Das Feuerzeug

Das Feuerzeug
Das Feuerzeug, Illustration von Anne Anderson (1920er Jahre)

Das Feuerzeug ist ein Kunstmärchen von Hans Christian Andersen aus dem Jahr 1835.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Ein Soldat kehrt nach getaner Kriegsarbeit in die Heimat zurück. Auf dem Weg in die Stadt trifft er eine alte Hexe, deren Feuerzeug in einen hohlen Baum gefallen ist. Sie bittet den Soldaten, es ihr wiederzubeschaffen. Als der Soldat sich in dem hohlen Baum befindet, sieht er drei Tore, hinter denen sich jeweils ein Hund befindet. Jeder dieser drei Hunde bewacht Gold, Silber oder Kupfer. Der Soldat bedient sich bei jedem und steigt dann hinauf zu der alten Frau. Als diese von ihm das Feuerzeug verlangt, weigert er sich und fragt nach dem Zweck des Feuerzeugs. Die Hexe will ihm keine Antwort darauf geben, daher schlägt ihr der Soldat den Kopf ab und zieht weiter in die Stadt.

Er mietet sich ein Zimmer im besten Wirtshaus, gönnt sich seine Lieblingsspeisen und kauft sich neue vornehme Kleidung. Eine Menge „Freunde“ schmeicheln ihm. Nachdem er sein Geld aufgebraucht und er somit auch all die falschen Freunde verloren hat, muss er in eine armselige Wirtsstube unterm Dach umziehen. Als der Soldat bei fahlem Licht seine Kleidung selbst zu nähen und eine Kerze mit dem Feuerzeug anzuzünden versucht, kommt er hinter das Geheimnis des Feuerzeuges: Es ruft die Hunde aus dem hohlen Baum, die ihm auf Wunsch etwas von den edlen Metallen bringen. Somit ist er wieder zahlungskräftig, und der Wirt versucht sich genauso wie seine falschen Freunde, erneut bei ihm einzuschmeicheln.

Auf dem Marktplatz kommt dem Soldaten zu Ohren, dass der König seine wunderschöne Tochter verstecke, um sie nach einer Weissagung nicht an einen gewöhnlichen Soldaten zu verlieren. An diesem Abend lässt sich der Soldat von einem der Hunde die schlafende Prinzessin bringen, genießt deren Anblick und küsst sie. Am nächsten Morgen berichtet die Prinzessin dies der Königin, die in den folgenden Nächten der Kammerfrau befiehlt, an dem Bett der Prinzessin zu wachen. In der kommenden Nacht erscheint wieder ein Hund und nimmt die Prinzessin mit. Die Kammerfrau folgt den beiden und macht an der Haustür des Soldaten ein Kreuz aus Kreide. Doch der Hund bemerkt dies, als er die Prinzessin zurückbringen will, und bringt dasselbe Zeichen an allen Haustüren der Straße an. Die Hofdame will dem Königspaar am nächsten Tag die markierte Tür zeigen, doch schlägt dies fehl, weil nun alle Türen markiert sind.

In der folgenden Nacht bindet die Königin ihrer Tochter einen Beutel mit Buchweizenkörnern auf den Rücken. Der Beutel hat ein kleines Loch, und als der Hund die Prinzessin erneut entführt, rieseln die Körner unbemerkt auf den Boden und legen eine Spur zum Haus des Soldaten. Der wird am nächsten Morgen festgenommen und zum Tod am Galgen verurteilt. Am Morgen vor der Hinrichtung bittet der Soldat einen Schusterjungen, der an seinem Gefängnisloch vorbei zum Richtplatz eilt, ihm gegen eine kleine Belohnung das Feuerzeug zu holen, das im Wirtshaus zurückgeblieben ist. Unter dem Galgen hat der Soldat die Bitte, noch eine letzte Pfeife rauchen zu dürfen. Die Bitte wird dem Verurteilten gewährt, und sobald der dreimal Feuer mit seinem Feuerzeug geschlagen hat, erscheinen die drei riesigen Hunde. Sie stürzen sich auf die Richter sowie das Königspaar und töten sie. Das Volk macht den Soldaten und die Prinzessin zu seinem neuem Königspaar. Eine mehrtägige Hochzeit wird gefeiert, bei der die drei Hunde Ehrengäste sind.

Verwandte Werke

Film

Das Märchen wurde 1959 von der DEFA unter dem gleichen Namen Das Feuerzeug verfilmt, kam dann aber erst 1961 auch in der Bundesrepublik in die Kinos. Es gab Vorbehalte der Verleiher: „Der Film […] sei zwar unterhaltend und bewegend, aber […] nicht spielbar. Es ist nicht angebracht, die Reichen im Spiegel ihrer Hartherzigkeit zu zeigen und am Ende des Filmes eine Art Revolution vorzuführen […]“ (Zitat aus SuperIllu 45/06).

Illustrationen

Weblinks

Digitalisierter Volltext von Das Feuerzeug bei Zeno.org


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