- De Havilland of Canada
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Die de Havilland Canada Company (DHC) war ein kanadischer Flugzeughersteller mit Sitz in Toronto. Das Werksgelände ist heute Heimat des Toronto Aerospace Museum.
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1928 von der britischen De Havilland Aircraft Company gegründet. Die Produktion bestand zunächst aus Moth-Trainingsflugzeugen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann de Havilland Canada mit der Entwicklung eigener Modelle, die den besonderen Bedingungen in Kanada angepasst waren. Darüber hinaus wurden weiterhin Modelle der britischen Konzernmutter hergestellt. Als Lizenzproduktion entstand die amerikanische Grumman S2F Tracker.
1962 übernahm DHC das Flugzeugwerk der Avro Canada von Hawker Siddeley, dem neuen Eigentümer von de Havilland Großbritannien.
De Havilland Canada wurde in den 1970er Jahren verstaatlicht. In den 1980ern wurde das Unternehmen privatisiert und ging erst an Boeing, dann an Canadair, später Bombardier Aerospace.
Produkte
In Kanada wurden zunächst die Trainingsmaschine DH.82 Tiger Moth und weitere Typen der Moth-Familie gebaut. Nachdem die Ausbildung von Piloten des Commonwealth während des Zweiten Weltkriegs nach Kanada verlegt wurde, stieg die Produktionszahl des Modells auf 1.747 Exemplare. Parallel dazu entstanden im Krieg Flugzeuge vom Typ De Havilland Mosquito.
Das erste bedeutende Nachkriegsprojekt war die DHC-1 Chipmunk von 1946, die als Trainingsflugzeug die veraltete Tiger Moth ablöste. In Kanada entstanden 158 Exemplare für die kanadische Luftwaffe, weitere 740 Maschinen wurden in Großbritannien für die Royal Air Force produziert.
1947 entstand die DHC-2 Beaver, eine an die Bedingungen im nördlichen Kanada angepasste einmotorige Maschine. Sie konnte wahlweise mit Rädern, Schwimmern oder Skiern ausgestattet werden. Insgesamt entstanden fast 1700 Flugzeuge dieses Typs, darunter 968 der an die USA verkauften Militärversion L-20A Beaver. Eine vergrößerte Version stellte die DHC-3 Otter dar.
Mit der DHC-4 Caribou präsentierte der Hersteller 1958 erstmals eine zweimotoriges Flugzeug. Ein Großteil der Maschinen wurde im Vietnamkrieg eingesetzt. Die etwas größere DHC-5 Buffalo von 1964 wurde speziell für das US-Militär entwickelt. Da die erhofften Aufträge aus den USA ausblieben, wurden davon nur 122 Exemplare gebaut.
Die DHC-6 Twin Otter von 1965 ist mit über 800 Exemplaren das erfolgreichste kommerzielle Flugzeugprogramm Kanadas. Sie war die zweimotorige Nachfolgerin der DHC-3 Otter und konnte ebenfalls mit Skiern und Schwimmern ausgestattet werden. Die Produktion endete 1988.
Die viermotorige Dash 7 von 1975 ist ein für 50 Passagiere ausgelegtes Turboprop-Regionalflugzeug. Entwickelt wurde es speziell für kleine Flugplätze. Nach der Übernahme de Havilland Canadas durch Boeing wurde die Produktion 1988 eingestellt.
Die für bis zu 78 Passagieren ausgelegte zweimotorige Dash 8 erlebte 1983 ihren Erstflug. Seit 1996 trägt sie die neue Bezeichnung Bombardier Dash 8Q.
Die Rechte an den nicht mehr produzierten Modellen DHC-1 Chipmunk, DHC-2 Beaver, DHC-3 Otter, DHC-4 Caribou, DHC-5 Buffalo, DHC-6 Twin Otter und Dash 7 gehören seit Februar 2006 der kanadischen Viking Air, die die Produktion der DHC-6 Twin Otter ab 2008 wieder aufgenommen hat.
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