- Das Feuerzeug (Film)
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Filmdaten Originaltitel Das Feuerzeug Produktionsland DDR Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1959 Länge 83 Minuten Altersfreigabe FSK 6 Stab Regie Siegfried Hartmann Drehbuch Siegfried Hartmann
Anneliese Kocialek
Fred Rodrian
Hans C. Andersen (Roman)Produktion Anni von Zieten
für DEFAMusik Siegfried Bethmann Kamera Erich Gusko Schnitt Hildegard Conrad Besetzung - Rolf Ludwig: Der Soldat
- Heinz Schubert: Der Geizige
- Hans Fiebrandt: Der König
- Maria Besendahl: Die Königin
- Senta Bonacker: Die Kammerfrau
- Rolf Defrank: Der Eitle
- Hannes Fischer: Der Dicke
- Fritz Schlegel: Der Wirt
- Barbara Mehlan: Die Prinzessin
- Maria Wendt: Altes Mütterchen
- Bella Waldritter: Die Hexe
- Detlef Heintze: Schusterjunge Hans
- Johannes Maus: Schustermeister Schaft
- Hans Schäffer: Hofschuhmachermeister
- Paul Böttcher: Schneidermeister Zwirn
Das Feuerzeug ist eine vom DEFA-Studio für Spielfilme produzierte Märchenverfilmung der DDR, die unter der Regie von Siegfried Hartmann 1958 entstand. Die Handlung beruht auf dem Märchen Das Feuerzeug von Hans Christian Andersen und erzählt von einem jungen Soldaten, der auf seiner Heimkehr ein magisches Feuerzeug findet.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Ein Soldat kehrt nach getaner Kriegsarbeit in die Heimat zurück. Auf dem Weg in die Stadt trifft er eine alte Hexe, deren Feuerzeug in einem hohlen Baum ist, da ihre Großmutter es vergessen hatte, wo sie das letzte Mal unten im Baum war. Sie bittet den Soldaten, es ihr wiederzubeschaffen. Als der Soldat sich in dem hohlen Baum befindet, sieht er drei Tore, hinter denen sich jeweils ein Hund befindet. Jeder dieser drei Hunde bewacht Gold, Silber oder Kupfer. Der Soldat bedient sich bei jedem und steigt dann hinauf zu der alten Frau. Als diese von ihm das Feuerzeug verlangt, weigert er sich. Die Frau verwandelt sich in eine Schlange und greift ihn an; er erschlägt sie mit dem Säbel und kehrt zurück in seine Heimat.
Dort angekommen, gibt er den armen Kindern von seinem Reichtum ab und verschafft einem Jungen eine Lehre beim armen Schuster. Ein reicher Schuhmachermeister hatte den Jungen zuvor wegen dessen Armut weggejagt. Nach diesen guten Taten gönnt er sich ein gutes Essen und ein gutes Zimmer in einem Wirtshaus, dem besten in der Stadt. Auch sonst lässt er sich sein Leben in Saus und Braus gefallen und deckt sich mit neuer Kleidung ein. Nachdem er sein Geld aufgebraucht und er somit auch all die falschen Freunde verloren hat, die sich auf seine Kosten satt gegessen hatten, muss er in eine armselige Wirtsstube umziehen und sogar seine neuen Stiefel in Zahlung geben. Der Schuster hat ihn jedoch nicht vergessen und schickt jeden Tag den neuen Lehrling mit Essen zu ihm. Als der Soldat bei fadem Tageslicht seine Kleidung selbst zu nähen und eine Kerze mit dem Feuerzeug anzuzünden versucht, kommt er hinter das Geheimnis des Feuerzeuges: Es ruft die Hunde aus dem hohlen Baum, die ihm auf Wunsch etwas von den edlen Metallen bringen. Somit ist er wieder solvent, und der Wirt versucht sich genauso wie seine falschen Freunde erneut bei ihm einzuschmeicheln.
Auf dem Marktplatz kommt dem Soldaten zu Ohren, dass der König seine wunderschöne Tochter im Kupferschloss einsperrte, um sie nach einer Weissagung nicht an einen gewöhnlichen Soldaten zu verlieren. An diesem Abend lässt sich der Soldat von einem der Hunde die schlafende Prinzessin bringen und genießt deren Anblick. Am nächsten Morgen berichtet die Prinzessin dies den aufgelösten Eltern, die in den folgenden Nächten der Kammerfrau befehlen, an dem Bett der Prinzessin zu wachen. Diese verspricht, künftig besser aufzupassen. In der kommenden Nacht erscheint wieder ein Hund und nimmt die Prinzessin vor den schreckgeweiteten Augen der Kammerfrau mit. Die Kammerfrau folgt den beiden und macht an der Haustür des Soldaten ein Kreuz aus Kreide. Der Soldat bemerkte dies jedoch durch den Hund und machte dasselbe Zeichen an allen Haustüren der Straße. Die siegessichere Kammerfrau will dem Königspaar am nächsten Tag die markierte Tür zeigen, jedoch gerät ihr dies zur Blamage.
