- Cyhalothrin
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Strukturformel Allgemeines Freiname Cyhalothrin Andere Namen 3-(2-Chlor-3,3,3-trifluor-1-propenyl)-2,2-dimethyl- cyclopropancarbonsäure-cyano(3-phenoxy- phenyl)methylester
Summenformel C23H19ClF3NO3 CAS-Nummer 68085-85-8 PubChem 5281873 ATC-Code Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Wirkmechanismus Öffnung der Na+-Kanäle
Eigenschaften Molare Masse 449,86 g·mol−1 Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Keine Einstufung verfügbarR- und S-Sätze R: siehe oben S: siehe oben Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Cyhalothrin ist ein in der Tiermedizin und in verschiedenen land- und forstwirtschaftlichen Kulturen eingesetztes Insektizid aus der Gruppe der Pyrethroide. Es ist eine weiße, geruchlose, kristalline Substanz, die kaum wasserlöslich ist. Cyhalothrin ist ein Kontaktgift und hat außerdem eine insektenabwehrende (Repellent) Wirkung, die aufgrund eines niedrigen Dampfdrucks langanhaltend ist.
Inhaltsverzeichnis
Wirkungsweise
Insekten nehmen Cyhalothrin über die Körperoberfläche auf, worauf es sich im ganzen Insektenkörper verteilt. Es ist ein Nervengift und führt dazu, dass sich die Na+-Kanäle der Nervenzellen nicht mehr schließen. Na+-Ionen strömen ungehindert in das Zellinnere hinein und es kommt zu unkontrollierbaren Nervenimpulsen. Dies führt zunächst zu Erregungszuständen mit Krämpfen, dann zu Koordinationsstörungen und schließlich zu einer Lähmung. Das Insekt ist innerhalb weniger Minuten bewegungsunfähig, man spricht von einem „knock-down“-Effekt. Der Repellenteffekt beruht auf einer Reizung taktiler Elemente in den Extremitäten („Fuß-Rückzieh-Effekt“) der Arthropoden.
Der Tod tritt erst nach einiger Zeit ein. Zecken werden innerhalb von zwei Tagen abgetötet. Die Wirkung von Cyhalothrin hält 2 Wochen bis 5 Monate an.
Bei nicht ausreichender Dosis können viele der betroffenen Insekten Cyhalothrin enzymatisch (Entgiftungsesterasen und mixed function oxidase) abbauen. Durch Zusatz von Synergisten wie Piperonylbutoxid kann der enzymatische Abbau verhindert werden.
Einsatzgebiete
Tiermedizin
Cyhalothrin wird zur Abwehr und Bekämpfung von stechenden, beißenden und saugend-leckenden Insekten eingesetzt. Es wird entweder in Form präparierter Ohrmarken (hier überwiegt der Repellenteffekt) oder als Aufguss (pour-on) verabreicht. Binnen einiger Stunden verteilt es sich dem Körper des Tieres über Schweiß und Talg. Bei Wiederkäuern ist der Wirkstoff gegen Zecken, Weidestechfliegen (Haematobia ssp.), Kopffliegen (Musca autumnalis), Bremsen, Läuse und Haarlinge, bei Schweinen gegen Läuse und beim Geflügel gegen Federlinge und Flöhe wirksam.
In der Verordnung (EWG) Nr. 2377/90 über Höchstmengen für Tierarzneimittelrückstände in Nahrungsmitteln ist der Wirkstoff für Rinder in Anhang I zugelassen. Der zulässige Rückstandshöchstwert in Nieren und Milch beträgt 50 µg/kg, in Fett 500 µg/kg. In Deutschland ist derzeit kein tiermedizinisches Präparat auf der Basis von Cyhalothrin zugelassen.
Pflanzenschutz
Im Pflanzenschutz wird Lambda-Cyhalotrin gegen Insektenbefall in land- und forstwirtschaftlichen Kulturen sowie im Gemüsebau eingesetzt. Aufgrund der hohen Toxizität für Bienen und Fische unterliegt es besonderen Anwendungsvorschriften. Es kommt als Kapselsuspension oder wasserdispergierbares Granulat in den Handel. In der Schweiz und in Deutschland ist Lambda-Cyhalotrin gegen eine Vielzahl beißender und saugender Insekten an Getreide, Raps, verschiedenen Futter- und Ölpflanzen, Gemüse, Teekräutern, Hopfen, an Beerenobst, im Weinbau sowie im Forst zugelassen. In Österreich ist das Feld der zugelassenen Einsatzmöglichkeiten weniger breit, es beschränkt sich im Wesentlichen auf einige ackerbauliche Kulturen.[2]
Handelsnamen
- Tiermedizin: Cyhalothrin ad us. vet. (CH)
- Pflanzenschutz: Karate', Trafo WG
Weblinks
- Cyhalothrin (Uni Zürich)
- Datenblatt der WHO (PDF; 60 kB; englisch)
Einzelnachweise
- ↑ In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 25. Januar 2009.
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