Das Halsband der Königin

Das Halsband der Königin

Das "Halsband der Königin" ist der zweite Teil der vierbändigen Romanreihe "Memoiren eines Arztes" des französischen Erfolgsautoren Alexandre Dumas (1802–1870), zu der auch "Joseph Balsamo", "Ange Pitou" und "Die Gräfin von Charny" gehören, die Dumas, beginnend mit "Joseph Balsamo", zwischen 1846 und 1855 in den Feuilletons der Pariser Zeitung La Presse veröffentlichte.

Er behandelt in nicht ganz authentischer Weise die Halsbandaffäre rund um Marie Antoinette, Kardinal de Rohan, die Gräfin de la Motte Valois und den Grafen Cagliostro im Jahre 1785. Dumas schrieb dieses Werk mit dem Originaltitel "Le Collier de la reine" 1848.

Inhalt

Der Kardinal de Rohan verehrt die französische Königin Marie-Antoinette, bei der er aber in Ungnade gefallen ist, was ihm schwer zu schaffen macht. Durch die listige Gräfin de la Motte wird ihm von einem überaus wertvollen Diamanthalsband berichtet, welches der Königin von den Juwelieren Boehmer und Bossange zum Kauf angeboten wurde, das sie aber, da sie weiß, wie schlecht es um die französische Staatskasse steht, ablehnen musste. Die La Motte, eine verarmte Nachkommin aus dem Hause Valois, welche die Königin einige Male besucht hat, überredet den Kardinal, Marie-Antoinette das Geld für den Kauf des Halsbandes vorzuschießen, und verspricht ihm dafür die Huld der hohen Dame, die dieser sich so sehr wünscht.

Gesagt, getan. Das Halsband wird gekauft, und Rohan erhält als Dank für seine Ausgaben ein nächtliches Stelldichein in den Apollobädern in den Gärten von Versailles. Die Monate vergehen, und allmählich werden die Juweliere, welchen bisher nur die erste Rate für ihr Schmuckstück bezahlt wurde, unruhig. Schließlich wenden sie sich persönlich an die Königin selbst. Der Aufruhr ist groß. Die Königin bestreitet, je den Verkauf des Halsbandes unterstützt zu haben. Der Kardinal wird festgesetzt und verteidigt sich seinerseits, indem er das geheime Stelldichein ausplaudert. Die Königin ist entrüstet, der Kardinal ist tief gekränkt, das Halsband aber bleibt verschwunden.

Was aber war nun tatsächlich geschehen? Die La Motte hatte Briefe der Königin gefälscht, dem Kardinal in den Apollobädern eine Doppelgängerin Marie-Antoinettes präsentiert (Nicole, die schon im ersten Band der Romanreihe erwähnt wurde und die uns nun als Mademoiselle Olivia begegnet), schließlich das Halsband erhalten, die Diamanten aus den Fassungen gebrochen und über Mittelsmänner zu verkaufen gesucht.

Die Königin empfängt den Grafen von Charny

Der oberste Marionettenspieler ist Giuseppe Balsamo, der unter dem Namen Cagliostro in Paris seiner verschwörerischen Tätigkeit nachgehend, die gesamte Intrige ausgetüftelt hat. Genau wie die La Motte wird auch er verhaftet, kommt aber bald darauf wieder frei, da man ihm nichts nachweisen kann, während die Gräfin Anfang 1786 öffentlich gebrandmarkt, ausgepeitscht und dann lebenslänglich eingesperrt wird.

Den wirklichen Schaden allerdings hat die an sich unschuldige Marie-Antoinette. Das Prestige des Königtums hat unter der Affäre schwer gelitten. Der Plan Balsamos, es in den vollständigen Ruin zu treiben, ist einen großen Schritt weitergekommen.

Ein Nebenstrang des Romans erzählt die Liebesgeschichte des jungen Grafen Olivier de Charny mit der Königin Marie-Antoinette, in die auch die dem Leser des ersten Bandes bekannten Geschwister Phillipe und Andrea de Taverney verstrickt sind. Der gerade aus Amerika heimgekehrte Olivier ist in seiner Jugendlichkeit nicht nur feurig, sondern auch unachtsam. Als Ludwig XVI. eines Tages in einem Moment auftaucht, da Charny der Königin zu deren Füßen seine Liebe gesteht, erklärt Marie-Antoinette ihrem Gatten, der junge Graf hätte um die Hand ihrer Zofe Andrea angehalten. So muss denn Andrea, die Olivier selbst leidenschaftlich verehrt, in eine Pflichtheirat einwilligen in dem Bewusstsein, dass ihr Ehemann sie niemals lieben wird. Phillipe seinerseits verlässt die Schwester und Versailles, um auf einer Forschungsexpedition den Tod zu suchen, der ihm im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg verwehrt blieb.


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