Dekompensation

Dekompensation

Dekompensation (von lat. decompensatio; "Unausgeglichenheit", "Entgleisung") ist ein in der Medizin häufig verwendeter Begriff. Meist wird er benutzt, wenn der Körper die Fehlfunktion eines Organsystems nicht mehr ausgleichen (kompensieren) kann, so dass die Symptome der Organstörung offen zu Tage treten. Der Dekompensation geht oft eine Phase der kompensierten Störung voraus, während der noch keine oder nur geringfügige Symptome bestehen.

Umgangssprachlich und im Medizinerjargon wird Dekompensation gelegentlich auch in einem übertragenen Sinn gebraucht: "Jetzt ist er völlig dekompensiert" kann dann auch bedeuten, dass eine Person für psychisch auffällig gehalten wird.

Beispiele

  • Kardiale Dekompensation: Eine Herzinsuffizienz ist dekompensiert, wenn Wasseransammlungen (Ödeme) oder Luftnot (Dyspnoe) bereits in Ruhe auftreten. Bei der kompensierten Herzinsuffizienz hingegen bestehen trotz bereits vorhandener Funktionsstörung des Herzens noch keine Symptome oder sie treten nur bei stärkerer körperlicher Belastung auf.
  • Renale Dekompensation: Eine Niereninsuffizienz ist kompensiert, wenn die Störung der Nierenfunktion zwar messbar ist, aber noch keine bedeutsamen Symptome verursacht hat. Von der Dekompensation spricht man, wenn es zu erheblichen Wasseransammlungen im Körper oder anderen Symptomen durch die Kumulation harnpflichtiger Substanzen kommt.
  • Dekompensation des Tinnitus: Ein chronischer Tinnitus gilt als kompensiert, wenn die auftretenden Störgeräusche den Alltag des Patienten nicht beeinträchtigen. Im umgekehrten Fall spricht man von einem dekompensierten, also störenden Tinnitus.
  • Neurologische Dekompensation: Leseschwächen oder sonstige mentale Schwierigkeiten treten zu Tage, nachdem kein Ausgleich durch andere Gehirnareale mehr möglich ist.
  • Psychische Dekompensation
  • Akute Dekompensation bei Leberversagen
  • Vaskuläre Dekompensation: Die örtliche Gefäßregulation kommt zum Erliegen bei unzureichender Durchblutung von Organen.
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  • Dekompensation — De|kom|pen|sa|ti|on 〈f. 20〉 deutl. erkennbares Nachlassen der Leistungsfähigkeit eines Organs, bes. des Herzens, das durch Kompensation überbeansprucht wurde; Ggs Kompensation (3) [<lat. de „weg von, ent “ + Kompensation] * * * Dekompensation… …   Universal-Lexikon

  • Dekompensation — dekompensacija statusas T sritis Kūno kultūra ir sportas apibrėžtis Organo ar viso organizmo veiklos nepakankamumas, atsirandantis sutrikus organizmo ir aplinkos pusiausvyrai, išsekus prisitaikymo vyksmams, reikalingiems įprastai ar jai artimai… …   Sporto terminų žodynas

  • Dekompensation — De|kom|pen|sa|ti|on 〈f.; Gen.: , Pl.: en〉 deutlich erkennbares Nachlassen der Leistungsfähigkeit eines Organs, bes. des Herzens, das durch Kompensation überbeansprucht wurde; Ggs.: Kompensation (3) …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Dekompensation — De|kompensatio̱n [zu ↑de... u. lat. compensare = gegeneinander abwägen, ausgleichen] w; , en: Offenbarwerden einer latenten Organstörung durch Wegfall einer Ausgleichsfunktion …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

  • Dekompensation — De|kom|pen|sa|ti|on die; , en <zu ↑de... u. ↑Kompensation> das Offenbarwerden einer latenten Organstörung durch Wegfall einer Ausgleichsfunktion (Med.) …   Das große Fremdwörterbuch

  • Phase der Dekompensation — dekompensacijos fazė statusas T sritis Kūno kultūra ir sportas apibrėžtis Sportininko organizmo prisitaikymo prie fizinių krūvių tarpsnis, kuriuo pratybų krūviai yra labai intensyvūs, sudaro 80–90% didžiausiųjų, pulsas dažnesnis negu 170 k./min …   Sporto terminų žodynas

  • Phase der Dekompensation — dekompensacijos fazė statusas T sritis Kūno kultūra ir sportas apibrėžtis Viena iš darbingumo fazių – dirbančio organizmo funkcinės būsenos suprastėjimas nuo labai įtempto darbo: sutrinka judesių koordinacija, daugėja klaidų. atitikmenys: angl.… …   Sporto terminų žodynas

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