- Havanna
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23.1225-82.38638888888959Koordinaten: 23° 7′ N, 82° 23′ W
La Habana La Habana auf der Karte von Kuba
Basisdaten Staat Kuba Provinz La Habana Stadtgründung 16. November 1519 Einwohner 2.141.993 (2010) Stadtinsignien Detaildaten Fläche 721 km² Bevölkerungsdichte 2.971 Ew./km² Höhe 59 m Stadtgliederung 15 Bezirke Gewässer Floridastraße, Río Almendares Postleitzahl 10200, 10900, 10100 Vorwahl (+53) 7 Zeitzone UTC-5 Stadtvorsitz Juan Contino Aslán Stadtpatron San Cristóbal Quellen: [1][2] Havanna Skyline. Blick vom Leuchtturm (El Morro) Blick auf das Kapitol in Havanna Altstadt von Havanna Havanna, spanisch La Habana oder mit vollständiger Bezeichnung Villa San Cristóbal de La Habana ist die Hauptstadt der Republik Kuba und zugleich eigenständige Provinz. Mit rund 2,14 Millionen Einwohnern ist sie die drittgrößte Metropole der Karibik. Die Stadt grenzt im Norden an den Atlantischen Ozean, bzw. die Straße von Florida. Die östlich des Zentrums gelegene „Bahía de La Habana“ beheimatet die drei großen Häfen der Stadt. Havanna ist in 15 Stadtbezirke untergliedert. Seit dem Jahr 1982 ist die Altstadt, La Habana Vieja, UNESCO Weltkulturerbe.[3]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ursprünglich wurde Havanna im Jahr 1515 von dem Konquistador Diego Velázquez de Cuéllar in der Nähe der heutigen Stadt Batabanó gegründet. Im Jahr 1519 wurde Havanna an den heutigen Standort verlegt. Die Stadt entwickelte sich aufgrund der überaus günstigen Lage zu einem wichtigen Handels- und Militärhafen.
Die Stadt litt sehr unter Angriffen von Piraten, die von den wertvoll beladenen spanischen Schiffen angezogen wurden: 1538 wurde sie niedergebrannt und 1553/1555 geplündert. Havanna wurde 1607 Hauptstadt der spanischen Kolonie Kuba. Großbritannien nahm 1762 während des Siebenjährigen Krieges die Stadt durch die Belagerung von Havanna ein und tauschte sie im Pariser Frieden gegen Florida. Nachdem sie wieder in spanischem Besitz war, wurde sie zur am stärksten befestigten Stadt Amerikas ausgebaut.
Im Hafen der Stadt ereignete sich am 4. März 1960 durch zwei Explosionen die Zerstörung des belgischen Frachtschiffs La Coubre. Das Schiff hatte für Kuba bestimmte Waffen geladen. Gegen 15:15 Uhr erfolgte die erste Detonation. Als sich bereits Rettungskräfte an Bord aufhielten, kam es etwa 30 Minuten später zu einer zweiten Explosion. Insgesamt starben 101 Menschen, weitere etwa 200 wurden durch Trümmerteile und sonstige Auswirkungen der beiden Detonationen verletzt. Es besteht der Verdacht, dass der US-Geheimdienst CIA in die Angelegenheit verstrickt ist, was jedoch bestritten wurde.[4]
Stadtbezirke
Havanna ist in 15 Stadtbezirke untergliedert:
- Arroyo Naranjo
- Boyeros
- Centro Habana
- Cerro
- Cotorro
- Diez de Octubre
- Guanabacoa
- La Habana del Este
- La Habana Vieja (Altstadt)
- La Lisa
- Marianao
- Playa (mit dem Viertel Miramar)
- Plaza de la Revolución (manchmal auch nur Plaza mit dem bekannten Viertel Vedado)
- Regla
- San Miguel del Padrón
Sehenswürdigkeiten
Besonders sehenswert ist die Altstadt Havannas, mit ihren barocken und neoklassischen Monumenten, die zu den ältesten spanischen Kolonialsiedlungen gehört. Sie wurde bereits 1982 unter das UNESCO Weltkulturerbe gestellt, und wird seitdem stückweise restauriert. Eines der schönsten Gebäude darin ist der 'Palacio de los Capitanes Generales', der ehemalige Gouverneurspalast. Außerdem sehenswert ist das Castillo de la Real Fuerza, sowie die Hafenfestung auf der östlichen Seite der Einfahrt zur Bahia, La Cabaña. Touristische Highlights sind der restaurierte Plaza Vieja und die Calle Obispo.
