Culmitzsch

Culmitzsch

Culmitzsch war ein Dorf im heutigen Landkreis Greiz in Thüringen, dessen Bewohner zwangsumgesiedelt und dessen Ortskern in den Jahren 1964–1970 im Zusammenhang mit dem Abbau von Uranerz durch das Bergbauunternehmen Wismut vollständig abgerissen wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde Culmitzsch lag 2 Kilometer östlich von Berga/Elster. Sie grenzte im Norden an die Gemeinde Wolfersdorf, im Osten an Zwirtzschen und Friedmannsdorf, im Süden an Katzendorf und im Westen an Kleinkundorf.

Der Ort lag auf einer Höhe zwischen 270 und 310 Metern über dem Meeresspiegel.

Geschichte

Am 25. Juni 1269 wurde Culmitzsch erstmalig urkundlich erwähnt.[1]

Eine kleine Wasserburg lag im späteren Gutsgelände im Zentrum des damaligen Dorfes. Die Befestigungsanlage befand sich in einem Teich. Sie war wohl ein spätmittelalterlicher Herrensitz.[2]

Im Jahr 1955 wurde durch die Wismut mit dem Abbau von Uranerzen in der Region nördlich von Culmitzsch und südlich von Wolfersdorf begonnen. Die gleichnamige Lagerstätte Culmitzsch war die viertgrößte von der Wismut ausgebeutete Uranlagerstätte in der DDR. 1964 bis 1970 wurde der Ortskern durch die Errichtung einer Schutzzone um die industrielle Absetzanlage Culmitzsch zur Ablagerung von Abwässern und Schlämmen des Uranerzbergbaues durch das Unternehmen Wismut verwüstet. Die Absetzbecken lagen nördlich und südlich des Ortes und stellten eine zu große Gefahr für den Ort und die Einwohner dar. Zusammen mit Culmitzsch mussten auch Teile von Sorge-Settendorf, Katzendorf, Schmirchau, Lichtenberg, Sorge und etwa zwei Drittel der Dorffläche von Gauern dem Uranbergbau weichen.

Literatur

  • Rudolf Herrmann: Heinrich von Kolmas. Ein Minnesänger aus der Gegend von Weida In: Thüringer Fähnlein, Monatshefte für die mitteldeutsche Heimat, 4. JG. Heft 9, April 1935, S. 539-543

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer, Verlag Rockstuhl Bad-Langensalza 2010, 5. verb. Auflage ISBN 978-3-86777-202-0 S. 51
  2. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze, Jenzig-Verlag 2001, ISBN 3-910141-43-9 S. 81/82
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