- Dampflokverbot
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Der Begriff Dampflokverbot ist ein Schlagwort, welches das Verbot des Einsatzes von Dampflokomotiven auf einer Eisenbahnstrecke oder im kompletten Streckennetz einer Bahngesellschaft bezeichnet. In Europa bestanden explizite Dampflokverbote bei der Deutschen Bundesbahn (1977–1985) und den British Railways (1968–1971).
Dampflokverbot in Deutschland
Die Deutsche Bundesbahn beendete am 26. Oktober 1977 mit der Stilllegung der schweren Güterzugmaschinen, Baureihen 050 und 043, die Ära der Dampflokomotiven im normalen Verkehr in Westdeutschland. Um dieses von der Öffentlichkeit und den Massenmedien verfolgte Ereignis als endgültig zu manifestieren, erließ die technische Aufsicht der Bundesbahn unter Federführung des Ministerialdirigenten Binnewies wenige Tage später das sogenannte „Dampflokverbot“. Von nun an durften, um die DB als fortschrittliches Unternehmen zu präsentieren, auf dem gesamten bundeseigenen Streckennetz keine Dampfloks mehr verkehren, auch nicht mit Nostalgiefahrten. Begründet wurde das Dampflokverbot mit fehlenden Möglichkeiten zum Wassernehmen von Dampflokomotiven, vor allem aber mit fehlenden Brandschutzstreifen, selbst im Winter. Das streng einzuhaltende, aber im Laufe der Jahre immer stärker kritisierte Verbot wurde erst zum 150-jährigen Jubiläum der deutschen Eisenbahn 1985 sukzessive aufgehoben.
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