- Daffy Duck
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Daffy Duck ist eine Zeichentrickfigur im Besitz der Warner Bros., die vor allem durch ihre Auftritte in den Reihen „Looney Tunes“ und „Merrie Melodies“ Berühmtheit erlangte.
Er trat erstmals 1937 in Tex Averys Zeichentrickfilm „Porky's Duck Hunt“ auf und entwickelte sich durch die Einflüsse verschiedener Produzenten, Regisseure und Cartoonisten zu einem der beliebtesten Charaktere der Warner Bros. Besonders als Gegenpart zu Bugs Bunny konnte er bald die Sympathien der Zuschauer für sich vereinnahmen. Charakteristisch ist seine lispelnde, feuchte Aussprache. In Deutschland wurde Daffy Duck bis 1996 meist von dem Schauspieler Dieter Kursawe gesprochen.
Inhaltsverzeichnis
Charakter
Die schwarze Ente war die erste Cartoonfigur aus der Gattung der „Knallkopp“-Charaktere, d. h. jener Sorte von aggressiven Figuren, deren Handeln und Denken gänzlich von den Konventionen hergebrachter Logik entkoppelt und stattdessen konsequent widersinnig und alogisch konzipiert sind. Cartoonfiguren aus früheren Jahren, besonders jene von Walt Disney, folgten in ihrem Handeln zunächst den gleichen logischen Grundsätzen, wie sie auch in der Wirklichkeit gemeinhin praktiziert werden, und erlitten erst später karikaturistisch überzeichnete Missgeschicke.
Daffys Persönlichkeit ist vielen unterschiedlichen Charakterisierungen unterworfen gewesen; so wurde er von verschiedenen Künstlern beispielsweise als wahnsinniger, irre-kichernder Pfiffikus oder raffgieriger, meckernder und ruhmsüchtiger Strolch dargestellt.
Geschichte
1930er- und 1940er-Jahre
Bei seinem ersten Auftritt 1937 in einer handelsüblichen Schlagabtauschgeschichte über Jäger und Gejagte (mit Schweinchen Dick als Daffys Gegenspieler), zog Daffy erhebliche Aufmerksamkeit auf sich. Er wurde als durchsetzungsfähiger, jede Zurückhaltung über Bord werfender, auseinandersetzungsfreudiger Unruhestifter dargestellt, ein Figurentypus, der zu diesem Zeitpunkt etwas vollkommen Neues darstellte.
In seinem äußeren Erscheinungsbild war er zu diesem Zeitpunkt kurz und untersetzt, mit gedrungenen Watscheln und dickem Schnabel. Die einzig bleibenden Elemente in seinem Habitus, welche zu diesem Zeitpunkt bereits feststanden, waren sein schwarzes Gefieder und seine charakteristische Lispelstimme. Diese lieh ihm in den USA der Schauspieler Mel Blanc, der sie ironischerweise an den Sprachfehler des Produzenten Leon Schlesinger anlehnte.
In den 30er und 40er Jahren verwendete der Zeichentrickkünstler Bob Clampett Daffy in zahlreichen Cartoons der Warner Brothers. Clampetts Interpretation der Figur ist ein wilder Exzentriker, der unentwegt durch das Bild saust und den Ruf „Hoo-hoo! Hoo-hoo!“ ausstößt. Äußerlich unterzog Clampett Daffy einer Verschlankungskur, indem er ihn als einen großen und schlanken, beinahe schlaksigen Erpel zeichnen ließ und seinen Schnabel und seine Füße abrundete.
Zu Beginn der 40er Jahre zähmte der Regisseur Robert McKimson die Figur ein wenig. Daffys ehemaliger Rivale, Schweinchen Dick, wurde ihm als Partner zur Seite gestellt. Während des Zweiten Weltkrieges trat Daffy in zahlreichen Propagandafilmen auf.
