 1993, Weltcup Gesamtsieger 1997
- Alison Sydor (Can): Weltmeister 1994 und 1995, Weltcup Gesamtsieger 1998 und 1999
- Margarita Fullana (Spa): Weltmeister 1999 und 2000
seit 2001
Männer
- Roland Green (Kan): zweimaliger Weltmeister 2001 und 2002 und Weltcup Gesamtsieger 2001
- Filip Meirhaeghe (Bel): Weltmeister 2003 und Weltcup Gesamtsieger 2002
- Julien Absalon (Fra): Olympiasieger 2004 und 2008, viermaliger Weltmeister 2004-2007 und Weltcup Gesamtsieger 2003
- Christoph Sauser (Ch): Weltmeister 2008 und Marathon Weltmeister 2007, zweimaliger Weltcup Gesamtsieger 2004 und 2005
- Ralph Näf (Ch): Vizeweltmeister 2007 und Marathon Welt- und Europameister 2006
Frauen
- Gunn-Rita Dahle (Nor): Olympiasiegerin 2004, Weltmeister 2004 bis 2006, Weltcup Gesamtsieger 2003 bis 2006
- Sabine Spitz (Ger): Weltmeister 2003, Vizeweltmeister 2007 und 2008, 2. Platz Gesamtweltcup 2003, 2005 und Olympiasiegerin 2008 in Peking
- Irina Kalentieva (Rus): Weltmeister und Weltcup Gesamtsieger 2007
Quellen
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