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Emanuel Czuber (* 19. Januar 1851 in Prag; † 22. August 1925 in Gnigl bei Salzburg) war ein österreichischer Mathematiker.
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Leben und Wirken
Czuber studierte am Polytechnikum und an der Deutschen Universität Prag, wo er ab 1872 Assistent von Karel Koristka war. 1876 habilitierte er sich dort in Geodäsie. 1874 bis 1886 war er an der zweiten deutschen Staats-Oberrealschule in Prag, nach seiner Lehramtsprüfung 1878 als Lehrer. 1878 habilitiert er sich („Theorie und Praxis der Ausgleichsrechnung“). 1886 wurde er ordentlicher Professor an der Deutschen Technischen Hochschule Brünn, wo er 1890/91 Rektor war. 1891 wurde er als Nachfolger von Anton Winckler Professor an der Technischen Hochschule Wien, was er bis zu seinem Ruhestand 1919 blieb. 1894/95 war er dort Rektor. Seinen Lebensabend verbrachte er auf seinem Landsitz in Gnigl.
Czuber beschäftigte sich vor allem mit Wahrscheinlichkeitstheorie und Versicherungsmathematik, und er arbeitete auch in einer Kommission der Versicherungswirtschaft (über Sterblichkeitsstatistik) und beteiligte sich an der Herausgabe der Volkssterbetafel für Österreich 1909/10. Außerdem hielt er ab 1894 darüber Vorlesungen in Wien. 1898 war er Präsident des Verbandes der österreichisch-ungarischen Versicherungstechniker. In einer Schrift „Die Zukunft des Versicherungswesens in Österreich“ 1916 wandte er sich gegen staatliche Monopole. Er schrieb den Artikel über Wahrscheinlichkeitstheorie in der Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften und mehrere Bücher. Er war auch in der Mathematikpädagogik aktiv, u.a. als Vorsitzender der Maturitätsprüfungen an den Realschulen. 1913 veröffentlichte er seine "Gedanken über die Reform der Technischen Hochschulen“.
1918 wurde er Ehrendoktor der TU München.
Er war seit 1878 verheiratet und hatte eine Tochter Berta, die Ferdinand Karl von Österreich (1868–1915) heiratete. 1899 wurde er Hofrat.
Schriften
- Vorlesungen über Wahrscheinlichkeitsrechnung – auf Grund einer Akademieschrift von A. Meyer, 1879
- Theorie der Beobachtungsfehler, Leipzig 1891
- Die Entwicklung der Wahrscheinlichkeitstheorie und ihre Anwendungen, Jahresbericht DMV 1899, online hier [1]
- Die Wahrscheinlichkeitsrechnung und ihre Anwendungen auf Fehlerausgleichung, Statistik und Lebensversicherung, Leipzig 1902/3, 4. Auflage 1924
- Geometrische Wahrscheinlichkeiten und Mittelwerte, 1884 (auch ins Französische übersetzt)
- Statistik und Lebensversicherung, Leipzig 1903, 2. Auflage 1908, Reprint 1968
- Die statistischen Forschungsmethoden, Wien 1921
- Die philosophischen Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung, Leipzig 1923
- Mathematische Bevölkerungstheorie, Leipzig 1923
- Vorlesungen über Differential- und Integralrechnung (2 Bände), Leipzig 1898
- Einführung in die höhere Mathematik, Leipzig 1909
- De Moivre´s Abhandlungen über die Leibrente, Wien 1906
- Die Kollektivmaßlehre, Wien 1908
Literatur
- Leopold Schmetterer: Czuber, Emanuel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 463 f.
- Eduard Doležal: Emanuel Czuber (Nachruf), Jahresbericht DMV 37, 1928, S. 287–297
Weblinks
- Literatur von und über Emanuel Czuber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Emanuel Czuber im MacTutor History of Mathematics archive (englisch)
Personendaten NAME Czuber, Emanuel KURZBESCHREIBUNG österreichischer Mathematiker GEBURTSDATUM 19. Januar 1851 GEBURTSORT Prag STERBEDATUM 22. August 1925 STERBEORT Gnigl
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