Daith

Daith
Daith
Daith.png
Lage Ohrmuschel
Schmuck Micro-Ball-Closure-Ring, Micro-Barbell
Hinweis zum Schmuck
Heilungsdauer 3 - 6 Monate
Hinweis zur Heilungsdauer
Themenübersicht

Ein Daith ([ dʌθ?/i] oder [deɪθ]) ist ein Piercing in der waagerechten Brücke und innersten Auswölbung der Ohrmuschel und damit eine spezielle Form des Ohrlochs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Kultur

Bei dem Daith handelt es sich um ein Piercing das sich erst in den 1990er Jahren mit der zunehmenden Popularisierung von Piercings als Modeschmuck verbreitete.

Die Sephira Da'ath im kabbalistischen Lebensbaum

Die Bezeichnung „Daith“ leitet sich von dem hebräischen Wort daath (Wissen) ab. Das Wort geht auf den Da'at zurück, einen Begriff aus der Kabbala, der mystischen Tradition des Judentums und bezeichnet ein Element der Sephiroth, der zehn göttlichen Emanationen.

Eine Kundin des US-amerikanischen Piercers Erik Dakota aus Kalifornien, soll dem Piercing, das sie gemeinsam mit Dakota entwickelte, diesen Namen gegeben haben. Die Bezeichnung spielt darauf an, dass zur Durchführung besonderes Können und Geschick erforderlich seien. Zur Motivation der Kundin, sich dieses Piercing stechen zu lassen, wurden auch spirituelle Gründe mit Verweis auf den Hinduismus angegeben.[1][2]

Zusammen mit dem Apadydoe, dem Rook und dem Industrial-Piercing, welche ebenfalls auf Dakota zurückgehen sollen, wurde das Daith-Piercing 1992 erstmals im Body Play Magazin von Fakir Musafar öffentlich vorgestellt.[3]

Durchführung und Heilung

Wie auch bei anderen Piercings, wird zunächst die zu durchstechende Hautpartie desinfiziert. Anschließend werden gegebenenfalls Ein- und Ausstischstellen mit einem Stift markiert und einer speziellen Nadel durchstochen. Damit die umliegenden Knorpelbereiche der Ohrmuschel nicht verletzt werden, wird häufig eine gebogene Nadel verwendet.

Wahlweise verwenden Piercer auch eine sogenannte Receiving Tube, eine meist aus Edelstahl gefertigte Schutzröhre. Diese wird an der Unterseite der zu durchstechenden Stelle gegengehalten, sodass die Nadel zunächst durch den Knorpel gestochen, und danach in die Röhre hineingleiten kann, ohne dabei umliegendes Gewebe zu verletzen.

Wie auch bei anderen Piercings im Knorpelbereich wird häufig das Punchen empfohlen um die Heilungsphase zu erleichtern. Dabei wird das Gewebe nicht durchstochen sondern herausgestanzt um Druck zu vermeiden der von dem eingesetzten Schmuck auf das feste Knorpelgewebe ausgeübt werden kann.[4]

Ein richtiges Daith-Piercing muss laut Fakir Musafar so platziert sein, dass es optisch den Anschein erweckt, es würde mit dem unteren Teil des eingesetzten Ringschmucks direkt aus dem Gehörgang heraustreten.[1] Für den Einsatz ist ein besonders kleiner Ball Closure Ring oder ein Barbell geeignet, auch Micro-BCR beziehungsweise Micro-Barbel genannt. Auf Grund der besonders kleinen und engen Stelle erfordert das Stechen besonderes Fingerspitzengefühl.

Das Piercing gehört zu den schmerzhafteren Knorpelpiercings mit einer möglicherweise längeren Heilungsphase aufgrund des vergleichsweise festen Knorpelgewebes an dieser Stelle.

Die Heilungsdauer beträgt zwischen drei und sechs Monaten.

Variationen

Im Gegensatz zu vielen anderen Piercings ist das Dehnen eines Daith unüblich und oft auch kaum möglich, da es sich um einen zu kleinen anatomischen Bereich handelt.

Weitere Piercings innerhalb der Ohrmuschel sind das Tragus-, Rook-, Snug-, Conch- und Helix-Piercing

Weblinks

 Commons: Daith-Piercings – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Fakir Musafar: The Unique Piercings of Erik Dakota, Body Play Magazin #4, 1992
  2. Das Daith-Piercing bei BMEzine
  3. Erik Dakota bei BMEzine
  4. Das Daith-Piercing bei piercing-magazin.de
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