Technische Universität Wien

Technische Universität Wien
Technische Universität Wien
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Gründung 1815
Trägerschaft staatlich
Ort Wien, Österreich
Rektorin Sabine Seidler
Studenten 26.218 (SS 2011)
Mitarbeiter 3.926, davon 1.805 wissenschaftliche (Stand 31. Dezember 2008)
davon Professoren 144 (Stand 31. Dezember 2008)
Website www.tuwien.ac.at
Hauptgebäude der TU Wien, Karlsplatz
Gebäudekomplex in der Wiedner Hauptstraße

Die Technische Universität Wien (kurz TU Wien) ist die Technische Universität in der österreichischen Hauptstadt Wien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die heutige Technische Universität wurde 1815 als k. k. polytechnisches Institut von Kaiser Franz II. mit dem Ziel gegründet, Ingenieure für das Militär, Bergbau- und Bauingenieure auszubilden. Erster Direktor war Johann Joseph von Prechtl. Am 6. November 1815 wurde das k. k. polytechnische Institut feierlich eröffnet, am folgenden Tag die Vorlesungen aufgenommen. 1818 konnte das Institut in das am Karlsplatz neugebaute Gebäude übersiedeln.

1872 wurde das polytechnische Institut in die „Technische Hochschule“ umgewandelt. Seit 1919 durften Frauen inskribieren.

1975 wurde die Technische Hochschule in Technische Universität umbenannt.[1]

Fakultäten

Die TU Wien gliedert sich in folgende acht Fakultäten[2]:

Bis Ende 2003 waren die Fakultäten für Informatik, Mathematik und Geoinformation, Physik und Technische Chemie in der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (TNF) – von 2001 bis 2003 als Fakultät für Technische Naturwissenschaften und Informatik (TNI) – vereinigt.

Studienangebot

Das Studienangebot umfasst insgesamt 70 verschiedene Studien (21 Bachelor-, 41 Master-, 5 Lehramts- und 3 Doktoratsstudien). Seit dem Wintersemester 2006 werden alle Studien, mit Ausnahme der Lehramts-Studien, entsprechend der europaweit gültigen Bologna-Architektur (Bachelor-Master-Doktorat) angeboten.

Darüber hinaus bietet die TU Wien einige Weiterbildungs-Lehrgänge an:

  • MBA-Programme: Executive MBA Mergers & Acquisitions/General Management MBA/Professional MBA Automotive Industry/Professional MBA Entrepreneurship & Innovation/Professional MBA Facility Management
  • MSc-Programme: Economics/Engineering Management/Environmental Technology & International Affairs/Immobilienmanagement & Bewertung/Renewable Energy in Central & Eastern Europe/Urban Wood – Wood Based Building Design for Sustainable Urban Development
  • MEng-Programme: Membrane Lightweight Structures
  • Universitätslehrgänge: Immobilientreuhandwesen & Liegenschaftsmanagement/Industrial Engineering/Logistikmanagement/Nachhaltiges Bauen/Industrial Laser Technology/ecoTECTURE

Gebäude

Die meisten Gebäude der TU Wien befinden sich im Stadtzentrum von Wien am Karlsplatz, im 4. Wiener Gemeindebezirk, in der Nachbarschaft vieler bedeutender Kulturdenkmäler (Karlskirche, historisches Museum der Stadt Wien, Musikverein). Auf Grund der Renovierungsbedürftigkeit mancher Institute, der hohen Mieten in der Wiener Innenstadt und des geringen Platzes in den Gebäuden wurde eine Umsiedelung einzelner Institute oder der ganzen Universität an den Stadtrand evaluiert, dieser Plan wurde jedoch aufgrund mangelnder Zustimmung bei Personal und Studierenden aufgegeben.

