Delitsch

Delitsch

Otto Delitsch (* 5. März 1821 in Bernsdorf; † 15. September 1882 in Leipzig) war ein deutscher Geograph.

Delitsch studierte an der Universität Leipzig Theologie und wurde Ostern 1850 als Lehrer an der Realschule daselbst angestellt. Frühzeitig dem Studium der Erdkunde zugetan, schrieb er: Zur Geschichte der sächsischen Landkarten (Programm 1858) und veröffentlichte mit dem Direktor Johann Karl Christoph Vogel Netzatlanten auf Wachspapier zum Kartenzeichnen und Wandkarten auf Wachstuch.

1860 kam er als erster Sommergast nach Wildenthal im Erzgebirge. Seine Aufsätze über das Erzgebirge haben den weiteren Reise- und Wanderverkehr des Erzgebirges wesentlich gefördert. Ihm zu Ehren ist 1907 ein Gedenkstein gegenüber dem im Jahre 2000 abgerissenen Hotel „Am Auersberg“ (zuvor Hotel Drechsler) errichtet worden.

Seit 1866 an der Universität Leipzig für Geographie habilitiert, wurde er 1874 zum außerordentlichen Professor ernannt. 1869 gründete Delitsch die Zeitschrift Aus allen Weltteilen, die er bis 1878 selbst leitete. Delitsch wurde Nachfolger des 1875 verstorbenen Oscar Ferdinand Peschel. Sein Nachfolger auf den Lehrstuhl für Geographie an der Universität Leipzig wurde Ferdinand von Richthofen.

Otto Delitsch war auch Religionslehrer an der Städtischen Realschule zu Leipzig. Er hat "erklärende Anmerkungen" zu einer illustrierten Ausgabe der Bibel aus dem Verlag der Englischen Kunst- Anstalt von A. H. Payne in Leipzig und Dresden beigetragen.

Werke (Auswahl)

  • Geographie für Schule und Haus 1866, zusammen mit Christian Gottfried Daniel Stein
  • Handbuch der Geographie und Statistik 1871 zusammen mit Hermann Albert Daniel
  • Westindien und die Südpolarländer
  • Beiträge zur Methodik des geographischen Unterrichts. 2. Aufl., Leipzig 1878
  • Deutschlands Oberflächenform. Breslau 1880

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