In einer der folgenden Nächte gelangte der Soldat selbst ins Zimmer der Prinzessin und wird sogleich festgenommen. Als er daraufhin am Galgen gehängt werden soll, bittet er noch darum, eine letzte Pfeife rauchen zu dürfen. Er beauftragt den Schusterjungen, ihm sein Feuerzeug aus dem Wirtshaus zu holen. Der muss, weil alle Bewohner ihre Häuser verlassen haben und somit auch das Wirtshaus verschlossen ist, über einem Baum ins Zimmer des Soldaten klettern. Ein Polizist entdeckt den Jungen jedoch und nimmt ihn beim Herunterklettern fest. Der Junge kann sich befreien und dem Soldaten das Feuerzeug endlich bringen, worauf dieser dreimal mit dem Feuerzeug Feuer schlägt. Sogleich erscheinen die drei riesigen Hunde, stürzen sich auf die Wächter und das ganze andere hartherzige Volk und jagen alle zur Stadt hinaus. Der König kann sich der Erfüllung der Prophezeiung nicht mehr widersetzen und gibt dem Soldaten seine Tochter zur Frau.
Hintergrund
Das Feuerzeug wurde unter anderem in einem Wald bei Potsdam gedreht. Die hohle Eiche, in der der Soldat Gold und Feuerzeug findet, errichtete man dabei extra künstlich für den Film.[1] Die Stadtkulisse mit Fachwerkhäusern, die im Film zu sehen ist, wurde zuvor bereits für die Verfilmung Zar und Zimmermann genutzt.[2]
Der Film erlebte am 18. April 1959 in Berlin seine Premiere und kam am 24. April 1959 in die Kinos der DDR. Am 26. April 1961 lief er in der Bundesrepublik in den Kinos an und wurde am 13. Januar 1973 auf dem DFF erstmals im Fernsehen gezeigt. Die Lizenzen und den Vertrieb übernahm Progress Film-Verleih. Der Film ist 1997 auf Video und 2002 auf DVD erschienen.[3] Mit über 5 Millionen Kinobesuchern in der DDR zählt Das Feuerzeug zu den erfolgreichsten Märchenfilmen der DEFA.[4]
Kritik
„Auch tricktechnisch gut gemachter Märchenfilm nach Andersen, in Inhalt und Darstellung für Kinder sehenswert“, befand der film-dienst.[5]
Der Film kam 1961 auch in der Bundesrepublik in die Kinos, obwohl es Vorbehalte gegen den Film gab. „Der Film […] sei zwar unterhaltend und bewegend, aber in der Bundesrepublik nicht spielbar“, befanden die Verleiher, so sei es „nicht angebracht, die Reichen im Spiegel ihrer Hartherzigkeit zu zeigen und am Ende des Films eine Art Revolution vorzuführen, bei der das Volk die Herrschenden davonjagt“.[6]
Literatur
- Das Feuerzeug. In: DEFA-Stiftung (Hrsg.): Die DEFA-Märchenfilme. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-00-032589-2, S. 54–59.
- Das Feuerzeug In: Ingelore König, Dieter Wiedemann, Lothar Wolf (Hrsg.): Zwischen Marx und Muck. DEFA-Filme für Kinder. Henschel, Berlin 1996, ISBN 3-89487-234-9, S. 116–118.
Weblinks
- Das Feuerzeug in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Das Feuerzeug im Lexikon des internationalen Films
- Das Feuerzeug auf DEFA-Sternstunden.de
Einzelnachweise
- ↑ Das Feuerzeug In: DEFA-Stiftung (Hrsg.): Die DEFA-Märchenfilme. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2010, S. 58.
- ↑ Das Feuerzeug In: DEFA-Stiftung (Hrsg.): Die DEFA-Märchenfilme. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2010, S. 59.
- ↑ Das Feuerzeug im Lexikon des internationalen Films
- ↑ Vgl. progress-film.de
- ↑ Vgl. zweitausendeins.de
- ↑ Ralf Schenk: Der kleine Hans ist heute ein ganz Großer. In: SuperIllu, Nr. 45, 2006 (Online).
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