- Tex Avery
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Tex Avery (* 26. Februar 1908 in Taylor, Texas; † 26. August 1980 in Burbank, Kalifornien; eigentlich Frederick Bean Avery) war ein US-amerikanischer Regisseur und Zeichner von Zeichentrickfilmen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach seinem Studium am Chicago Art Institute ging Avery nach Kalifornien und versuchte sich zunächst als Cartoonist für Zeitungen und Zeitschriften. Dort wurden seine Fähigkeiten aber nicht erkannt und er wechselte alsbald zum Zeichentrickfilm. Bei den Warner Brothers war er Regisseur für die Reihen Looney Tunes und Merrie Melodies, bevor er 1941 zu Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) wechselte.
Avery hat wie kein zweiter die Möglichkeiten des Zeichentricks durch aberwitzige Übertreibungen bis an die Grenze ausgeschöpft. In seinen Filmen laufen die Figuren sowohl durch den Vorspann (Swing Shift Cinderella) als auch den Abspann (Happy-Go-Nutty). Sie halten während dramatischer Szenen plötzlich inne und sprechen direkt zum Publikum („Aufregend, nicht?“) oder lüften die Leinwand und blicken in die nächste Szene. Seine bekanntesten Figuren sind Daffy Duck (1937), der Hund Droopy (1942) und Bugs Bunny (1940), bei dessen erstem Filmauftritt in Die Hasenfalle Tex Avery auch Regie führte. Von Tex stammt auch Bugs Bunnys Erkennungssatz „What’s Up, Doc?“ (dt. „Was geht ab?“). Außerdem schuf Avery die Charaktere Elmer Fudd (eingeführt 1937 als namenloser Egghead), das verrückte Eichhörnchen Screwy Squirrel (1944, eingeführt als Screwball Squirrel) sowie eine Reihe von Märchenadaptionen, in denen ein namenloser Wolf auftritt, der beim Anblick einer schönen Frau (Rotkäppchen, Aschenputtel) stets völlig aus dem Häuschen gerät. Dieses unvergleichliche Wolfsgeheul wird gern und oft zitiert/parodiert, zum Beispiel bei den Simpsons.
Einige Effekte der Filme Falsches Spiel mit Roger Rabbit (1988) und Die Maske (1994) mit Jim Carrey beruhen auf Ideen von Avery. Die Tex Avery Show aus dem Jahr 1997 ist eine Hommage an den Zeichner, hat aber weder mit seinen Figuren noch mit seinem inhaltlichen Anspruch etwas gemein.
Tex Avery starb am 26. August 1980 im kalifornischen Burbank an Lungenkrebs.
Filmografie (Auswahl)
- 1939: Blitzschnell durch Amerika (Detouring America) (Warner)
- 1940: Die Hasenfalle (A Wild Hare) (Warner)
- 1942: Blitz Wolf (mit dem Wolf, MGM)
- 1943: Red Hot Riding Hood (mit dem Wolf, MGM)
- 1943: What's Buzzin' Buzzard? (MGM)
- 1944: Screwball Squirrel (MGM)
- 1944: Happy-Go-Nutty (mit Screwy Squirrel, MGM)
- 1944: Big Heel-Watha (mit Screwy Squirrel, MGM)
- 1944: The Screwy Truant (mit Screwy Squirrel und in einem Gastauftritt - dem Wolf, MGM)
- 1945: Swing Shift Cinderella (mit dem Wolf, MGM)
- 1945: Jerky Turkey (MGM)
- 1953: Little Johnny Jet
- 1954: Billy Boy (MGM)
- 1955: Crazy Mixed Up Pup
- 1955: The Legend of Rockabye Point
Literatur
- Patrick Brion, Tex Avery: Tex Avery. Schuler, Herrsching 1986, ISBN 3-7796-5238-2
- Joe Adamson: Tex Avery: King of Cartoons. The Man Who Created Bugs Bunny, and the Story Behind Those Lunatic Looney Tunes. Da Capo Press, New York 1985, ISBN 0-306-80248-1
Weblinks
- Tex Avery in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Tex Avery im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Tex Avery im Internet Archive
- Die Animationsfilme von Tex Avery Essay in der Zeitschrift Filmbulletin (PDF-Datei; 1,27 MB)
- Tex Avery Tribute (engl.)
- Tex Avery: A Brief History (engl.)
- Tex Avery at MGM's 1942 - 1955
- Bright Lights Film Journal: The Life and Career of Tex Avery
- Bright Lights Film Journal: The fairy Tales of Tex Avery
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