Weitgehend von jeglicher Restaurierung verschont geblieben ist der Stadtteil Centro Habana, der sich westlich des Prado, am Malecón entlang bis nach Vedado erstreckt. Nur selten verirren sich Touristen in dieses Viertel. Über einige Hotels verfügt das Viertel nur entlang des Malecón und am westlichen Rand, darunter das traditionsreiche "Inglaterra" und das mondäne "Hotel Nacional de Cuba", das zum dahinter liegenden früheren Hotelklotz "Capri" einen großen Kontrast bildet. Die Bausubstanz im Centro ist überwiegend von Zerfall geprägt, nach der weitgehend abgeschlossenen Sanierung von Vieja werden allerdings auch einige Gebäude in Centro erneuert. Die koloniale verfallene Pracht, die größtenteils im 19. Jahrhundert entstand, verleiht der Metropole einen faszinierenden morbiden Charme, der Havanna unverwechselbar macht.
Ein weiterer Anziehungspunkt ist der Platz der Revolution (Plaza de la Revolución). Geprägt ist der Platz durch einen 142 Meter hoher Obelisken, der zusammen mit einer Sitzstatue José Martís an den Dichter und Freiheitshelden erinnert. Um den riesigen Platz herum gruppieren sich Regierungsgebäude, die wie das Monument aus den Jahren vor der kubanischen Revolution stammen. Darunter das Innenministerium mit einem Wandbild Che Guevaras aus Stahl und dem monumentalen Gebäude des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas (PCC). Am Ersten Mai füllt sich der Platz mit Millionen von Menschen, die aus dem ganzen Land anreisen um den Feiertag zu begehen.
Unweit des Platzes der Revolution befindet sich der größte Friedhof Lateinamerikas, der Cementerio Cristóbal Colón.Wirtschaft
Havanna ist der bedeutendste Industriestandort in Kuba. Angesiedelt ist hier insbesondere die Produktion von Metallwaren, Maschinen und chemischen Erzeugnissen. Außerdem werden Spirituosen (z.B. der Rum Havana Club), Tabakwaren und Textilien produziert.
Zigarren, die in Havanna selbst gedreht werden, heißen nach der Stadt Havannas. Alle anderen Zigarren dürfen diesen Namen nicht verwenden.
Havannas größter Wirtschaftszweig ist der Tourismus.
Darüber hinaus ist in Havanna der ägyptische Omnibushersteller Manufacturing Commercial Vehicles in einem Joint-Venture mit dem Ministerio del Transporte de la República de Cuba vertreten und ist als lokaler Generalimporteur für die Marken des Mutterkonzerns Daimler tätig. Produziert werden allerdings auch Modelle der hauseigenen Marke MCV.
Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt ist zugleich das wichtigste Verkehrszentrum des Landes. Havanna verfügt sowohl über einen bedeutenden Naturhafen als auch einen internationalen Flughafen (der Aeropuerto Internacional José Martí im Süden der Stadt). Die Bucht von Havanna ist einer der sichersten Häfen der Welt. Der Zugang zum offenen Meer wird durch die Beschaffenheit der Küstenlinie auf einen sehr schmalen Zugang begrenzt.
