Darsberg

Darsberg
Darsberg
Koordinaten: 49° 25′ N, 8° 51′ O49.4179748.851826308Koordinaten: 49° 25′ 5″ N, 8° 51′ 7″ O
Höhe: 308 m ü. NN
Einwohner: 549 (30. Juni 2010)[1]
Eingemeindung: 1. Okt. 1971
Postleitzahl: 69239
Vorwahl: 06229
Blick über Darsberg

Darsberg ist ein Dorf mit über 500 Einwohnern und ein Stadtteil von Neckarsteinach im Kreis Bergstraße in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Ortsmitte mit altem Schulhaus und Sebastianskapelle

Darsberg liegt im südlichsten Zipfel Hessens nahe dem Neckartal etwa zwei Kilometer nordöstlich der Kernstadt Neckarsteinach im südlichen Odenwald auf ca. 350 Metern Höhe. Die Kreisstraße K 38 von Neckarsteinach in den Ortsteil Grein führt durch Darsberg.

Geschichte

Erstmals wird Darsberg in einer Urkunde aus dem Jahr 1174 als Tagersperch erwähnt. Damals vergaben die Bischöfe von Worms den Ort als Lehen an die Landschad von Steinach und die Ritter von Hirschhorn. Als Gründungsjahr des Dorfes gilt indes 1329, da in diesem Jahr in einem Lehensbrief des Gerlach von Worms an Ritter Hans von Hirschhorn erstmals ausdrücklich das Dorff zum Darsperg erwähnt wird. Darsberg und Neckarsteinach hatten einst eine gemeinsame Gemarkung.[2]

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstand die Sebastianskapelle. Zu jener Zeit war Darsberg für die Neckarsteinacher Burgherren von Bedeutung, weil ihr einziger Weg ins Hinterland durch den Ort führte. Im Dreißigjährigen Krieg, dem Pfälzischen Erbfolgekrieg, dem Spanischen Erbfolgekrieg und den Koalitionskriegen wurde Darsberg in Mitleidenschaft gezogen.

Nachdem das Adelsgeschlecht von Steinach 1653 ausgestorben war, wechselte Darsberg mehrmals den Besitzer: Zwischenzeitlich gehörte es zur Kurpfalz, zu Baden und zu Hessen, dann wieder zu den Bistümern Worms und Speyer. Im Reichsdeputationshauptschluss des Jahres 1803 kam der Ort dann im Zuge der Mediatisierung endgültig zu Hessen. Dort wechselte mehrfach die Zugehörigkeit zu Kreisen und Bezirken, ehe Darsberg 1938 dem Kreis Bergstraße angegliedert wurde. Durch die hessische Gemeindereform von 1971 wurde die zuvor selbstständige Gemeinde Darsberg in die Stadt Neckarsteinach eingemeindet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sebastianskapelle

Bauwerke

Die Sebastianskapelle von Darsberg ist ein spätgotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert. Nahe der Sebastianskapelle ist ein altes Steinkreuz am Dorfplatz in eine Wand eingelassen. Am Alten Schulhaus befindet sich ein historischer Wappenstein.

Regelmäßige Veranstaltungen

Das zur Fastnacht gepflegte traditionelle Odenwälder Brauchtum zieht jedes Jahr Besucher aus der weiteren Umgebung an. In Darsberg findet ein Umzug von Fastnachtshexen zu Guggenmusik statt, danach wird ein Feuerrad ins Tal gerollt. Zur Fastnacht kommen je nach Witterung rund 1000 Besucher nach Darsberg.[3]

Einzelnachweise

  1. Daten der Vierburgenstadt Neckarsteinach
  2. Walther Möller und Karl Krauß: Neckarsteinach – seine Herren, die Stadt und die Burgen (Starkenburg in seiner Vergangenheit Bd. 4), Mainz 1928, S. 69
  3. Das Feuerrad und der Hexenumzug- Fastnachtsbrauchtum in Darsberg

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Darsberg — is a small village next to and part of Neckarsteinach. The place is famous for its carnival tradition of rolling a firewheel down a hill[citation needed]. Coordinates: 49°25′08″N 8°51′07″E …   Wikipedia

  • Sebastianskapelle in Darsberg — Die Sebastianskapelle in Darsberg gehört heute zur evangelischen Gemeinde Darsberg (OT von Neckarsteinach) oberhalb vom Neckar (Nordufer, Hessen). Sie entstand als spätgotische kleine Hallenkirche an der Straße ins Neckarsteinacher Hinterland …   Deutsch Wikipedia

  • Sebastianskapelle (Darsberg) — Sebastianskapelle in Darsberg Die Sebastianskapelle in Darsberg gehört heute zur evangelischen Gemeinde Darsberg (Ortsteil von Neckarsteinach) oberhalb vom Neckar (Nordufer, Hessen). Sie entstand als spätgotische kleine Hallenkirche an der Straße …   Deutsch Wikipedia

  • Neckarsteinach — View from the Hinterburg …   Wikipedia

  • Neckarsteinach — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • 14 Nothelfer — Der Vierzehn Nothelfer Altar in Thumsenreuth Die Vierzehn Nothelfer sind 14 Christen aus dem zweiten bis vierten Jahrhundert. Die Gruppe besteht nach der sogenannten Regensburger Normalreihe aus drei weiblichen und elf männlichen Personen, wobei… …   Deutsch Wikipedia

  • Nothelfer — Der Vierzehn Nothelfer Altar in Thumsenreuth Die Vierzehn Nothelfer sind 14 Christen aus dem zweiten bis vierten Jahrhundert. Die Gruppe besteht nach der sogenannten Regensburger Normalreihe aus drei weiblichen und elf männlichen Personen, wobei… …   Deutsch Wikipedia

  • Sebastianskirche — oder Kirche St. Sebastian, Heiliger Sebastian Kirche, auch Basianskirche ist ein Name diverser Kirchen, Kapellen, und Klosterkirchen, die dem Patrozinium des Heiligen Märtyrers Sebastian, dem Nothelfer gegen die Pest und andere Seuchen, und… …   Deutsch Wikipedia

  • Vierzehn Heilige — Der Vierzehn Nothelfer Altar in Thumsenreuth Die Vierzehn Nothelfer sind 14 Christen aus dem zweiten bis vierten Jahrhundert. Die Gruppe besteht nach der sogenannten Regensburger Normalreihe aus drei weiblichen und elf männlichen Personen, wobei… …   Deutsch Wikipedia

  • Feuerrad — Osterrad in Lügde Das Abrollen des Feuerrades von einem Berg oder Hügel ist ein Volksbrauch, der noch heute zu Weihnachten, Neujahr, Karneval, Ostern oder Pfingsten von Gemeinden, unter anderem im Friaul, Odenwald, Sauerland, Spessart, Tessin …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”