1950er-Jahre
Nachdem Bugs Bunny Daffy als die populärste Zeichentrickfigur der Warner Brothers in den Schatten stellte, begann man ihn zunehmend als Gegenspielerfigur des Kaninchens einzusetzen, dem er eifersüchtig und um Aufmerksamkeit buhlend das Rampenlicht streitig machte. Daneben verwendete man ihn in zahlreichen Cartoons die populäre Filme und Radio Serials parodierten (z.B. „Robin Hood Daffy“ von 1958). 1953 traf er in dem Zeichentrickfilm „Duck Dodgers in the 24th 1/2 Century“ erstmals auf die Schurkenfigur von Marvin dem Marsmenschen. Zu jener Zeit redesignte ihn der Zeichentrickfilmer Chuck Jones erneut charakterlich, indem er ihn hagerer und grummliger darstellte. In Jones berühmter „Hunter's Trilogy“ („Rabbit Fire“, „Rabbit Seasoning“ und „Duck! Rabbit! Duck!“) bringt Bugs den unbedarften Jäger Elmer Fudd dazu, Daffy auf verschiedene Weisen den Schnabel abzuschießen (welcher natürlich jedes Mal binnen Augenblicken wieder in seine alte Position zurückkehrt). Hier ist Daffy nicht länger eigensüchtig, sondern schlicht darum bemüht, sich selbst „irgendwie durchzuschlagen“. Da er aber nichts, was er anpackt richtig machen kann, sondern stets alle seine Unterfangen nach hinten losgehen, muss er mal den Verlust seiner Schwanzfedern und mal den Verlust seiner Würde verschmerzen.
In der Tat kristallisierte sich der neue, egozentrische Daffy als solcher gerade in den Cartoons von Jones heraus. Viele Kritiker betrachten Jones Cartoon „Duck Amuck“ (1953), der geschickt eine Geschichte als solche mit genrereflektierenden Kunstgriffen vermischt und so das Medium in sich selbst transzendiert, als den gelungensten Daffy Duck Cartoon, wenn nicht gar als den besten Cartoon überhaupt. In dieser Episode wird Daffy von einem gottgleichen Zeichentrickanimateur drangsaliert, dessen bösartiger Pinsel die Zeichentrickwelt, in die Daffy eingebettet ist, respektlos-willkürlich-leichtfertig verändert: so ändern sich Szenerie, musikalische Untermalung, die Synchronisation und selbst Daffys äußere Gestalt unentwegt. Als Daffy schließlich von dem Schuldigen verlangt, sich erkennen zu geben, stellt sich heraus, dass es sich bei dem ruchlosen Animateur um keinen anderen als Bugs Bunny handelt. „Duck Amuck“ veranschaulicht auf eindrucksvolle Weise, dass die Persönlichkeit einer Figur unabhängig von ihrem Auftreten, ihrer Umgebung, Stimme und dem Handlungsschema ihrer Geschichte wiedererkannt werden kann.
1960er-Jahre
In den 60er Jahren wurde Daffy von Warner Bros. als Schurkenfigur in verschiedenen Speedy Gonzales Cartoons verwendet.
1980er-Jahre bis Gegenwart
Chartplatzierungen Erklärung der Daten Singles Party Zone (Duffy Duck feat. The Groove Gang) DE 23 06.05.1991 (11 Wo.) UK 58 06.07.1991 (3 Wo.) 80er und 90er Jahren und in den frühen Jahren des neuen Jahrtausends trat Daffy in kleinen Rollen in Zeichentrickfilmen oder in Mischfilmen, in denen Zeichentrickfiguren mit realen Schauspielern interagieren, auf. So lieferte er sich in „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ (1988) mit Donald Duck ein Duell als Pianist, in dem beide einander in einem Nachtklub mit ihren Spielkünsten am Klavier zu überbieten suchten. 1991–1995 trat Daffy in der Fernsehserie Tiny Toon Abenteuer als Mentor des kleinen Plucky Duck und als Lehrer an der ACME-Looniversity in Erscheinung. Später hatte er in den Real-Zeichentrick-Mischfilmen „Space Jam“ (1996) und „Looney Tunes: Back in Action“ (2003) sogar in Hauptrollen. Seit 2003 ist er eine feste Figur in der Cartoon-Serie Duck Dodgers, die von den Kritikern überwiegend wohlwollend aufgenommen wurde.
In denDiskografie
- 1991: Party Zone (feat. The Groove Gang)
- 1992: Dynamite
Quellen
- ↑ a b Hit Bilanz, deutsche Chart-Singles auf CD-Rom, Taurus Press
- ↑ a b Duffy Duck in den UK-Charts
Weblinks
Commons: Daffy Duck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Porträt über Daffy Duck auf der Website von Warner Bros.
- Cartoons mit Daffy Duck auf der Website von Warner Bros.
- Duffy Duck bei Discogs (englisch)
Kategorien:- Tex Avery
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