- David Oddson
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Davíð Oddsson (* 17. Januar 1948 in Reykjavík) ist ein isländischer Politiker. Er war der 14. isländische Ministerpräsident (Forsætisráðherra) seit der Unabhängigkeit am 17. Juni 1944 und ist seit 2005 Chef der Isländischen Zentralbank.
Er gehört der Unabhängigkeitspartei (Sjálfstæðisflokkur) an. Am 27. Mai 1982 wurde er Bürgermeister von Reykjavík und blieb bis zum 16. Juli 1991 in diesem Amt. 1991 wurde er Nachfolger von Steingrímur Hermannsson im Amt des isländischen Ministerpräsidenten. Mit 13 Jahren (1991-2004) war seine Amtszeit die bisher längste. Bei seiner Wiederwahl 2003 wurde ausgehandelt, dass er im Herbst 2004 sein Amt an seinen Stellvertreter Halldór Ásgrímsson des Koalitionspartners der Fortschrittspartei (Framsóknarflokkurinn) abgibt. Davið hat die USA bei ihren Einsätzen in Afghanistan und im Irak unterstützt. Der EU steht er kritisch gegenüber.
Gegen Ende seiner Amtszeit geriet er in politische Schwierigkeiten. Erstmals in der Geschichte Islands verweigerte der Staatspräsident (Ólafur Ragnar Grímsson) seine Unterschrift unter ein Gesetz, das mit der Mehrheit der Koalition des Ministerpräsidenten verabschiedet worden war. Auch seine Gesundheit macht ihm zu schaffen, so dass er sich zwei großen Operationen unterziehen musste. Am 15. September 2004 wechselte er in das Amt des Außenministers. Am 7. September 2005 gab Davið bekannt, seine politischen Ämter aufgeben und an die Spitze der Isländischen Zentralbank wechseln zu wollen. Sein Nachfolger im Außenministeramt, als Parteivorsitzender und schließlich als Ministerpräsident wurde Geir H. Haarde.
Als Zentralbankchef geriet er während der Finanzkrise im Jahr 2008 massiv in die Kritik, nachdem sich der Wert der isländischen Krone innerhalb weniger Tage im Oktober 2008 mehr als halbiert hatte und Island am Rande des Staatsbankrotts stand.[1] Auf mehreren Demonstrationen wurde sein Rücktritt sowie der des Regierungschefs Geir Haarde gefordert.[2]
Neben seiner politischen Arbeit hat Davíð Bühnenstücke, Gedichte und Kurzgeschichten geschrieben. So zum Beispiel das Buch Nokkrir góðir dagar án Guðnýjar 1996. Es ist 2001 in deutscher Übersetzung als Schöne Tage ohne Gudny erschienen.
Inhaltsverzeichnis
Veröffentlichungen
- Nokkrir góðir dagar án Guðnýjar, Kurzgeschichten, 1996 (deutsch: Schöne Tage ohne Gudny, Steidl, 2001, ISBN 3-88243-784-7)
Weblinks
- Literatur von und über Davíð Oddsson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Spiegel Online: Proteste in Island: "David raus!"
- ↑ NZZ online: Rücktritt des isländischen Regierungschefs verlangt: Grossdemonstration wegen der Finanzkrise in Reykjavik
Selbstverwaltung (1904-1918) und Monarchie (1918-1944): Hannes Hafstein | Björn Jónsson | Kristján Jónsson | Hannes Hafstein | Sigurður Eggerz | Einar Arnórsson | Jón Magnússon | Sigurður Eggerz | Jón Magnússon | Magnús Guðmundsson | Jón Þorláksson | Tryggvi Þórhallsson | Ásgeir Ásgeirsson | Hermann Jónasson | Ólafur Thors | Björn Þórðarson
Republik Island (ab 1944): Ólafur Thors | Stefán Jóhann Stefánsson | Ólafur Thors | Steingrímur Steinþórsson | Ólafur Thors | Hermann Jónasson | Emil Jónsson | Ólafur Thors | Bjarni Benediktsson | Jóhann Hafstein | Ólafur Jóhannesson | Geir Hallgrímsson | Ólafur Jóhannesson | Benedikt Sigurðsson Gröndal | Gunnar Thoroddsen | Steingrímur Hermannsson | Þorsteinn Pálsson | Steingrímur Hermannsson | Davíð Oddsson | Halldór Ásgrímsson | Geir Haarde | Jóhanna SigurðardóttirPersonendaten NAME Oddsson, Davíð KURZBESCHREIBUNG isländischer Ministerpräsident GEBURTSDATUM 17. Januar 1948 GEBURTSORT Reykjavík
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