- Bahnstrecke Rheine–Emden
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Emslandstrecke Kursbuchstrecke (DB): 395 Streckennummer: 2931 (Rheine–Emden Süd)
1570 (Emden Süd–Norden)
1572 (Emden Hbf–Außenhafen)
1574 (Norden–Norddeich Mole)Streckenlänge: 176 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~ Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h Bundesland: Niedersachsen LegendeAls Emslandstrecke – seltener auch Emslandbahn oder Emslandlinie – wird die Eisenbahnstrecke von Rheine über Salzbergen, Lingen (Ems), Meppen, Lathen, Papenburg und Leer (Ostfriesl) nach Emden und weiter nach Norden und Norddeich Mole in Ostfriesland bezeichnet, da sie fast auf der ganzen Länge dem Flusslauf der Ems folgt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Strecke ist Teil der „Hannoverschen Westbahn“, die in den 1850er Jahren zur Erschließung der westlichen Teile des damaligen Königreichs Hannover von den Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen gebaut wurde. Als erster Abschnitt dieser Verbindung wurde bereits am 24. November 1854 der Abschnitt Emden–Papenburg eröffnet, der jedoch noch keinen Anschluss an das bestehende Eisenbahnnetz besaß. Die Bahnstrecke wurde von beiden Seiten her gebaut, 1855 eröffnete man das Teilstück Löhne–Osnabrück und ein Jahr später konnte der durchgehende Verkehr zwischen Löhne und Emden aufgenommen werden.
In Lingen entstanden ab 1855 die zentralen Werkstätten für diese Bahnstrecke, aus denen später das Ausbesserungswerk Lingen hervorging, wo bis 1985 Dampflokomotiven und Waggons unterhalten wurden. In Rheine stieß die von der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft (KWE) gebaute Bahnstrecke von Münster auf die „Westbahn“, mit weiteren Streckenbauten entstand hier in den folgenden Jahrzehnten ein großer Eisenbahnknoten.
1868 ging die Strecke von Rheine bis Emden in den Besitz der KWE über, die sie bis zur Verstaatlichung betrieb. In den folgenden Jahren wurde die Strecke von der jeweiligen Staatsbahn betrieben, also zunächst der Preußischen Staatsbahn.
Mit der „Ostfriesischen Küstenbahn“ wurde 1883 die Verlängerung der Strecke von Emden über Norden, Esens und Wittmund nach Jever und nach Norddeich eröffnet, diese Strecke erhielt westlich des Emder Stadtgebiets eine Haltestelle an der Larrelter Straße. Später wurde diese in Emden West und der hannöversche Bahnhof in Emden Süd umbenannt.
Im September 1971 wurde der neue Emder Hauptbahnhof an der Stelle des bisherigen Westbahnhofs eröffnet. Von diesem Zeitpunkt an fuhren auch die von Rheine kommenden Züge den neuen Hauptbahnhof an. Der Südbahnhof diente noch einige Jahre als Notbahnsteig für Fälle, in denen der Hauptbahnhof nicht erreicht werden konnte, z. B. wenn die Klappbrücke über das Emder Fahrwasser nicht passierbar war, und wurde bald gar nicht mehr angefahren. Die Gleise wurden schließlich im Jahr 2005 komplett entfernt.
Dampflok-Abschied
Die Emslandstrecke war die letzte Strecke der damaligen Deutschen Bundesbahn, auf welcher planmäßig Dampflokomotiven eingesetzt wurden. Bis 1975 wurden die Schnellzüge von Loks der Baureihe 01.10 befördert, diese Leistungen gingen über an Dieselloks der Baureihe 220. Im Güterverkehr wurden die Baureihen 042 und 043 noch bis Herbst 1977 eingesetzt. Unter Eisenbahnfreunden besonders bekannt sind dabei die Einsätze vor den „Langer Heinrich“ genannten schweren Erzzügen von Emden ins Ruhrgebiet. Im September 1977 gingen auch diese Zugleistungen an Diesellokomotiven über, die Dampfloks wurden im folgenden Monat noch gelegentlich eingesetzt, zuletzt mit Sonderzügen wie den Abschiedsfahrten am 23. Oktober 1977, bei denen zwei Loks noch einmal die gesamte Strecke von Rheine bis Emden befuhren. Drei Tage später, am 26. Oktober 1977, wurden zwei der verbliebenen Loks das letzte Mal eingesetzt und abends endgültig abgestellt.
