- Damas de Blanco
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Die Damen in Weiß (span. Damas de Blanco) sind ein bislang loser Zusammenschluss von Frauen in Kuba, deren Männer und Söhne für Meinungs- und Pressefreiheit eingetreten sind und deshalb vom kubanischen Regime verhaftet wurden.
Jeden Sonntag marschieren die Damen in Weiß in der kubanischen Hauptstadt Havanna über die Avenida Cinco zur Kirche Santa Rita und führen dabei Bilder von ihren inhaftierten Angehörigen mit sich. Sie tragen dabei weiße Kleidung, die sowohl für Frieden als auch für die Unschuld der verhafteten Männer und Söhne steht.
Mit dieser Form der Demonstration spielen sie auf die Proteste der Madres de Plaza de Mayo an, die wöchentlich an ihre, während der Militärdiktatur der 1970er Jahre in Argentinien „verschwundenen“ Kinder erinnern. Jedoch distanzieren sich die Madres de Plaza de Mayo von den Damen in Weiß. So protestierte Hebe de Bonafini, die Präsidentin der argentinischen Vereinigung, gegen die Benutzung weißer Kopftücher durch die kubanische Gruppe: „Unser weißes Kopftuch steht für das Leben, während diese Damen, von denen Sie sprechen, für den Tod stehen. Diese Frauen verteidigen den Terrorismus der Vereinigten Staaten.“
Durch ihre Aktionen hat die Gruppe auch die Blicke der internationalen Öffentlichkeit auf sich gezogen. Das Regime beobachtet die Vereinigung, hat aber bislang von Gewaltmaßnahmen abgesehen und beschränkt sich auf diffamierende Propaganda.
Die Damen in Weiß wurden im Jahr 2005 vom Europaparlament zusammen mit der Organisation Reporter ohne Grenzen und der nigerianischen Anwältin Hauwa Ibrahim mit dem Sacharow-Preis ausgezeichnet.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ tagesschau.de: Sacharow-Preis geht nach Europa, Kuba und Nigeria
Weblinks
- Offizieller Webauftritt der Damen in Weiß (spanisch)
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