- DX-Codierung
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Als DX-Codierung bzw. DX-Kodierung (DX steht für englisch Digital indeX) werden kodierte, elektrisch lesbare Markierungen auf den Patronen von fotografischen Filmen bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise
In der Kodierung sind u. a. Angaben über die Filmempfindlichkeit, den Belichtungsspielraum und die Filmlänge enthalten. Ein Teil der Informationen dient der Kamerasteuerung, ein anderer der Laborverarbeitung. Da es sich um Automatisierungsfunktionen handelt, kommt der Fotograf im Normalfall mit der DX-Kodierung nicht in Berührung.
Der DX-Code umfasst folgende Bestandteile:
- Schachbrettcode (CAS) auf der Filmpatrone;
- Strich- und Zahlencode auf der Filmpatrone;
- Informationsfeld auf der Filmpatrone;
- Strichcode am Filmrand bei Farbnegativfilmen.
Die Umverpackung DX-codierter Filme zeigt üblicherweise ein "DX"- oder "DXn"-Symbol, um das Vorhandensein einer entsprechenden Codierung anzuzeigen.
Schachbrettcode
Das CAS-Code (für Camera Auto Sensing Code) genannte Schachbrettmuster der DX-Kodierung auf Kleinbildfilmen im Format 135 dient der Kamerasteuerung; die enthaltenen Angaben werden von den meisten automatischen Kameras selbsttätig ausgelesen und bei der Belichtung berücksichtigt. Ältere oder einfache Kameramodelle lesen allerdings nur die Filmempfindlichkeit aus.
Der Code besteht aus 12 Feldern, die entweder leitend (silbern bzw. blank; kodiert eine logische 1) oder nichtleitend (schwarz bzw. lackiert; kodiert eine logische 0) sind, sodass die entsprechenden Kontakte an der Kamera überbrückt werden, oder auch nicht; die Informationen sind also binär kodiert.
- Feld 1 und 7: Masse (Common);
- Feld 2 bis 6: Filmempfindlichkeit (Film Speed);
- Feld 8 bis 10: Anzahl der Aufnahmen (Exposure Counts);
- Feld 11 und 12: Belichtungsspielraum (Exposure Tolerance).
Die DX-iX-Kodierung bei APS-Filmen (Filmformat IX240 aka Advantix) besteht aus erheblich mehr Feldern und speichert – entsprechend den APS-Spezifikationen – erheblich mehr Informationen.
Filmempfindlichkeit
Die Filmempfindlichkeit (Filmgeschwindigkeit) ist bei der DX-Kodierung definiert zwischen ISO 25/15° und ISO 5000/38° in 1/3 EV-Stufen; in der Regel müssen jedoch Filmempfindlichkeiten über ISO 1600/33° manuell an der Kamera eingestellt werden. Neben den 24 vordefinierten Werten stehen 8 weitere Werte für Sondereinstellungen zur Verfügung (je eine für jede Empfindlichkeitsgruppe), diese werden jedoch von den meisten Kameras gar nicht oder auf unterschiedliche Weise interpretiert [1].
Filmlänge
Die Filmlänge bzw. Bildzahl (Aufnahmeanzahl) ist bei der DX-Kodierung definiert mit 12, 20, 24, 36, 48, 60 und 72 Aufnahmen (eine Codierung für "Non-Standard" steht ebenfalls zur Verfügung) und ist mit drei Bits kodiert.
Belichtungsspielraum
Der Belichtungsspielraum ist bei der DX-Kodierung definiert mit +/- 1/2 Blende, +/- 1 Blende, +2/-1 Blende und +3/-1 Blende.
Beispiel
Die hier abgebildete Filmpatrone weist folgende DX-Kodierung auf (der Strichcode wird dabei nicht berücksichtigt):
Die untere Reihe enthält die Felder 1 bis 6, die obere die Felder 7 bis 12. Die Felder 1, 3 und 5 (beginnend unten rechts) sind leitend, die Filmempfindlichkeit beträgt also ISO 100/21°; die Felder 8 und 9 (beginnend oben rechts) sind nicht-leitend, der Film hat also 36 Bilder.
Strichcode
Der Strichcode enthält Verarbeitungsinformationen für Kopieranstalten; er umfasst Angaben über den Verarbeitungsprozess, die Filmsorte, Filmempfindlichkeit sowie die Filmlänge.
Farbnegativfilm können außerdem noch mit einen Strichcode am Filmrand versehen werden, der eine Produkterkennung enthält; auch diese Angabe ist nur relevant für die automatisierte Filmverarbeitung in Kopieranstalten.
Geschichte und Entwicklung
Die DX-Kodierung für das Filmformat 135 wurde 1983 von Kodak eingeführt, um die Handhabung von Kleinbildfilmen zu vereinfachen. Die meisten Kleinbildfilme sind heute DX-kodiert, bei Produkten aus osteuropäischen Ländern, Russland oder Asien fehlen diese Kodierungen jedoch häufig.
Eine erweiterte Variante ist DX-iX (data exchange - information exchange), das mit dem Advanced Photo System im Jahr 1996 eingeführt wurde und ausschließlich bei APS-Filmen (Filmformat IX240 aka Advantix) verwendet wird.
Seit etwa 1998 steht ein dem DX-Code ähnliches Identifizierungssystem auch für Rollfilme der Formate 120 und 220 zur Verfügung, das von Fujifilm unter der Bezeichnung "Barcode System" eingeführt wurde. Hierbei wird Filmformat und -länge, die Filmempfindlichkeit und der Filmtyp im Rahmen eines Barcodes auf dem Aufkleber kodiert, der den lichtempfindlichen Film mit dem Trägerpapier verbindet[2]. Dieser Barcode kann von einigen neueren Mittelformatkameras gelesen werden.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Matthias Paul, Administrator im Minolta-Forum Ausführliche Informationen zum DX/CAS-Code im Rahmen eines Forenartikels
- ↑ Matthias Paul, Administrator im Minolta-Forum Informationen zu Barcodes auf Rollfilmen
Weblinks
- Wie ist die DX-Codierung aufgebaut? (Foto-FAQ von Mark Paede)
- Übersicht zu den verschiedenen DX-Codes
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