Wenige Tage später erließ die Deutsche Bundesbahn das so genannte „Dampflokverbot“, welches besagte, dass auf dem Streckennetz der DB keine Dampfloks mehr eingesetzt werden durften. Erst 8 Jahre später wurde dieses Verbot gelockert.
Die letzte außer Dienst gestellte Dampflok der Deutschen Bundesbahn, 043 196-5, wurde 1978 vor dem Bahnhof von Salzbergen als Denkmal aufgestellt. Rund um das Denkmal werden weitere Exponate aus der Zeit des Dampfbetriebs ausgestellt.
Ausbau
Seit 2005 wird auch von den Regional-Express-Zügen durch den Einsatz von neuen Fahrzeugen die maximale Streckengeschwindigkeit von 140 km/h ausgenutzt, allerdings erlauben einige Abschnitte der Strecke nur deutlich geringere Geschwindigkeiten, daher ist eine Verkürzung der Reisezeit von derzeit ca. 2:07 h nur durch größere Umbaumaßnahmen möglich.
Im Juni 2006 wurde die Bahnstrecke Emden–Emden Außenhafen mit Oberleitung ausgestattet, seitdem kann der „Emsland-Express“ bei Fähranschlüssen nach Borkum nach einer Wende in Emden Hauptbahnhof bis zum Bahnhof Emden Außenhafen durchfahren, ohne dass Fahrgäste umsteigen müssen.
Zugläufe
Befahren wird die Emslandstrecke oder Teilstrecken davon von folgenden Nahverkehrslinien:
- RE „Emsland-Express“: Münster (Westf) – Rheine – Leer (Ostfriesl) – Emden (– Emden Außenhafen)
- RE: Hannover – Bremen – Oldenburg – Leer (Ostfriesl) – Emden – Norddeich Mole
- RB „Wiehengebirgs-Bahn“: Bad Bentheim – Salzbergen – Rheine – Herford – Bielefeld
- RB: Groningen (NL) – Nieuweschans – Weener – Leer (Ostfriesl)
Im Fernverkehr von folgenden Intercity-Linien:
- Luxembourg – Trier – Koblenz – Köln – Duisburg – Oberhausen – Münster (Westf) – Rheine – Leer (Ostfriesl) – Emden – Norddeich Mole
- Berlin/Leipzig – Hannover – Bremen – Oldenburg – Leer (Ostfriesl) – Emden – Norddeich Mole
- Berlin – Hannover – Osnabrück – Rheine – (Salzbergen) – Amsterdam
Fahrzeugeinsatz
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2005 besteht der Emsland-Express aus Doppelstockwagen, die mit Elektrolokomotiven der Baureihe 111 bespannt sind. Zuvor kamen hier ältere, einstöckige Waggons (sogenannte „Silberlinge“) hinter verschiedenen Lokomotiven, vor allem der Baureihe 141, zum Einsatz. Bereits seit längerer Zeit werden die Zuggarnituren als Wendezüge eingesetzt, so dass die Lokomotiven dauerhaft an einem Ende des Zuges bleiben können.
Die Intercitys nach Emden Außenhafen bzw. Norddeich Mole werden zumeist von Loks der Baureihen 101 oder 120 gezogen.
Weblinks
- Beschreibung der Strecke 2931 (NRW-Teil) im NRWbahnarchiv von André Joost
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