Der Nahverkehr wird durch Touristen in der Regel mit legalen Taxis oder illegalen Mitfahrgelegenheiten bestritten. Eine gute Alternative bieten die extrem preiswerten Busse, die in allen Teilen Havannas eingesetzt werden. Taxis, die auf festen Strecken verkehren und die zu extrem niedrigen Preisen in nationaler Währung genutzt werden können, sind den Einheimischen vorbehalten. Berühmt waren die so genannten „Camellos“, von Zugmaschinen angetriebene Großbusse, die durch ihre zwei „Höcker“ vage an ein Kamel erinnerten. Durch den Import neuer chinesischer Linienbusse sind diese ersetzt worden, und die Situation des Nahverkehrs in Havanna hat sich in den letzten Jahren spürbar entspannt. Die übrigen Busse stammen überwiegend aus den Niederlanden und aus Katalonien, kurioserweise sind noch die originalen Etiketten in den Fahrzeugen befestigt. Berühmt ist Havanna zudem für seine alten Autos, die das Stadtbild prägen. Neben US-amerikanischen Oldtimern, überwiegend aus den fünfziger Jahren, gibt es Fahrzeuge der Marke Lada in großer Zahl.
Bildung
Wichtige Bildungseinrichtungen in Havanna sind:
- Universidad de La Habana
- Instituto Superior de Arte
- Instituto Superior Politécnico, bekannter unter dem Kürzel CUJAE
Städtepartnerschaften
- Athen (Griechenland)
- Baguio City (Philippinen)
- Glasgow (Schottland)
- İzmir (Türkei)
- Madrid (Spanien)
- Mar del Plata (Argentinien)
- São Paulo (Brasilien), seit 2000
- Teheran (Iran)
- Belgrad (Serbien)
Filmische Rezeption
- Suite Havanna / Suite Habana, Regie: Fernando Pérez, Kuba, 2003, 80 min
- Unser Mann in Havanna (nach dem gleichnamigen Roman von Graham Greene, Regie: Carol Reed, GB, 1959, 111 min
- Erdbeer und Schokolade / Fresa y Chocolate, Regie: Tomás Gutiérrez Alea, Juan Carlos Tabío, Kuba, 1994, 106 min
- Dirty Dancing Havanna Nights, 2004
- Habana Blues, 2005
- Havanna, Regie: Sydney Pollack, USA, 1990, 140 min
- Buena Vista Social Club, Regie: Wim Wenders, USA/Frankreich, 1999, 105 min
- Havanna – Die neue Kunst, Ruinen zu bauen, Deutschland, 2006
- Rincón, Deutschland/Kuba, 2005
Literatur
- Gerhard Drekonja-Kornat (Hg.): Havanna. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. LIT Verlag, Münster-Wien 2007. ISBN 978-3-7000-0648-0
- Barbara Dröscher: Havanna Lektionen. Kuba zwischen Alltag, Kultur und Politik. ed. tranvía, Berlin 2011, ISBN 978-3-938944-51-6
- Reinhard Kleist: Havanna. Eine kubanische Reise. Carlsen, 1. Auflage 2008, ISBN 978-3-5517-3434-1
- Eduardo Luis Rodriguez: The Havana Guide - Modern Architecture 1925 - 1965. Princeton Architectural Press ISBN 1-56898-210-0
- Jens Sobisch: City Guide Havanna und Umgebung. Reise Know-How Verlag, 335 Seiten, 1. Auflage 2006, ISBN 3-8317-1394-4
Siehe auch
Weblinks
Wiktionary: Havanna – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenCommons: Havanna – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ http://www.geopostcodes.com/de/index.php?pg=browse&grp=0&niv=3&id=383&l=0&sort=1
- ↑ http://www.one.cu/publicaciones/provincias_masinf/la%20habana.htm
- ↑ http://www.one.cu/publicaciones/provincias_masinf/la%20habana.htm
- ↑ Cuba kompakt, Ausgabe März 2005, Seite 2, abgefragt am 3. März 2010
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