Die vier großen Standorte sind folgende:

  • Karlsplatz: Das sogenannte Hauptgebäude in dem auch die Verwaltung untergebracht ist.
  • Getreidemarkt: Hier sind die Institute für Chemie und Maschinenbau untergebracht.
  • Gusshausstraße und Favoritenstraße
  • Freihausgründe

Persönlichkeiten und Alumni

Campus und Studentenleben

Hauptgebäude mit Karlskirche im Hintergrund

Die Gebäude der TU Wien sind nicht zu einem einzelnen Campus zusammengefasst, es gibt jedoch drei Kerngebiete. Beim Karlsplatz im 4. Wiener Gemeindebezirk befindet sich die Verwaltung sowie die Hauptbibliothek und Institutsgebäude (Hauptgebäude: Bauingenieurwesen, Architektur; Freihaus: Mathematik, Physik). Ebenfalls im 4. Bezirk befindet sich in der Gußhausstraße ein Zentrum für Elektrotechnik, direkt anschließend sind auch Informatik-Institute in der Favoritenstraße untergebracht. Im 6. Bezirk gibt es einen weiteren Mini-Campus, der die Chemiegebäude (Chemiehochhaus, Geniegebäude, Eckbau und Lehàrtrakt), das Maschinenbau-Institut und das Auditorium Maximum (Audimax) beinhaltet.

Zusätzlich gibt es einige räumlich ausgelagerte Institute, zudem wird im 2. Wiener Gemeindebezirk gemeinsam mit anderen Universitäten ein Forschungsreaktor betrieben.

In der Umgebung der TU sind viele Geschäfte und auch Lokale, die speziell auf Studenten ausgerichtet sind, entstanden. Studentenheime in TU-Nähe gibt es hingegen kaum.

Anfang 2006 wurde über einen Standortwechsel der TU Wien innerhalb Wiens nach Aspern und einem damit verbundenen Neubau als geschlossene Campusuniversität diskutiert. Im Juni entschied sich jedoch das Rektorat (nach einer ausführlichen online-Debatte mit dem Personal und den Studierenden) für eine Verdichtung am bestehenden Standort im 4. Wiener Gemeindebezirk anstatt einer Umsiedelung.

Sonstiges

  • Das Rektorenteam besteht aus Sabine Seidler (Rektorin), Johannes Fröhlich (Vizerektorin für Forschung), Adalbert Prechtl (Vizerektor für Lehre), Anna Steiger (Vizerektorin für Personal und Gender), sowie Paul Jankowitsch (Vizerektor für Finanzen).
  • Unter dem Hauptgebäude liegen heute noch die Gebeine von Antonio Vivaldi (auf dem ehemaligen Spitaller Gottsacker vor dem Kärntnertor) begraben.[3]
  • Die Universität verlieh dem Holocaustleugner Walter Lüftl 2009 ein "Goldenes Ingenieurdiplom" für "besondere wissenschaftliche Verdienste" und ein "hervorragendes berufliches Wirken" (gemäß Satzung). Nach Protesten erklärte der Rektor, die Fakultät (gemeint ist Bauingenieurwesen) habe ausdrücklich zugestimmt. Laudator der Veranstaltung am 11. Dezember 2009 in Wien war für die Bauingenieure Andreas Kolbitsch. Eine daraufhin eingesetzte Kommission hat die Verleihung widerrufen.[4] Elfriede Jelinek verfasste gegen die Ehrung einen Essay Im Reich der Vergangenheit, in dem sie unter anderem schildert, unter welchen Schwierigkeiten ihr Vater, Friedrich Jelinek, an ebendieser Universität einen Abschluss erwerben konnte und führt das auf seine Bestimmung als "Halbjude" (nach Globkes Kriterien) zurück. [5]
  • 2011 wurde die Technische Universität Wien von der Suchmaschine "Microsoft Academic Search" unter die besten hundert Einrichtungen im Bereich Computerwissenschaften gereiht.[6]

Quellen

  1. Juliane Mikoletzky: Geschichte der TU Wien
  2. White Pages der TU Wien
  3. oe1.orf.at, 19. Januar 2009 (abgerufen am 10. Februar 2011)
  4. Communiqué des Rektors
  5. Elfriede Jelinek: Im Reich der Vergangenheit. in: "Dschungel", Beilage zu jungle world, No. 1, Berlin 7. Januar 2010, S. 12f, und auf der Website der Autorin [1] autorisierte Wiedergabe. - Der Rektor der TU bezeichnet die Auszeichnung so: sie "stell(t) eine Anerkennung für ein erfolgreiches Berufsleben dar". [2] In dieser Erklärung vom Dezember 2009 verspricht er eine Untersuchung, der evtl weitere "Schritte folgen werden". Auf den öffentlich einsehbaren Diskussionsseiten der Universität gibt es eine rege Diskussion zu der Ehrung.
  6. TU Wien bei Computerwissenschaften weltweit unter Top-100. Abgerufen am 15. April 2011.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Technische Universität Wien – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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